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Mehr als 5.000 Thüringer leiden darunter

Geschmacks- oder Geruchsstörung

Freitag, 31. Juli 2020, 10:37 Uhr
Rund 5.100 Menschen in Thüringen haben eine Geschmacks- oder Geruchsstörung. Das geht aus ambulanten Abrechnungsdaten der BARMER hervor. Der größere Teil der Betroffenen sind Frauen (2.800)...


„Eine Einschränkung oder gar der Verlust des Geruchssinns hat erhebliche Auswirkungen. Nicht nur, dass den Sinnen angenehme Düfte entgehen. Der Geruchssinn ist auch ein Alarmsystem und warnt Menschen vor verdorbenen Speisen oder giftigen Dämpfen“, erklärt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER Thüringen. Wer den Eindruck hat, nicht richtig riechen zu können, müsse sich nicht zwangsläufig damit abfinden. Je nach Diagnose gibt es Therapiemöglichkeiten.

Die Ursachen für einen beeinträchtigten Geruchssinn sind vielfältig. Sie reichen vom Schnupfen bis hin zu Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion oder Multipler Sklerose. Um der Ursache und dem Ausmaß der Störung auf die Spur zu kommen, können sogenannte Riechprüfungen mit verschiedenen Geruchsstoffen, aber auch MRT-Aufnahmen und Hirnstrommessungen gemacht werden. „Wenn die Ursache zum Beispiel in einer chronischen Entzündung von Nase und Nasennebenhöhlen liegt, sind die Heilungschancen gut. Wenn hingegen ein Schädel-Hirn-Trauma oder schlicht das hohe Alter hinter der Sinnesstörung liegt, sind die Prognosen weniger gut“, so BARMER-Landeschefin Dziuk.

Psychische Aspekte des Geruchs- und Geschmacksvermögens
Eine Einschränkung des Geruchssinns sollte auch deshalb ernst genommen werden, weil der Geruchssinn komplexe Reaktionen im Unterbewusstsein auslöst. „Erinnerungen sind häufig mit bestimmten Gerüchen verknüpft. Können diese nicht mehr wahrgenommen werden, kann das Gehirn auch die entsprechenden Erinnerungen schwerer abrufen“, so Birgit Dziuk.

Auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen spielt der Geruchssinn unterbewusst eine wichtige Rolle. Mit einer Störung des Riechvermögens geht oft auch ein eingeschränkter Geschmackssinn einher. Dieser kann von Appetitlosigkeit bis hin zu Essensverweigerung und Depressionen führen.
Autor: psg

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