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Sa, 11:13 Uhr
26.11.2011

nnz/kn-Tipp: Wie im Weltall, so auf Erden

Eine Reise zum roten Planeten: Das ist einer der großen Träume der Menschheit. Nun sind jüngst nach 520 Tagen sechs Männer von einer simulierten Reise zum Mars zurückgekehrt. Isoliert von der Außenwelt, führten die Probanden in Moskau das Langzeitexperiment "Mars500" durch. Der Verantwortliche für das Projekt, Alexander Suworow, bezeichnete es in einem Interview unter anderem als Erfolg, dass die Männer trotz der Strapazen gesund geblieben seien...


Denn entscheidend für die Durchführbarkeit einer möglichen Marsmission ist unter anderem der Erhalt von Muskeln und Knochen der Astronauten, damit sie nach der Ankunft im Schwerefeld des Mars die dort erforderlichen Aufgaben überhaupt durchführen können. In der Praxis führt die Schwerelosigkeit während des langen Flugs nämlich zu ernstzunehmenden Problemen: Ohne die auf den Körper einwirkende Schwerkraft baut der Mensch Knochen und Muskeln ab. Erschwerend kommt die mangelnde Bewegungsmöglichkeit der Astronauten hinzu.

Deutsche Technik für die internationale Crew

Mit an Bord war deshalb unter anderem ein Galileo-Trainingsgerät des deutschen Herstellers Novotec, auf welchem die Teilnehmer während des Experiments nach vorgegebenem Plan trainierten. Zur Kontrolle der Trainingswirksamkeit wurden darüber hinaus regelmäßige Messungen mit dem Leistungsanalysesystem Leonardo Mechanograph durchgeführt.Die Effizienz von Galileo-Training zur Verhinderung des Muskel- und Knochenabbaus bei Astronauten konnte bereits während der beiden Berliner BedRest-Studien (BBR1 und BBR2), die zwischen 2003 und 2009 im Zentrum für Muskeln und Knochen der Berliner Charité durchgeführt wurden, nachgewiesen werden. Die tägliche Trainingsdauer während der "Mars500"-Mission betrug 15 Minuten, es wurde insbesondere die schnelle Sprintermuskulatur trainiert, die wiederum auf hohe Leistung und hohe Kräfte zielt.

Hohe Kräfte sind wichtig für den Knochenerhalt, eine hohe muskuläre Leistungsfähigkeit ist unabdingbar für alltägliche Bewegungen wie beispielsweise das Aufstehen vom Stuhl, Treppensteigen oder die Verhinderung von Stürzen - und damit von Frakturen - durch schnelle, zielgerichtete Abfang- und Ausgleichsbewegungen. Wie bei den Astronauten ist mangelnde Bewegung auch auf der Erde einer der wesentlichen Gründe für ernsthafte Probleme und Erkrankungen wie Osteoporose. Deshalb wird das Training von vielen Ärzten und Therapeuten eingesetzt, um beispielsweise Patienten zu helfen, die zu einem normalen Muskelaufbautraining nicht mehr in der Lage wären.

Wenig Aufwand, große Wirkung

Wovon die Astronauten profitierten, hilft auch normalen Erdenbürgern, da diese Trainingsmethode nur einen geringen Zeitaufwand verlangt und dennoch effektiv ist. So berichtet etwa der Personal Fitness Trainer und Rückenschulleiter Stephan Müller: "Durch das Vibrationstraining auf Galileo besteht die Möglichkeit, in kurzer Zeit genau diesen Effekt für den Körper zu bekommen. Bei dieser Trainingsform wird die Bewegung des Gehens oder Laufens nachempfunden. Die Trainingseinheiten liegen zwischen lediglich drei und zwölf Minuten." Unter www.galileo-training.com gibt es mehr Informationen und einen Standortfinder.

Daten & Fakten

Dr.-Ing. Rainer Rawer, Entwicklungsleiter und Projektverantwortlicher der "Mars500"-Mission bei Novotec Medical, fasst zusammen: "Das Training auf Galileo wurde von den Crewmitgliedern nach unseren Vorgaben durchgeführt und erfreute sich einer hohen Akzeptanz. Wir sind sehr glücklich darüber, dass neben der Langzeitakzeptanz von Galileo auch die Qualität der zugrundeliegenden Technologie gezeigt werden konnte. Das System lief während der 520 Tage im täglichen Einsatz ohne Möglichkeit für Wartung oder Reparatur von außen wie erwartet absolut zuverlässig."
Autor: djd1

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