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Di, 23:34 Uhr
05.12.2017
Nur einer meldete Zweifel an

Diskussion zum Aus beim Geolift am Kyffhäuser

Der Bau eines Geolift am Kyffhäuser ist gestoppt. Ob es wirklich für immer ist, wird sich zeigen. Hier die Stimmen aus der Diskussion, mit einer interessanten Frage, war man früher schon besser?

Bei nur einer Stimmenthaltung war das Aus des Geolifts am Kyffhäuser kurz vor 18:00 Uhr besiegelt, aber es war lange darüber diskutiert worden.

Die Beschlussvorlage, die auf Antrag der SPD/Grüne Fraktion eingebracht wurde, hieß Beendigung des Projektes „GeoLift“
Beschlussvorschlag:

1. Der Kreistag beschließt die Aufhebung des Beschlusses Nr. 2015/6/089 zum Bau des GeoLiftes.

2. Der Kreistag beauftragt die Kreisverwaltung alternative Beförderungsmöglichkeiten zum GeoLift zu untersuchen und umsetzbare Konzepte mit einer Kostenschätzung zu untersetzen.

So gingen die Unterlagen an die Kreistagsmitglieder raus. Nach einer kurzen Kontroverse, ob erst der SPD/Grüne-Fraktionsvorsitzende Matthias Strejc die Beschlussvorlage begründen sollte oder die CDU gleich einen Änderungsbeschluss einbringen durfte, ging es doch mit Strejc zuerst los.

In der Begründung folgte er weitgehend dem, was die Fraktion bereits in einer Pressemeldung verkündet hatte:
Das Ende vom Geolift am Kyffhäuser?

Ein Kernpunkt dabei, durch die vielen Forderungen nach Änderungsauflagen verschiedener Behörden, wäre aus dem Geolift (z.B. Fenster in Richtung Gestein) ein reiner Aufzug in einer Röhre geworden, weit weg von der Vorstellung eines Geolifts. Dazu kamen noch die deutlichen Kostenerhöhungen, welche die fünf Millionen Euro überschritten hätten, weit weg von den mal geplanten 4,2 Millionen Euro.

Abschließend forderte Strejc, man solle das Wahrzeichen des Kyffhäuserkreises nicht schlecht reden.

Die CDU-Fraktion brachte durch Jens Krautwurst dann diese Änderungsantrag zur Sprache.

Änderungsantrag zu Beschlussvorlage Nr. 2017161082
Der Beschlussvorschlag zu wird wie folgt geändert:
Der Kreistag beauftragt die Kreisverwaltung mit dem Tourismusverband Südharz Kyffhäuser e.V. eine "Bürgerwerkstatt“ durchzuführen. Zum Veranstaltungsformat soll der Verband entsprechende Vorschläge machen. Ziel der "Bürgerwerkstatt“ ist eine Ideensammlung zur Weiterentwicklung des Kyffhäuserareals. In diesem Zusammenhang sind auch alternative Beförderungsmöglichkeiten zum Geo-Lift zu prüfen.

Sachverhalt:
Die Kur- und Tourismus GmbH Bad Frankenhausen leistet als Betreiber des Kyffhäuserdenkmals gute Arbeit. Es ist dennoch erforderlich, weitere Zielgruppen für den Besuch des Kyffhäusers zu gewinnen. Dieses ist sowohl im Interesse des Landkreises als Eigentümer als auch des Betreibers. Mit der Durchführung einer "Bürgerwerkstatt“ sollen Ideen, Vorschläge sowie Meinungen zusammengetragen und bewertet werden. Dadurch wird echte Teilhabe für die Menschen in unserer Region praktiziert. Die Ergebnisse sollen dem Kreistag vorgestellt werden.



Auch Krautwurst machte klar, der Geolift war als Attraktion geplant und nicht als reine Aufzug zum Transport an den Fuß des Kyffhäuserdenkmals.

Kommentar kn:
Man kann zum Geolift stehen wie man will. Was hier Strejc und Krautwurst sagten, wurde in vielen Diskussionen aber unter den Tisch geworfen. Es ging nicht nur um einen Aufzug!


Krautwurst betonte, das Geld für die Planung des GeoLifts in Höhe von 380.000 Euro sind weg, auch wenn es nicht den Kreishaushalt belastete. Es waren Mittel aus dem Rücklagefonds des Betreibers und Förder Mittel (240.000 Euro). Auch Strejc räumte diese Fehlinvestition ein.

Joachim Kreyer (CDU) brachte ins Spiel dass auch behinderte Menschen ein Recht haben, zum Denkmal transportiert werden zu dürfen. Er brachte die E-Mobilität ins Spiel. VW hat jetzt einen 6-Mann – Bus entwickelt der schon nach einer halben Stunde zu 80 Prozent den Akku aufgeladen hat.
Als Alternative brachte er einen reinen Fahrstuhl ins Gespräch, der nicht im Berg verläuft, sondern Außerhalb, anlog wie in der Sächsischen Schweiz bei Bad Schandau.

Reiner Scheerschmidt (VIBT) war von Anfang an gegen den Bau des Geolifts und unterstrich das gestern noch mal. Er bemängelte, dass es immer noch kein Gestaltungskonzept für das ganze Kyffhäuserareal gibt. Auch er forderte, die Bürger mehr zu beteiligen. Er bemängelt vor allem das Aussahen rund um den Kyffhäuser.

Henry Hunger (CDU) bedauerte das der Geolift nicht kommt. ER warf Erfurt vor durch viele Forderungen den Geolift verhindert zu haben.
In einem Punkt ließ Hunger aufhorchen. Es heißt ständig, das Gebirge würde nicht halten, aber der vor 800 Jahren gebaute 147 Meter tiefe Burgbrunnen ist jetzt noch eine Attraktion.!!! Nun ja, da ist sicher viel Wahres dran, oder war man früher im Bergbau besser als jetzt? Zum Schmunzeln, wenn es nicht um soviel Geld ginge.

Johannes Selle (CDU) bedauerte ebenfalls, dass das eigentliche Konzept des Geolifts zerschossen wurde und Torsten Blümel (Die Linke) verwies auf die nicht mehr überschaubaren Kosten.

Landrätin Antje Hochwind (SPD) widersprach Scheerschmidt, dass die übel aussehende Stellen am Kyffhäuser nicht vomBetreiber des eigentlichen Kyffhäuserdenkmals verursacht werden.

Nach einer leichten Kontrovers zwischen Krautwurst und Strejc, bei der es um die Frage der Einbeziehung des Tourismusverbandes und der "Bürgerwerkstatt“ ging, forderte Wolfgang Koenen (Die Linke) die Diskussion abzubrechen und sofort in die Abstimmung zu gehen.

Bevor es aber in die Abstimmungsrunde ging gab es eine Pause in deren sich die drei Fraktionsvorsitzende Blümel, Krautwurts und Strejc zusammensetzten und die Beschlussvorlage um einen dritten Punkt erweiterten

sinngemäß zitiert:
3. Der Kreistag beauftragt die Kreisverwaltung die im Punkt 2. erarbeiteten Konzepte in einer Bürgerwerkstatt mit einer Ideensammlung zu untersetzen, unter Einbeziehung von Betreiber und Tourismusverband Südharz Kyffhäuser.

Der Kompromiss passierte dann bei einer Stimmenthaltung den Kreistag und bedeutete das Aus des Geolifts. Ob es das endgültig Aus ist, werden erst die nächsten Jahre zeigen, denn es muss ja erst noch eine optimale Variante für den Kyffhäuser gefunden werden. Das wird schwer genug werden, wenn man sich jetzt mit ach und Krach einigen konnte, ob man die Bürger beteiligen will.

DISKUSSION UM GEOLIFT AM KYFFHÄUSER - Vorwärts, wir müssen zurück
Autor: khh

Kommentare
Franziskus
07.03.2018, 20.47 Uhr
Fahrt doch mal nach
Neuschwanstein und seht wie dort das Problem gelöst wurde .
Auf Kosten der Steuerzahler?
Man muß auch marktwirtschaflich denken und handeln.
Aber man könnte auch attrativere Veranstaltungen auf der Burg durchführen.
cui bono
10.03.2018, 14.57 Uhr
Geolift = Begriff des Jahres für riesige Steuerverschwendung?
Angenommen , der Geolift soll, wie es der Name sagt, den Benutzern die Gesteisformationen des wenige Meter (etwa 2-3m)entfernten Kyffhäusermassivs nahe bringen. Ich stelle mir mal vor, er soll wie der Lift zur Festung Königsstein aussehen.
Was soll man bei dieser Fahrt eigentlich sehen?
Wann sind die Entscheider das letzte Mal mit der Bahn gefahren? Ab welcher Entfernung während der Fahrt kann man in der Landschaft Details erkennen?
Aus Kostengründen würde es sicherlich keine Aufzugstaste mit der Funktion "extreme Langsamfahrt" geben.
Tja das sind unsere Tourismus Ideen. Hier ein schiefer Turm wie in Pisa, dort ein Lift wie auf der Festung Königstein.
Wen hatte die Landrätin mit der unlösbaren Aufgabe betraut einen Ersatz zu suchen?
Dann lieber eine Sänfte, dass schafft wenigstens einige Arbeitsplätze und verplempert nicht Fördermittel- das sind nämlich unser sauer verdiente Steuergroschen.
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