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Diplom-Meteorologin Corinna Borau erklärt die Lage

Unwetterlage am Wochenende ist dieses Mal anders

Freitag, 23. Juli 2021, 19:53 Uhr
Erneut drohen in Deutschland kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und orkanartigen Böen. Wird es wieder verbreitet zu solch katastrophalen Sturzfluten und einer Hochwasserlage wie in der vergangenen Woche kommen?...

Nein. Aber lokal wird es wieder gefährlich. Worin sich die Unwetterlagen vom 15./16. und 24. Juli unterscheiden, erklärt Diplom-Meteorologin Corinna Borau von wetter.com.

„Am 16. Juli lag Tief Bernd mitten über Deutschland. Durch zwei flankierende Hochs war es wie eingerastet und konnte sich kaum bewegen. Dies führte dazu, dass es immer wieder an den gleichen Stellen zu starken Regenfällen kam. Befeuert wurden diese vor allem dadurch, dass das Tief sowohl von der Ostsee als auch vom Mittelmeer eine immense Feuchtigkeit anzapfte, die stellenweise für Regensummen von über 150 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden sorgte. Am bevorstehenden Wochenende wird es nicht zu solchen Wassermassen und stattdessen eher zu lokal begrenztem Starkregen kommen. Aktuell liegen die Berechnungen bei etwa um die 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde. Alles wird dynamischer ablaufen, die Gewitterzellen ziehen schneller weiter und wir werden es zum Glück nicht mit einer so stark eingefahrenen Wetterlage wie vor einer Woche zu tun haben. Dennoch sollte man die kommende Unwetterlage nicht unterschätzen, vollgelaufene Keller und überflutete Straßen sind durchaus möglich.“


Welche Regionen wird das Unwetter treffen?
Am Samstag ist die Unwettergefahr im Südwesten am größten. Im Verlaufe des Tages verlagert sich dann das Unwettergeschehen langsam weiter nach Nordosten, zwischen Küsten und Erzgebirge bleibt es aber noch lange trocken und heiter. Am Sonntag kommen die Gewitter aber weiter in den Nordosten voran, aber auch im Rest von Deutschland ist die Unwettergefahr gegeben. Daher ist es wichtig, die Wetterwarnungen im Blick zu behalten. Mit Schauern und Gewittern geht es auch nächste Woche weiter, wo allerdings die Schwerpunkte liegen werden, ist noch unklar.
Autor: red

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