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Do, 10:35 Uhr
16.08.2012

Vorsicht - Pillen-Abo per Telefon

Frau S. aus Heiligenstadt ist sich sicher: sie wollte nur eine einmalige Probelieferung der Pillen, von regelmäßigen Lieferungen sei am Telefon keine Rede gewesen. Dennoch erhielt sie nach einiger Zeit eine Auftragsbestätigung für ein Pillen-Abo. Alle vier Monate soll sie zum Abo-Vorzugspreis von 24,95 Euro ein Jahr lang ein Ginkgo-Präparat erhalten...


Immer wieder erhält die Verbraucherzentrale Beschwerden über telefonisch untergeschobene Pillen- Abos. Die Anrufe beginnen meist mit einem belanglosen Gespräch zu Gesundheitsfragen oder einer Meinungsumfrage und enden mit der Zustimmung der Verbraucher zu einer Probelieferung. Wer Ärger aus dem Weg gehen möchte, sollte handeln und mit Zusendung der Probelieferung sofort, möglichst nachweisbar, weitere Lieferungen schriftlich ablehnen.

Entscheidend ist, was letztlich am Telefon mit dem Anbieter besprochen wurde. Man kann am Telefon wirksam Verträge schließen, Voraussetzung ist aber, dass beide Parteien bewusst Laufzeit, Kosten und Lieferrhythmus zur Kenntnis nehmen und diesen wesentlichen Vertragsinhalten auch ausdrücklich zustimmen. Viel zu gutgläubig lassen sich insbesondere ältere Verbraucher auf nette Telefonate mit geschulten Firmenvertretern ein, deren Ziel es letztlich nur ist, längerfristig laufende Kaufverträge abzuschließen. Die Verbraucherzentrale Thüringen rät deshalb Verbrauchern, dringend darauf zu achten, wofür Sie am Telefon ihre Einwilligung geben.

Verbraucherschützer prangern seit langem Abzockpraktiken am Telefon an. Sie konnten erreichen, dass der Gesetzgeber 2009 unter anderem höhere Bußgelder festgelegt hat, wenn Firmen ohne ausdrückliche Einwilligung der Verbraucher Werbeanrufe tätigen. Beschwerden zeigen jedoch, dass die gesetzlichen Regelungen scheinbar nicht ausreichen. Wirkung zeigen würde die Verpflichtung, dass telefonisch abgeschlossene Verträge grundsätzlich schriftlich bestätigt werden müssen.

Mit einer aktuellen Aktion wollen die Verbraucherzentralen erfassen, welches Ausmaß die Belästigung am Telefon angenommen hat. Verbraucher sind aufgerufen, ihre Erfahrungen mit unerlaubten und betrügerischen Werbeanrufen zu melden. Auch die Verbraucherzentrale Thüringen beteiligt sich an der Aktion und sammelt im Internet unter www.vzth.de sowie in den Beratungsstellen mit einem Fragebogen die Beschwerden. Die Aktion läuft noch bis zum 16. September.

Antworten auf Fragen zu Vertragsschlüssen am Telefon erhalten Verbraucher in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Thüringen.
Autor: red

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