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Thüringer FAMILIENUNTERNEHMER kritisieren Forderung nach Lockdown

"Der Ministerpräsident sät Zwietracht“

Freitag, 08. Januar 2021, 16:29 Uhr
Die Landesvorsitzende der Thüringer Familienunternehmen Colette Boos-John west die Forderungen von Ministerpräsident Ramelow entschieden zurück: „Arbeitgeber und Arbeitnehmer ziehen an einem Strang, der Ministerpräsident sät Zwietracht“...

 Colette Boos-John, Landesvorsitzende Thüringen DIE FAMILIENUNTERNEHMER (Foto: Anne Grossmann) Colette Boos-John, Landesvorsitzende Thüringen DIE FAMILIENUNTERNEHMER (Foto: Anne Grossmann)


Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow fordert einen Lockdown der kompletten Wirtschaft, um das derzeitige Infektionsgeschehen einzudämmen. DIE FAMILIENUNTERNEHMER in Thüringen sind empört über die Forderung des Ministerpräsidenten, da sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht am Arbeitsplatz ansteckt, sondern im Privaten.

Die Landesvorsitzende von DIE FAMILIENUNTERNEHMER in Thüringen, Colette Boos-John: „Es wirkt, als wolle der Ministerpräsident von der Ohnmacht über die Kontrolle, ob die bisherigen Coronaregeln eingehalten werden, mit seiner Forderung ablenken. Denn klar ist: Der Arbeitsplatz ist nach allen bisherigen Erkenntnissen nicht der Ort, an dem das Infektionsgeschehen beschleunigt wird.“
„Die Betriebe, bei denen Homeoffice aufgrund ihrer Betriebsabläufe nicht möglich ist, leisten mit effektiven Hygiene- und Schutzkonzepten einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie. Eine Umfrage unter den Familienunternehmen während der ersten Pandemiewelle ergab, dass 96 Prozent seit Beginn der Krise Maßnahmen zum Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten umgesetzt haben. Vor diesem Hintergrund ist der Vorwurf völlig ungerechtfertigt, die Arbeitgeber würden ihrer Verantwortung im Zusammenhang mit der Pandemiebekämpfung nicht nachkommen. Anstatt das gemeinschaftliche Engagement in den Unternehmen zu loben, säht Herr Ramelow mit seinen Aussagen Zwietracht in Wirtschaft und Gesellschaft. Ohnehin scheint er zu vergessen, dass Millionen Arbeitgeber und Arbeitnehmer unter großen Entbehrungen an einem Strang ziehen und so das Geld für die Corona-Hilfen erwirtschaften“, so die Landesvorsitzende.

Boos-John weiter: „Das komplette Abschalten der Wirtschaft ist kein Lösungsvorschlag, sondern ein Ablenkungsmanöver von fehlenden Konzepten an anderen Baustellen wie Bildung, Auszahlung der Corona-Hilfen oder digitale Verwaltung. Es zeichnet sich schlichtweg ein politisches Versagen ab, für das nun die Wirtschaft ihren Kopf hinhalten soll. Was es braucht, ist eine langfristige Perspektive: eine effektive Teststrategie, die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit eines immer stärker steuerfinanzierten Gesundheitssystems, die Versorgung mit Impfungen, ein tragfähiges Konzept für den Schulbetrieb und die verlässliche Zahlung der zugesagten Entschädigungen.“

Hintergrund:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER folgen als politische Interessenvertretung der Familienunternehmer den Werten Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung. Die mehr als 6.000 Mitgliedsunternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 460 Mrd. Euro. Über 90 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind eigentümergeführte Familienunternehmen. Der Landesbereich Thüringen wird von Colette Boos-John geleitet. Sie ist Geschäftsführerin der Bauer Bauunternehmen GmbH, die sie in vierter Generation seit 1997 führt. Seit 2016 zusammen mit ihrem Mann Peter John. Das Unternehmen ist im Straßen-, Hoch- und Tiefbau tätig und auf Einzelfertigungen spezialisiert. Die Bauer Bauunternehmen GmbH beschäftigt über 300 Mitarbeiter und hat mit mehreren Unternehmensteilen ein Umsatzvolumen von 50 Millionen Euro jährlich.
Autor: red

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