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Thüringer HC

Großes Saisonfinale in Stuttgart

Donnerstag, 26. Mai 2022, 17:22 Uhr
Die Saison 2021/22 neigt sich für die Damen des Thüringer HC dem Ende entgegen. In der Handball Bundesliga sind alle Spiele absolviert. Nun steht das letzte Highlight an, das OLYMP Final4 um den DHB-Pokal...

Am Samstag, den 28.05.2022, werden in den beiden Halbfinalspielen die Finalteilnehmer ermittelt. Der VfL Oldenburg und Buxtehuder SV (Anpfiff 15 Uhr) sowie der Thüringer HC und der neue deutsche Meister 2022, die SG BBM Bietigheim (Anpfiff 17:30 Uhr) spielen jeweils um den Einzug in das Finale am Sonntag.
Das Spiel um Platz 3 wird am Sonntag um 12.30 Uhr angepfiffen. Das Finale startet um 15 Uhr.

Rückblick:
Im Nachholspiel gegen den Buxtehuder SV musste der Thüringer HC eine Niederlage einstecken. Der Start gelang, der THC ging in Führung, konnte sich kurz absetzen. Bis zur Halbzeit war Buxtehuder wieder ran und beide Mannschaften spielten auf Augenhöhe. Der Halbzeitstand 14:14 ließ alles offen. Buxtehude mit dem schnellen Spiel nach vorn, einer früh störenden und effektiven 5-1-Abwehr setzte sich in der zweiten Spielhälfte auf bis zu sechs Toren ab. Das letzte Aufbäumen der Gäste kam zu spät und so gingen die Norddeutschen mit 35:32 als verdienter Sieger vom Platz. Für eine solche Begegnung viele Tore auf beiden Seiten. Die Tabellenplätze waren zu diesem Zeitpunkt schon vergeben. Der BSV beendete die Saison auf den dritten und der Thüringer HC auf dem vierten Platz. Mit viel Kampf und einer geschlossenen Mannschaftsleistung brachte der Thüringer HC die Bundesligasaison noch zu einem guten Ende, nachdem man zu Beginn des neuen Jahres zu viele Punkte liegen ließ.

“Ich bin im Endeffekt ganz froh, dass wir gerade durch diesen grandiosen Sieg gegen Dortmund den vierten Platz aus eigener Kraft zementiert haben. Gestern Abend in Buxtehude war das ein munteres Scheibenschießen, das Ergebnis von 35:32 spricht Bände. Ich finde, dass beide Angriffsreihen schwungvoll agiert haben. Aber beide Mannschaften hatten ein bisschen Probleme in der Deckung offenbart. Bei uns war sicherlich das große Problem, dass Anika Niederwieser durch eine Oberschenkelverletzung schon gehandicapt in das Spiel gegangen ist und wir sie in der zweiten Halbzeit nicht mehr einsetzen konnten. Das hat unserem Abwehrverhalten einem großen Abbruch getan. Die 21 Tore in der zweiten Halbzeit sind Zeuge davon.”, fasst Herbert Müller zusammen.

Zum OLYMP Final4:
Alle vier Teilnehmer holten in den letzten Jahren den begehrten Pokal. Buxtehude 2017, ein Jahr später der VfL Oldenburg, 2019 gewann der Thüringer HC nach 2011 und 2013 den Pott das dritte Mal und im letzten Jahr die SG BBM Bietigheim. 2020 wurde der Pokal coranabedingt nicht ausgespielt. Klarer Favorit auf den DHB-Pokal ist die SG BBM Bietigheim.

Nach dem Gewinn des Supercups zum Saisonauftakt, der deutschen Meisterschaft und der EHF European League würde das mit dem vierten Titel die perfekte Saison für die Schwäbinnen bedeuten. Entsprechend motiviert erwartet der Thüringer HC seine Halbfinalgegnerinnen. Wenn ein Sieg schon in weiter Ferne liegt, so will man sich so teuer wie möglich verkaufen und den Favoriten bis zum Schluss ärgern. Dass ein Sieg ausgeschlossen ist, davon will man beim THC nicht reden, denn bis zum Schlusspfiff trifft die Phrase zu: “Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!”, und das Auftreten der Mannschaft in den letzten Wochen lässt einen kleinen Funken Hoffnung aufkommen. Und warum sollte man nicht auch den letzten Strohhalm greifen und die kleinste Chance nutzen.

Das letzte Nachholspiel in der Bundesliga gegen den BSV kam für Herbert Müllers Mannschaft ungelegen. Die lange zeitaufreibende Reise in den Norden, die mindestens zwei Tage der Vorbereitung raubte, der Spieltag selbst und der Tag danach, an dem man den Frauen eine Regeneration ermöglichen muss. Auf der anderen Seite konnte man sich noch mal mit einem starken Team, welches der BSV ist und der ebenfalls in der Endrunde steht, messen. Viel Zeit blieb für die Mannschaft und den Trainer Herbert Müller nicht, um den Schalter umzulegen: “Wir haben nach der langen Heimreise, erst um vier Uhr in der frühe sind wir angekommen, jetzt den Fokus sofort auf das wichtige Final4 als abschließenden Saisonhöhepunkt gelegt.”
Nach der Regeneration startet der THC am Donnerstag mit einer leichten Trainingseinheit und Videosichtung, um sich “entsprechend auf die Übermacht Bietigheim vorzubereiten.

Es ist keine Frage, dass Bietigheim der absolute Favorit für dieses Final4 ist, und sollte nicht ein mega Wunder passieren, wird diese Mannschaft den Cup mit nach Hause nehmen.”, analysiert Herbert Müller.
Der Weg in das Halbfinale war für den Thüringer HC sehr holprig. In der zweiten Runde warf man die Wildcats der SV Union Halle/Neustadt mit 28:18 aus dem Wettbewerb. Der einzige Sieg gegen die Saalestädterinnen in dieser Saison. In der dritten Runde musste sich der THC mit dem Zweitligisten HSV Solingen/Gräfrath 76 messen. Erst in der Schlussviertelstunde setzte man sich auf 29:24 ab. Das vermeintliche “Traumlos” gegen den nächsten Zweitligisten VfL Waiblingen entpuppte sich als knallharte Nuss. Ein knapper 27:26-Sieg, bei dem Kerstin Kündig in der letzten Sekunde per Strafwurf den entscheidenden Treffer erzielte, qualifizierte die Thüringerinnen für das anstehende OLYMP Final4.

“Trotzdem wollen wir noch mal alles reinwerfen. Wollen Spaß haben und wollen fighten, um den Favoriten zumindest zum Wanken zu bringen. Und wenn sich die Gelegenheit ergibt, einfach alles dran zu setzen, um ihn vielleicht zu stürzen. Wir werden auf keinen Fall etwas herschenken. Der kleine Kader hat sich in den letzten Wochen super gesteigert und wir wollen für uns alle einen würdigen Abschluss. Wir freuen uns auf Stuttgart, wir freuen uns aufs Final4. Wir freuen uns, als Mannschaft noch mal komplett anzutreten, bevor es dann in den wohlverdienten Urlaub geht.”
Bernd Hohnstein
Autor: red

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