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SPD fordert zügigeres Impfen auch beim Hausrazt

"Nur leichte Nebenwirkungen bei Astra-Zeneca-Impfstoff"

Freitag, 19. Februar 2021, 13:36 Uhr
Die Thüringer SPD-Gesundheitspolitikerin Dr. Klisch fordert eine breite Teststrategie und eine Beschleunigung des Impfprozesses. Außerdem warnt sie vor Panikmache beim Astra-Zeneca-Impfstoff, der nur leichte Erkältungssymptome hervorrufe...

Was dieser Tage bei der zunehmend aufgeregter werdenden Flut von Pressemeldungen der verschiedenen Landtagsfraktionen auffällt, ist die Tatsache, dass auch die Regierungsparteien einzelne Ministerien angreifen. Nur niemals diejenigen, die von ihren Parteigenossen geführt werden. So verlangt auch Frau Dr. Klisch umfassende Testungen von Ministerien (Gesundheit und Bildung), die von LINKEn-Politikern geführt werden.

Sie warnt auch vor Panikmache in Bezug auf den Astra-Zeneca-Impfstoff: „Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder leichte Erkältungssymptome sind bei Impfstoffen normal und kein Grund, die grundsätzliche Wirksamkeit in Frage zu stellen.“

Der Impfstoff sei, wie alle bereits zugelassenen Vakzine, ein wichtiger Baustein für eine breite Impfstrategie. Dazu Klisch: „Wir müssen schneller vorankommen, deshalb brauchen auch die Impfteams Verstärkung. Darum rege ich an, auch Hausarztpraxen für die Durchführung der Impfung einzubinden. In Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern werden dazu bereits Pilotprojekte vorbereitet.“

Eine breite Impfstrategie müsse aber auch mit einer breiten Teststrategie einhergehen, so die Gesundheitspolitikerin. „Kinder, Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher müssen vor einer Öffnung der Schulen, die Möglichkeit zu kostenlosen Schnelltests haben, selbst wenn keine Symptome vorliegen. Wenn die Inzidenzwerte in Thüringen wieder steigen, ist alles andere fahrlässig und der Bevölkerung nicht mehr zu erklären, nachdem sie ein Jahr lang zu Hause bleiben musste.“

Tischner:

Unterdessen fordern der Hausärzteverband und die oppositionelle CDU, die Impf-Reihenfolge rasch anzupassen. Deren bildungspolitischer Sprecher Christian Tischner moniert im Hinblick auf verfallende Termine von vorgesehenen Personen:„Lehrer brauchen endlich ein Impf-Angebot. Thüringen kann sich ungenutzte Impftermine und -dosen nicht leisten. Gerade angesichts der Inzidenzwerte und der bevorstehenden Öffnung der Schulen muss die Landesregierung die Impf-Priorisierung dringend überarbeiten."

Mit dem Schutz der Lehrer und Erzieher würden die Schulen fit gemacht für den Wechsel- und Präsenzunterricht. Die Landesregierung müsse hier endlich vorankommen und ihrer Verantwortung für die Thüringer Pädagoginnen und Pädagogen gerecht werden, sagte Tischer.
Autor: red

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