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Sondershäuser Wochenmarkt

Auch bei minus zehn Grad

Freitag, 20. November 2020, 07:00 Uhr
Es lohnt sich ein Gang über den Sondershäuser Wochenmarkt zu machen, denn es ist ein kleines Erlebnis, den Händlerinnen und Händler zuzusehen, wie sie auch zu dieser Jahreszeit hinter ihren Ständen stehen...

Heidrun Schinköth-Heise die Marktmeisterin (Foto: Eva Maria Wiegand) Heidrun Schinköth-Heise die Marktmeisterin (Foto: Eva Maria Wiegand)


Auf eine Person wird man gleich aufmerksam. Ihre Augen zeigen, dass sie lächelt unter der rosa Maske. Was ist das für eine Frau, die an jedem Sondershäuser Wochenmarkttag gute Laune verbreitet und bunt gekleidet von einem Marktstand zum anderen geht?

Es ist Heidrun Schinköth-Heise, die Marktmeisterin. Keine Unbekannte in der Stadt Sondershausen. 1981 von Sachsen-Anhalt nach Thüringen gekommen, ist sie aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Damals hatte sie schon mit dem Marktgeschehen am Schlossplatz zutun. Dort wurden LPG-Güter verkauft, um die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen.

Doch diese Zeit ist liegt schon lange hinter der sympathischen Frau. Nun könnte man denken, dass die Arbeit einer Marktmeisterin ein einfacher Job wäre, aber das ist weit gefehlt.

An jedem Dienstag und Freitag teilt sie ab 6:15 Uhr die Plätze für die Händlerinnen und Händler ein. Sie achtet darauf, dass die Abstände eingehalten werden und alle Stände sicher stehen.

Seit es die Corona-Abstandsregeln und die Maskenpflicht gibt, muss ständig kontrolliert werden, ob sich auch jeder an die Vorgaben hält. Trotzdem ist immer Zeit für ein Schwätzchen und ein aufmunterndes Lachen. Wie zum Beispiel am Obst- und Gemüsestand von Diana Kunert. In zweiter Generation steht ihre Familie schon auf dem Sondershäuser Wochenmarkt. Freundlich begrüßt Diana, der Name steht auf ihrer Schürze, neue und alte Kunden. Sie ist die Inhaberin des Obst-und Gemüsestandes vor dem Landratsamt. Einladend ist der Stand mit den schön präsentierten Waren.

„Wir stehen bei Wind, Regen und bis zu minus 10 Grad Celsius hier auf diesem Platz. Im Winter verstärken wir den Stand mit dickeren Planen, damit auch die Kunden geschützt sind“, sagt Frau Kunert. Aber nicht nur wegen Obst und Gemüse kommen die Kunden auf den Wochenmarkt. Ob lecker belegte Fischbrötchen, köstlich duftender Kuchen, frische Eier, Haushaltswaren, Blumen oder selbstgenähte Topflappen und Schürzen, alles findet sich hier.

Saisonbedingt können zum Beispiel auch Hühner, Gänse und Honig aus eigener Produktion gekauft werden. „Aus der Region, für die Region", sagt Heidrun Schinköth-Heise. Die Marktmeisterin ist über ihre Markttätigkeit hinaus noch für andere Ausgaben zuständig.

Sie arbeitet im Fachbereich Bau und Ordnung der Stadt Sondershausen. Sie erteilt Sondergenehmigungen, guckt, ob die Müllentsorgung reibungslos von statten geht und die Bäume und Sträucher geschnitten und gepflegt werden. In ihrer Freizeit fährt sie gerne mit dem Fahrrad oder wandert durch die wundervolle Sondershäuser Natur.

Als es zu regnen beginnt, zieht die bunt gekleidete Frau ihre Maske weiter über die Nase und geht wieder an ihre Arbeit.
Eva Maria Wiegand
Autor: emw

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