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So, 09:11 Uhr
20.09.2015
Forum

Trickserei der Autoindustrie

Dass die Autoindustrie gern Einfluss auf höchste politische Kreise in Deutschland und Europa nimmt, um Umweltauflagen abzuschwächen oder zu umgehen, ist bekannt. Dazu aus aktuellem Anlass die Wortmeldung eines Leser der Nordthüringer Online-Zeitungen...


So wehrte sich Deutschland 2013 auf EU-Ebene auf Druck von Daimler Benz und BMW gegen eine deutliche Senkung der CO2-Abgasnormen auf 95 g/km bis 2020. Und Daimler-Chef Zetsche forderte damals ein breites Mitspracherecht bezüglich CO2-Normen auf politischer Ebene.

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Einfluss genommen und getrickst wird aber auch bei anderen Autobauern: Der Volkswagenkonzern hat eingeräumt, dass er eine Software in mehreren seiner Modelle installierte, die erkennt, ob das entsprechende Fahrzeug gerade einem Abgastest unterzogen wird, oder sich im „Normalbetrieb“ auf der Straße befindet. Unter Testbedingungen fällt der Schadstoffausstoß bedeutend geringer aus.

Für diese Betrügerei im großen Stil drohen dem Autobauer zunächst in den USA Milliardenstrafen (http://www.t-online.de/wirtschaft/unternehmen/id_75480464/volkswagen-soll-in-usa-bei-abgastests-getrickst-haben.html).
Das Bedenkliche an derartigen Meldungen ist, dass die Industrie ihr gern verbreitetes umweltfreundlichen Image auf diese Weise und einmal mehr unglaubhaft erscheinen lässt. Während viele Länder daran arbeiten, den Schadstoffaussstoß der bei ihnen produzierenden Unternehmen per Gesetz zu senken, setzt die Wirtschaft vieles daran, um das Gegenteil zu erreichen, unter anderem über Ausnahmeregelungen bei der CO2-Emission von Kraftwerken beispielsweise. Neu sind Betrügereien der Großindustrie in dem Umfang, wie sie bei VW vorkommen.

Als sozusagen offizielle Milchmädchenrechnung ist schon lange bekannt, dass die von den Autobauern gern ins Feld geführte Senkung des Benzinverbrauchs ihrer Fahrzeuge und damit des Schadstoffausstoßes durch insgesamt immer stärker werdende Motoren und vor allem durch immer höhere Stückzahlen mehr als ausgeglichen wird.

Die Kurzsichtigkeit, die dem ganzen Gebaren im Interesse höherer Profite zugrundeliegt, fällt uns allen, und vor allem folgenden Generationen auf die Füße.
Gerade beschäftigt die Welt die unkontrollierte Flüchtlingswelle nach Europa. Den Klimawandel durch Betrügereien noch zusätzlich anzuheizen, zieht perspektivisch noch mehr Flüchtlinge nach sich. Können die Menschen in ihren Ländern keine Landwirtschaft mehr betreiben, weil der Regen ausbleibt, verschwinden ihre Häuser, ihre Felder und Arbeitsstätten im Meer, werden sie zu uns Verursachern aufbrechen, mit weiteren katastrophalen Folgen. All dies ist mittlerweile Konsens unter den Klimatologen.

Das gemeinsame Kopf-in-den-Sand-stecken von Politik und Wirtschaft könnte noch Millionen Mitmenschen das Leben kosten und auch die politischen Stabilitäten in Europa durcheinanderwirbeln. Zukunftsfähigkeit und Glaubwürdigkeit sehen anders aus. Die Bevölkerung sollte all dies nicht mehr hinnehmen.

Zu bezweifeln bleibt übrigens, ob nur VW technische Manipulationen einsetzt, um Umweltauflagen zu umgehen.
Bodo Schwarzberg, Nordhausen
Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Micha123
20.09.2015, 13.53 Uhr
Trickserei
Dies ist doch kein neues Thema. Aber durch die Digitalisierung kann man verdeckt Sachen manipulieren.

Vor Jahren habe ich zum Beispiel schon Berichte gesehen, dass das Fahrzeuge einen Verbrauch - laut Hersteller - von 5 Liter/100km haben.
Kunden, welche so ein Fahrzeug kauften kamen aber nie auf diese Werte.
Es stellte sich heraus, dass bei den Testfahrten Dinge wie Spiegel abgebaut wurden sind, andere Bereifung gefahren wurde - das man sogar Sitze ausbaute - um so Gewicht zu sparen oder auf besseren Windwiderstand kam. Sämtliche Sonderausstattungen waren auch nicht vorhanden.
Am Ende kamen dann diese Verbrauchswerte raus - welche ein "Normalo" nie erreicht.

Egal ob VW hohe Strafen zahlen muss oder nicht. Ändern wird sich daran nie etwas. Es kann sich nur ändern, wenn der Kunde dies auch erkennt und dann sein Kaufverhalten anpasst.
Autoindustrie - Ölindustrie - das ist mit die größte "Geldmaschine" auf der Welt. Das Interesse an der Umwelt dient nur dem Kundenfang.
Selbst Elektroautos haben meiner Meinung nach nichts mit sauberer Energie zu tun. Wenn man sieht, wie aufwendig die Akkus hergestellt werden und was da für seltene, umweltschädliche Materialien verwendet werden. Die Rohstoffe werden in Amerika gefördert, in China gelöst und in Japan werden die Akkus gebaut.

Und da der Daimler Chef Zetsche erwähnt wurde.. er spricht sich ja für die Zuwanderung aus. Wem wundert es - denn diese Menschen wollen auch irgendwann einmal ein neues Auto haben und sind bis dahin billige Arbeitskräfte für die großen Unternehmen.

Was hat es mit Umwelt zu tun, wenn wir hier fein den Elektroschrott sammeln. Dann wird er verkauft und geht nach Afrika. Dort auf riesigen Müllbergen machen teilweise Kinder Feuerchen - trennen so die Ummantelung von den Leitungen (atmen giftige Dämpfe ein). Und das heißt dann "umweltfreundlich".

Ebenso ist es ja der Trend, dass man so gut wie jedes Jahr ein neues Smartphone kauft. Die weltweite Nachfrage ist riesig. Unter welchen Bedingen Menschen die Geräte herstellen und dass die Materialien nur begrenzt vorhanden sind, auch nicht gerade umweltfreundlich sind - das vergessen viele. Und braucht man denn jedes Jahr ein neues Gerät? Aber das wird schon bei der Haltbarkeit so eingeplant, dass die Qualität minderwertig ist und man dann eh wieder zuschlagen muss.
Ich selbst habe seit 2003 ein Nokia Handy, welches noch wie am ersten Tag funktioniert und zum telefonieren reicht. Das war noch Qualität.
Micha123
20.09.2015, 13.53 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Anm. d. Red.: Doppelposting
henyklein
21.09.2015, 09.12 Uhr
"Toleranzen" bei Verbrauchswerten
Leider ist in Deutschland gegen diese "Verbrauchwertoptimierung" offenbar kein Kraut gewachsen. Ich habe kürzlich in einem Artikel des ADAC-Zeitschrift gelesen, dass die überwiegende Zahl der Kfz im Normalbetrieb sowohl höhere Abgaswerte als auch Treibstoffverbräuche generieren als in den Verkaufsprospekten angegeben. Dass diese abhängig vom Fahrstil sind, sollte dabei jedem klar sein. Was allerdings hier zu Tage tritt, ist mMn groß angelegter bandenmäßiger Betrug und solllte auch von den zuständigen Stellen (Staatsanwalt wegen des Anfangsverdachts auf eine Straftat) verfolgt und ggf sanktioniert werden.

Henry Klein
Eckenblitz
21.09.2015, 11.24 Uhr
Trickserei
schauen sie sich in den wirtschaftskreisen um, wo wird da nicht herumgetrickst? am schlimmsten geht es wohl in der nahrungsindustrie zu,oder? wenn man sich die verschiedenen politischen gremien, oder aufsichtsräte anschaut, da muss man sich nicht wundern, oder? die personen in den übergeorneten politischen organen, scheinen doch größtens teils überfordert zu sein, oder?
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