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Thüringer HC

Auswärtssieg in letzter Sekunde

Donnerstag, 15. Oktober 2020, 07:40 Uhr
Mit einem knappen 30:29 (13:14) gewann der Thüringer HC das Auswärtsspiel gegen den VfL Oldenburg. Die Gastgeberinnen nutzten die vielen Fehler in Angriff und Abwehr des Tabellenersten und verteidigten lange die Führung. Mit einer gehörigen Portion Glück und Cleverness setzte sich der THC in letzter Sekunde durch und brachte den Siegtreffer im Oldenburger Tor unter. Beste Werferin aufseiten des VfL war Merle Carstensen mit acht Treffern, Marketa Jerabkova erzielte elf Tore für den Thüringer HC...

Zuverlässig und immer da, wenn es drauf ankommt: Beate Scheffknecht erzielte den Siegtreffer für den Thüringer HC. (Foto: Franziska J. Braun/Archiv THC) Zuverlässig und immer da, wenn es drauf ankommt: Beate Scheffknecht erzielte den Siegtreffer für den Thüringer HC. (Foto: Franziska J. Braun/Archiv THC)
Das Spiel begann fahrig, beide Mannschaften leisteten sich mehrere Fehlwürfe. Erst nach vier Minuten gelang den Gastgeberinnen der erste Torerfolg. Zwei Minuten später glich Marketa Jerabkova per Strafwurf zum 2:2 aus und Nina Neidhart brachte von der Außenposition den THC erstmals in Führung. Der Thüringer HC hatte Probleme, sein schnelles Spiel aufzubauen und somit den VfL unter Druck zu setzen.

Nach elf Minuten netzte Kathrin Pichlmeier mit einem gewaltigen Wurf aus dem Rückraum zum 3:3 ein. Der VfL blieb dran und das junge Team zeigte sich im Angriff von seiner offensiven Seite. Eine zwischenzeitliche Zwei-Tore-Führung für den THC egalisierte Merle Carstensen mit ihrem Strafwurf zum 6:5. Die Thüringer Gäste schlugen prompt zurück und eroberten die Führung nach einem Treffer von Josefine Huber zurück.

Es blieb in der ersten Halbzeit das erwartete kämpferische Spiel, in dem sich keine Mannschaft einen Vorteil herausspielen konnte. Nach 23 Spielminuten traf Lydia Jakubisova mit einem sehenswerten Heber zum 8:9. Nach einer Zeitstrafe gegen das eigene Team nahm Helfried Müller die Torhüterin raus, um die fehlende Feldspielerin zu ersetzen. Der Erfolg blieb zunächst aus und der VfL konnte den Anschlusstreffer zum 9:10 landen. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff gingen die Gastgeberinnen erneut mit 12:11 in Führung.

Das Spiel der Thüringerinnen wurde in den letzten Minuten der ersten Halbzeit zunehmend hektischer und ihr Spiel war von vielen Fehlern, insbesondere im Angriff, geprägt. Meike Schmelzer konnte eine Minute vor dem Pausenpfiff im Nachwurf zum 13:13 ausgleichen, im Gegenzug erzielte Merle Carstensen den 14:13 Halbzeitstand für die Hausherren. Marketa Jerabkova musste noch eine Zeitstrafe hinnehmen, da sie nach einem Schrittfehler den Ball nicht rechtzeitig freigab.

Das erste Tor in der zweiten Halbzeit gelang dem VfL, denn Toni-Luisa Reinemann netzte zum 15:13 ein. Die Gastgeberinnen schienen fest entschlossen, die Punkte in der eigenen Halle zu behalten - per Strafwurf stellten sie die erneute Drei-Tore-Führung zum 17:14 her. Der THC zeigte sich auch in der Abwehr unsicher und ließen dem VfL viel Platz. Nach einer starken Parade von Marie Skurtveit Davidsen konnte Lydia Jakubisova mit einem Tempogegenstoß auf 18:16 verkürzen. Torhüterin Laura Kuske parierte in der 42. Minute einen wichtigen Strafwurf und ermöglichte so Marketa Jerabkova auf 20:19 zu verkürzen.

Die Gastgeberinnen verteidigten ihre Führung, der THC vergab vorn Chance um Chance zum Ausgleichstreffer. In der 49. Minute war es erneut Marketa Jerabkova, die den Anschluss zum 23:22 von der Strafwurflinie erzielte. Gute zehn Minuten vor Schluss gelang das langersehnte Tor zum 23:23-Ausgleich. Kerstin Kündig erkämpfte sich den Ball und brachte ihn sicher im leeren Tor unter. Die Thüringerinnen spielten in dieser Phase des Spiels oft in Unterzahl, was die Oldenburger Spielerinnen nicht nutzten, um sich deutlicher abzusetzen. Oldenburg legte vor, der THC antwortete und blieb dran.

Sechs Minuten vor Spielende kassierte Josefine Huber ihre dritte Zeitstrafe und erhielt somit die Rote Karte. Den Rest der Begegnung musste sie vom Spielfeldrand verfolgen. Den anschließenden Strafwurf verwandelten die Oldenburgerinnen sicher. Vier Minuten vor Schluss glich Marketa Jerabkova, ebenfalls per Siebenmeter zum 26:26 aus. Petra Blazek parierte anderthalb Minute vor dem Ende einen Strafwurf des VfL. Bis in die letzten Sekunden blieb das Spiel spannend. Lydia Jakubisova ergriff die Gelegenheit und erzielte die erste THC-Führung seit dem 10:11 (28:29). Oldenburg glich im Gegenzug aus. 15 Sekunden vor dem Ende nahm Helfried Müller noch eine Auszeit, um die Taktik für den letzten Angriff zu besprechen, mit Erfolg. Schön freigespielt erzielte Beate Scheffknecht den Siegtreffer vom Kreis zum 29:30 und ließ die Mannschaft nach diesem sehr schweren Spiel jubeln.
Sarah Lapp/Bernd Hohnstein
Autor: psg

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