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Di, 06:46 Uhr
30.04.2013

Urananreicherung im eigenen Beet

Gartendünger sind oft erheblich mit Schwermetallen wie Uran und Cadmium belastet. Dieses Resümee zieht ÖKO-TEST, das 20 Universaldünger ins Labor geschickt hat. Teilweise konnte das Verbrauchermagazin zudem Dioxine und Pflanzenschutzmittel nachweisen...


Die Laboruntersuchung, die ÖKO-TEST durchführen hat lassen, zeigt, dass einige Dünger extrem viel Uran enthalten (Foto: Öko) Die Laboruntersuchung, die ÖKO-TEST durchführen hat lassen, zeigt, dass einige Dünger extrem viel Uran enthalten (Foto: Öko) Besonders ärgerlich ist, dass die deklarierten Nährstoffgehalte auf den Verpackungen nicht eingehalten werden. Das ist aber wichtig, um den Garten bedarfsgerecht zu düngen.

Während die Welt über das Uran im Atomendlager Asse diskutiert, wird mit mineralischen Phosphordüngern Jahr für Jahr Uran in gleicher Größenordnung in deutsche Böden eingebracht. Die neue Untersuchung von ÖKO-TEST zeigt, dass Universaldünger oft zu viel Uran enthalten. Uran gelangt über Versickerung in das Grund- und Trinkwasser.

Es ist giftig, reichert sich im Körper an und kann Krebs verursachen. Einen gesetzlichen Grenzwert gibt es dafür noch immer nicht. In einigen Düngern fand das Labor zudem Cadmium in hohen Mengen. Dieses giftige Schwermetall führt – über längere Zeit und in hohen Dosen aufgenommen – zu Nierenschäden und ist als krebserzeugend eingestuft. Der Cadmium-Gehalt eines Blaudüngers im Test überschreitet sogar den Cadmium-Grenzwert der Deutschen Düngemittelverordnung. Das Produkt darf aber ganz legal in den Regalen hierzulande liegen – mithilfe eines Hersteller-Tricks: Für mineralische Dünger, die als EG-Düngemittel gekennzeichnet sind, gibt es keinen Grenzwert.

ÖKO-TEST hat weiterhin analysiert, ob sich in den Düngern Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Dioxine nachweisen lassen. Bei einigen Produkten wurden die Labore fündig. Dioxine sind toxisch, schwer abbaubar und werden im menschlichen Fettgewebe gespeichert.

Bei etlichen Düngern können sich die Verbraucher leider nicht auf die Nährstoffangaben, die auf den Verpackungen aufgedruckt sind, verlassen. Bedarfsgerechtes Düngen, bei dem der Boden genau die Nährstoffe bekommt, die er benötigt, ist so kaum möglich. Die ÖKO-TEST-Analyse zeigt, dass nur ein Drittel der Dünger im Test hält, was es verspricht. Ein Obi-Produkt beinhaltet beispielsweise nur ein Viertel des deklarierten Stickstoffs und ein Zehntel des deklarierten Phosphats.

Gut zu wissen: Wer einen schadstofffreien Dünger sucht, darf auf Bezeichnungen wie „bio“ oder „natürlich“ nicht viel geben. ÖKO-TEST macht darauf aufmerksam, dass sich dahinter ganz konventionelle Dünger verbergen, die über organische Bestandteile tierischen oder pflanzlichen Ursprungs wie etwa Geflügeldung oder Hornmehl verfügen.

Das ÖKO-TEST-Magazin Mai 2013 gibt es seit dem 26. April 2013 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
Autor: red

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