Mi, 09:16 Uhr
01.05.2013
Tote Hose
Kinderjeans strotzen nur so voller verbotener und problematischer Farbstoffbestandteile, wie eine neue Untersuchung von ÖKO-TEST zeigt. Das Verbrauchermagazin kritisiert zudem, dass viele Hersteller sich bezüglich ihrer Produktionsbedingungen und sozialen Verantwortung wenig transparent zeigen...
Im Prüflabor: Auf dem Rollenprüfstand legten die Kinderwagen eine Strecke von circa 30 Kilometer über rotierende Walzen zurück. Unterschiedlich hohe Stoßleisten simulierten das Fahren auf verschiedenen Untergründen wie Schotter oder Kopfsteinpflaster.
Eigentlich werden Bluejeans mit dem ungefährlichen Farbstoff Indigo gefärbt. Doch die Hersteller von Kinderjeans setzen lieber auf Chemie, anscheinend um bestimmte Farbeffekte zu erzielen: Von den 20 Modellen, die ÖKO-TEST ins Labor geschickt hat, steckten in mehr als der Hälfte problematische Farbstoffbestandteile. So war in vielen Hosen das krebsverdächtige Anilin nachweisbar, in drei entdeckten die Tester sogar aromatisches Amin, das krebserregend ist. Auch halogenorganische Verbindungen, die zum Beispiel aus einer bleichenden Behandlung mit Chlor stammen können, sind in den Kinderjeans enthalten. Viele Vertreter dieser Stoffgruppe können Allergien auslösen.
Die Textilanbieter zeigen sich teilweise auch sehr verschlossen, wenn sie nach den Arbeitsbedingungen bei der Hosenproduktion befragt werden. Die Firma Mexx beispielsweise wollte ÖKO-TEST keine Auskunft geben. Andere Unternehmen haben zwar Verhaltenskodexe und Regelwerke, die Standards zu Mindestlöhnen, zum Arbeitsschutz und zu den zentralen Kernarbeitsnormen beinhalten, zugeschickt, konkrete Namen von Lieferanten und Produzenten, Daten und Nachweise fehlten aber weitgehend.
Angesichts der vielen mangelhaft und ungenügend bewerteten Kinderjeans empfiehlt ÖKO-TEST Eltern, Modelle aus Bio-Baumwolle zu kaufen. Diese haben noch am besten abgeschnitten. Das Verbrauchermagazin rät zudem, auf eine GOTS-Zertifizierung zu achten. GOTS steht für Global Organic Textile Standard und garantiert den Bio-Anbau der Rohstoffe, verbietet viele problematische Chemikalien und schließt einige soziale Mindeststandards mit ein.
Das ÖKO-TEST-Magazin Mai 2013 gibt es seit dem 26. April 2013 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
Autor: redIm Prüflabor: Auf dem Rollenprüfstand legten die Kinderwagen eine Strecke von circa 30 Kilometer über rotierende Walzen zurück. Unterschiedlich hohe Stoßleisten simulierten das Fahren auf verschiedenen Untergründen wie Schotter oder Kopfsteinpflaster.
Eigentlich werden Bluejeans mit dem ungefährlichen Farbstoff Indigo gefärbt. Doch die Hersteller von Kinderjeans setzen lieber auf Chemie, anscheinend um bestimmte Farbeffekte zu erzielen: Von den 20 Modellen, die ÖKO-TEST ins Labor geschickt hat, steckten in mehr als der Hälfte problematische Farbstoffbestandteile. So war in vielen Hosen das krebsverdächtige Anilin nachweisbar, in drei entdeckten die Tester sogar aromatisches Amin, das krebserregend ist. Auch halogenorganische Verbindungen, die zum Beispiel aus einer bleichenden Behandlung mit Chlor stammen können, sind in den Kinderjeans enthalten. Viele Vertreter dieser Stoffgruppe können Allergien auslösen.
Die Textilanbieter zeigen sich teilweise auch sehr verschlossen, wenn sie nach den Arbeitsbedingungen bei der Hosenproduktion befragt werden. Die Firma Mexx beispielsweise wollte ÖKO-TEST keine Auskunft geben. Andere Unternehmen haben zwar Verhaltenskodexe und Regelwerke, die Standards zu Mindestlöhnen, zum Arbeitsschutz und zu den zentralen Kernarbeitsnormen beinhalten, zugeschickt, konkrete Namen von Lieferanten und Produzenten, Daten und Nachweise fehlten aber weitgehend.
Angesichts der vielen mangelhaft und ungenügend bewerteten Kinderjeans empfiehlt ÖKO-TEST Eltern, Modelle aus Bio-Baumwolle zu kaufen. Diese haben noch am besten abgeschnitten. Das Verbrauchermagazin rät zudem, auf eine GOTS-Zertifizierung zu achten. GOTS steht für Global Organic Textile Standard und garantiert den Bio-Anbau der Rohstoffe, verbietet viele problematische Chemikalien und schließt einige soziale Mindeststandards mit ein.
Das ÖKO-TEST-Magazin Mai 2013 gibt es seit dem 26. April 2013 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
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