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Mi, 08:29 Uhr
22.05.2013

TÜV Süd half Finanzhaien

Ob Note, Siegel oder Bescheinigung – wenn sie vom Tüv kommen, wecken sie Vertrauen. Das wussten auch Stephan Schäfer (S) und Jonas Köller (K), Chefs der Frankfurter Skandalfirma S&K. Sie beauftragten den Tüv Süd, ihnen den Wert ihrer Immobilien zu bescheinigen. Anschließend schickten sie ihre Vermittler mit dem Prüfergebnis des Tüv auf Kundenfang...


Zahllose Anleger vertrauten dem Tüv-Prüfbericht, der S&K noch Ende August 2011 einen Immobilienbestand mit einem Verkehrswert von mehr als 101 Millionen Euro bestätigte und schlossen Fondsverträge ab.

Wie falsch die Bescheinigungen des Tüv sind, schwante Anlegern im Februar 2013. Im Rahmen einer bundesweiten Großrazzia wurden die S&K-Gründer Schäfer und Köller, ein S&K Immobiliengutachter sowie die Geschäftsführer der mit S&K verbandelten United Investors verhaftet. Die Staatsanwaltschaft wirft den S&K-Gründern banden- und gewerbsmäßigen Betrug vor. Sie sollen einen Großteil des Anlegergeldes für private Zwecke verwendet haben.

Viele Anleger hätten keine Verträge abgeschlossen, wenn es die Tüv-Bescheinigung nicht gegeben hätte. Weit über 100 Millionen Euro sollen sie in die Fonds eingezahlt haben, bei denen nun vorläufige Insolvenzverwalter prüfen, ob noch Vermögen vorhanden ist.

Für ihr Gutachten listete der Tüv Süd genau die Zahlen auf, die S & K vorgelegt hatten. Was genau geprüft wurde, wollte der Tüv nicht mitteilen. Schon in der Vergangenheit hatte die Tüv-Gruppe Finanzprodukte mit den Noten „sehr gut“, „gut“ oder der Bezeichnung „ausgezeichnet“ bewertet, vor denen Finanztest warnt oder deren Anbieter inzwischen insolvent sind.

Der ausführliche Artikel „Anlageberatung“ sowie eine Liste mit fehlerhaften Tüv-Beurteilungen in der Vergangenheit erscheinen in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab heute am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/tuev abrufbar.
Autor: red

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