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Standfestigkeit auf Rezept

Montag, 02. August 2010, 09:15 Uhr
Bei Potenzschwäche helfen nur rezeptpflichtige Arzneimittel. Die im Sexshop erhältlichen Nahrungsergänzungsmittel zur Bereicherung des Liebeslebens kann man dagegen getrost vergessen. Zu diesen Ergebnissen kommt das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST...


Die Redaktion hat acht verschreibungspflichtige Arzneimittel und zwei ergänzend bilanzierte Diäten gegen Erektionsstörungen aus der Apotheke sowie neun Nahrungsergänzungsmittel vom Erotikshop eingekauft hat.

Für Medikamente wie Viagra, Cialis und Levitra ist die Wirksamkeit klar belegt. Die getesteten ergänzend bilanzierten Diäten enthalten als maßgeblichen Inhaltsstoff die Aminosäure Arginin. Der Körper setzt aus Arginin Stickstoffmonoxid frei, das eine wesentliche Rolle bei der Blutdruckregulation spielt, indem es die Gefäße erweitert. Bislang liegen jedoch nur kleinere Studien vor, die einen tendenziell positiven Effekt allenfalls bei leichten Erektionsstörungen zeigen.

Wer aber im Sexshop „Elixiere zur Entfaltung der Leidenschaft“ oder „Liebestropfen für leidenschaftliche Nächte“ kauft, kann auch gleich sein Geld zum Fenster rauswerfen. Die Nahrungsergänzungsmittel setzen auf anregendes Koffein, Pflanzenextrakte, Vitamine und Mineralstoffe sowie Rinderhodenextrakt. Nutzungsbelege für die blumigen Versprechen gibt es jedoch nicht. Chefredakteur Jürgen Stellpflug kommentiert: „Rinderhoden essen für die Potenz ist wie Hirn essen, um schlauer zu werden – es funktioniert nicht.“

Das ÖKO-TEST-Magazin August 2010 gibt es seit dem 30. Juli 2010 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
Autor: nnz/kn

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