Der „Tag der Heimatgeschichte“ im Kyffhäuserkreis wurde dank eines Vortragsangebotes am Vormittag im Sondershäuser Carl-Schroeder-Saal und einer kaum wiederholbaren nachmittäglichen Bus-Exkursion zu Sehenswürdigkeiten im militärisch genutzten Standortübungsplatz der Bundeswehr-Garnison zu einem lang anhaltenden Erlebnis vor allem für die jüngeren Teilnehmer.


Der Arbeitskreis Heimatpflege hatten dieses Ereignis gut vorbereitet, die Bedingungen nach der sehr gelungenen Veranstaltung vor einigen Jahren in Jechaburg und Frauenberg waren wie gewohnt ausgezeichnet. Aus Anlass des Beginns des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren war als ein Beitrag zur Stärkung der Erinnerungskultur an diesen schrecklichen Krieg als umfassendes Thema ein Einblick in die „Militärgeschichte“ unserer Region gewählt werden.


Herr Dr. Manfred Ohl gab dazu einen eindrucksvollen Überblick. Der Standortälteste Oberstleutnant Markus Kankeleit schloss daran an und erläuterte die neuen Strukturen für gegenwärtige und künftige Aufgaben der Bundeswehr am Standort Sondershausen. Seine Darlegungen fanden gute Aufnahme und sind für das Verhältnis von Bundeswehr und Bürgerschaft äußerst wichtig.


Herr Dirk Molis ging in seinem Vortrag wieder zurück nach 1806 und zeigte anhand des Geschehens um den Rückzug des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. nach der verlorenen Schlacht von Jena und Auerstädt, welchen Beitrag Sondershausen und sein Fürst bei der „Rettung Preußens und seines Königs“ geleistet haben. Mit einer nicht ganz geglückten Übersicht über die zahlreichen Gefallenen-Denkmale in Sondershausen in ihrem aktuellen Zustand (H. Köhler) ging es geistig wieder ins Gelände. Die Exkursion wurde mit einer Einführung in Natur und Objekte im Sperrgebiet auf dem „Dickkopf“ durch Herrn Ulrich Henze vorbereitet.


Diese begann nach der Mittagspause mit einem Bus der Regionalbus GmbH und kurzen fußläufigen Abschnitten. Sehenswerte Ziele bildete der vor 20 Jahren errichtete Gedenkstein für den Sondershäuser Regimentskommandeur Fürst Günther anstelle des nicht mehr vorhandenen Denkmals von 1909. Besucht wurden die Memorialsteine für Hund und Pferd des Bendelebener Gutsbesitzers in seinem Forst, die Erdfälle und die sog. Opferstätte, einer ehemaligen Turmhügelburg vor dem Markgrafenholz zwischen Badra und Bendeleben. Blicke auf den Segelteich brachten Existenz und Zustand in die heutige Erinnerung.

Der Tag wird im guten Gedächtnis verbleiben.
Dank sei den Heimatkundlern und Heimatpflegern, der Stadtverwaltung und der Bundeswehr sowie der Kyffhäusersparkasse für ihre jeweiligen Anteile am Gelingen dieses Heimattages 2014.

Helmut Köhler