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Bedürfnissen von Kindern in der Pandemie Rechnung tragen

Diskussionsrunde: "Familien am Limit"

Dienstag, 23. Februar 2021, 12:00 Uhr
Gestern lud die Thüringer SPD-Landtagsfraktion zu einer gemeinsamen Diskussion „Familien am Limit – Coronaeltern, Kinder in der Pandemie und die Sorge was danach kommt“ein. Heute zieht die Landtagsfraktion ein positives Fazit der Diskussionsrunde...

Gemeinsam mit Prof. Dr. Barbara Lochner, Professorin für Pädagogik der Kindheit an der FH Erfurt und Mitglied des wissenschaftlichen Beitrat zum Corona-Pandemiemanagement der Landesregierung Thüringen, sowie Marlene Steiche und Carola Schneider von Familien in der Krise sprach die familienpolitische Sprecherin der Fraktion, Diana Lehmann, über die aktuellen Herausforderungen von Familien und wie die Politik darauf antworten kann.

Diana Lehmann zieht ein positives Fazit: „In der Diskussion ist noch einmal deutlich geworden, vor welchen Herausforderungen Familien stehen. Auch hat sich bestätigt, worauf wir schon seit Monaten hinweisen: Es braucht eine echte Priorität für Familien, um sie, ihre Kinde rund Angehörigen besser zu schützen. Ich bin dankbar für das offene und ehrliche Gespräch. Besonders deutlich geworden ist mir noch einmal, welchen Stellenwert Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Planbarkeit für Familien haben. Da muss die Landesregierung dringend nachbessern.“

Prof. Dr. Barbara Lochner erklärte: „Aktuelle Befunde zur Situation von Familien und Kindern sind besorgniserregend. Familien mit Kindern sind die Bevölkerungsgruppe, die durch die Auswirkungen der Pandemie am meisten beeinträchtigt sind. Jedes dritte Kind zeigt mittlerweile Anzeichen von psychischer Belastung. Kritisch ist, dass wir immer noch zu wenig über die momentanen Lebensbedingungen von Kindern wissen, die in prekären Lebensverhältnissen aufwachsen. Sicher erscheint mir, dass es keinen Zeitpunkt geben wird, an dem wir alles – sämtliche Arrangements der Bildung, Erziehung und Betreuung – einfach wieder hochfahren und dann weitermachen können wie vorher. Es wird einer Regenerationsphase bedürfen, deren Gestaltung jetzt schon diskutiert und vorbereitet werden sollte.“

Die Initiative ‚Familien in der Krise‘ appellierte an die Politik, die aktuelle Situation auch aus den Augen der Kinder und Jugendlichen zu sehen und deren Bedürfnisse und Rechte in den Fokus zu nehmen. Carola Schneider erklärte dazu: „Ein Jahr Pandemie mit Ausnahmezustand im Leben eines Dreijährigen oder einer Vierzehnjährigen ist etwas völlig anderes als im Leben von Erwachsenen. Glücklicherweise erkranken Kinder seltener und auch kaum schwer, dafür treffen sie die negativen Folgen umso schwerer. Wir brauchen dringend Konzepte, wie wir Bildung und Teilhabe ermöglichen können, um ein gutes Aufwachsen für Kinder zu sichern.“
Autor: red

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