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Umfrage zur Impfkampagne

Mehrheit befürwortet Impfanreize

Sonnabend, 11. September 2021, 13:09 Uhr
Seitdem die Impfbereitschaft in Deutschland stagniert ist, versuchen Bund, Länder und Städte die Menschen mit kreativen Aktionen und Anreizen zur Impfung gegen das Corona-Virus zu locken. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov wurde mit einer Umfrage beauftragt, um herauszufinden, aus welchen Gründen sich die Deutschen impfen lassen oder nicht...

In Auftrag gegeben wurde die Umfrage durch Lotto24. Auch Deutschlands führender Online-Anbieter von Lotterieprodukten startete Ende August eine Impfkampagne und verschenkt seitdem zwei Millionen Lose für die Soziallotterie freiheit+ an Geimpfte und Impfwillige.

Über die Hälfte aller Befragten (61 Prozent) könnte sich vorstellen, dass Anreize wie Geld oder Gratisleistungen helfen könnten, mehr Menschen zur Coronaschutz-Impfung zu motivieren. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) ist der Meinung, dass auch Unternehmen mehr Anreize wie Rabatte anbieten sollten. Weiter gaben knapp 10 Prozent der Ungeimpften und Unentschlossenen an, sich noch nicht haben impfen zu lassen, weil sie noch keinen konkreten Anreiz zur Impfung gehabt haben.

Auch Geld könnte für 73 Prozent der Befragten ein möglicher Impfanreiz sein: Während sich knapp ein Viertel (24 Prozent) mit weniger als 25 Euro und knapp ein Fünftel (19 Prozent) mit bis zu 50 Euro zufrieden geben würden, fänden 9 Prozent mehr als 500 Euro angemessen.

Mehr als 75 Prozent der Befragten sind bereits geimpft
Die Umfrageergebnisse bestätigen die Zahlen der letzten COVIMO-Studie des Robert-Koch-Instituts[1]: Mehr als 75 Prozent der Befragten sind mindestens einmal geimpft – 70 Prozent fühlen sich gut mit der Impfung. Die Zahl der Unentschlossenen ist niedrig: Nur 4 Prozent sind sich unsicher, ob sie sich impfen lassen möchten, 3 Prozent gaben an, sich impfen lassen zu wollen, es aber noch nicht getan zu haben. Gegen eine Impfung sind 14 Prozenten der Befragten.

Gründe für die Impfung
Die Beweggründe für die Corona-Schutzimpfung sind sehr verschieden: Die Mehrheit (72 Prozent) gab an, sich selbst vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen zu wollen. Knapp zwei Drittel der Teilnehmenden (62 Prozent) ließen sich zum Schutz ihres persönlichen Umfeldes impfen und um zur Bewältigung der Corona-Pandemie beizutragen (61 Prozent). Für die Hälfte der Befragten war es wichtig, Menschen mit erhöhtem Risiko nicht gefährden (50 Prozent). Weniger als die Hälfte der Befragten (49 Prozent) ließen sich aufgrund der vereinfachten Teilnahme am sozialen Leben impfen.

Sozialer Druck spielt untergeordnete Rolle
“Auf unseren Social-Media-Kanälen bekommen wir seit Beginn unserer Kampagne unzählige wütende Kommentare von ungeimpften oder unentschlossenen Bürgerinnen und Bürgern, die sich von Anreizen wie diesen unter Druck gesetzt oder gar diskriminiert fühlen. Dabei zeigt die Umfrage, an der größtenteils Geimpfte teilgenommen haben, dass die meisten sich aus solidarischen oder gesundheitlichen Gründen haben impfen lassen und nicht, weil sie sozialen Druck empfunden haben”, kommentiert Marianna Herno, Kampagnenverantwortliche bei LOTTO24. Der soziale Druck, der beispielsweise durch die Medien, Freunde, Familie und die Politik auf Ungeimpfte ausgeübt werden könnte, war nur für jeden zehnten Befragten ein Grund für die Impfung (9 Prozent).

Gründe gegen die Impfung
Während die Geimpften und Impfwilligen neben dem Eigenschutz überwiegend solidarische Gründe wie die Sicherheit von Risikopatienten und die ihrer Freunde und Familie als Grund für die Impfung nannten, gaben 46 Prozent der Impfgegner:innen und Unentschlossenen an, keinen Nutzen für sich selbst in der Impfung zu sehen und sich deshalb nicht impfen zu lassen. Vier von fünf der Ungeimpften (79 Prozent) gaben zudem an, kein Vertrauen in die Impfstoffe zu haben. Nur ein Bruchteil (5 Prozent) hatte bisher keine Zeit oder keine Lust.
Autor: red

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