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Was vor UV-Strahlen schützt und das Hautkrebsrisiko senkt

Die Schattenseite der Sonne

Sonnabend, 06. August 2022, 07:19 Uhr
Sonnenbräune gilt vielen als Zeichen von Attraktivität und Ausweis eines schönen, erholsamen Urlaubs. Dabei wird das Risiko der UV-Strahlen oft noch unterschätzt, weiß die Sozialmedizinerin der Knappschaft-Bahn-See, Dr. Melanie Volkmer...

Sonnenschutz ist eminent wichtig (Foto: KNAPPSCHAFT) Sonnenschutz ist eminent wichtig (Foto: KNAPPSCHAFT)

Sonne gehört zum perfekten Tag am Strand oder im Freibad und versüßt den Aufenthalt im Garten. Sonnenlicht hellt die Stimmung auf und fördert die Produktion des wichtigen Vitamins D. Die Schattenseite: "Wer sich zu lange ungeschützt dem Sonnenlicht aussetzt, riskiert eine vorschnelle Hautalterung und Hautkrebs", warnt Dr. med. Melanie Volkmer.
Regelmäßige Aufenthalte in der Sonne und wiederholte Sonnenbrände sind die Hauptverursacher von Hautkrebs.

Dieses Risiko wird noch immer unterschätzt, wie eine FORSA-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse KNAPPSCHAFT zeigt. Danach gaben nur etwa die Hälfte der Befragten an, die Haut im Sommer durch Hautschutzprodukte, Kleidung oder Kopfbedeckung zu schützen. Dabei gilt der weiße Hautkrebs mit
geschätzten 200.000 Neuerkrankungen jährlich als häufigste Krebserkrankung in Deutschland, berichtet Gesundheitsexpertin Volkmer. Tendenz: weiter steigend.
Beim Sonnenschutz sind zudem Unkenntnis und Irrtümer verbreitet. „So glauben viele, mehrfaches Eincremen verlängere die Schutzdauer. Tatsächlich ist wiederholtes Auftragen von Sonnenschutz absolut empfehlenswert, da sich dieser durch Abrieb, Schweiß und Wasser wieder reduziert, ergänzt die Allgemeinmedizinerin. Der Zeitraum, in dem die Haut gefahrlos der Sonne ausgesetzt werden kann, verlängere sich dadurch aber nicht.

Auch hielten viele helle und leichte Kleidung als Sonnenschutz für besonders geeignet. Dabei sorgt ein weißes T-Shirt aus Baumwolle ungefähr nur für einen Lichtschutzfaktor von 10. Dr. Melanie Volkmer. „Dunkle, dicht gewebte Stoffe sind die sicherere Wahl, weil sie mehr Sonnenstrahlen absorbieren, auch wenn sie mehr Wärme speichern.“ Vorsicht: wenn der Stoff nass und damit durchsichtig wird, reduziert sich der Schutz. Auch eine vorgebräunte Haut hilft nur wenig. „Diese hat nur einen geringen Lichtschutzfaktor, der auch in unseren Breiten keinen Sonnenbrand verhindert“, so die Expertin der KNAPPSCHAFT. UVA-Licht, das in Solarien verwendet wird, schützt noch weniger. Übrigens: selbst Schatten garantiere keinen absoluten Schutz, weil die UV- Strahlen reflektieren.

Generell gilt zudem: je heller die Haut, desto empfindlicher. Ein blasser Teint verträgt die Sonne ungeschützt nur wenige Minuten, mit Sonnencreme abhängig vom Schutzfaktor entsprechend länger. Beispiel: Verträgt die Haut normalerweise sechs Minuten ohne erste Entzündungsreaktionen, verlängert Lichtschutzfaktor 20 diese Zeit um das Zwanzigfache auf zwei Stunden. Gerade bei Kindern ist Vorsicht geboten. Dr. Volkmer: „Deren Haut ist um ein Vielfaches empfindlicher. Das schützende Pigmentsystem ist erst mit Beginn der Pubertät voll ausgebildet." Jeder Sonnenbrand in der Kindheit birgt ein erhöhtes Risiko für die spätere Entwicklung von Hautkrebs.
Frühzeitig erkannt, ist weißer Hautkrebs, der sich in kleinen, roten oder weißen Punkten bemerkbar macht, in der Regel gut behandelbar. Wichtige Vorsorge ist regelmäßiges Hautkrebsscreening, das die KNAPPSCHAFT alle zwei Jahre bezahlt.

Fünf Tipps zum Sonnenschutz von Dr. Melanie Volkmer
1. Vor allem in der Mittagszeit zwischen 12 und 15 Uhr sollten intensive Sonnenbäder gemieden und stattdessen Schatten aufgesucht werden.
2. Creme sollte 15 bis 20 Minuten vor dem Sonnenbad großzügig aufgetragen und nach Schwitzen, Schwimmen und Duschen regelmäßig erneuert werden.
3. Der Grundstein gegen Hautkrebs wird in jungen Jahren gelegt. Jeder Sonnenbrand bei Kindern erhöht das spätere Hautkrebsrisiko um ein Vielfaches.
4. Suchen Sie den Schatten auf - auch dort wird man durch die Reflexion des UV-Lichts braun. Auf diese Weise lässt sich die vornehme Blässe schonend ablegen.
5. Bei Sonnenbrand verspricht eine Mischung aus Wasser und Obstessig Linderung. Diese im Verhältnis 2:1 auf ein Leinentuch tunken und auf den Sonnenbrand legen.
Autor: red

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