Die Thüringer Sektion der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist im Auftrag des Thüringer Verbraucherschutzministeriums derzeit dabei, die Verpflegungsangebote der 1.316 Kindertagesstätten in Thüringen zu analysieren und zu typisieren...


„In den ersten Lebensjahren werden Essgewohnheiten für das ganze Leben geprägt“, sagt Minister Dieter Lauinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) dazu.

„Durch ein leckeres und gesundes Essen können Kinder eine gesunde Esskultur und Lebensweise erlernen und nachhaltig festigen.“ Allerdings zeigte eine Studie der Bertelsmann-Stiftung im vergangenen Jahr, dass auf den Speiseplänen der Kindertagesstätten auch in Thüringen zu viel Fleisch und zu wenig Obst, Gemüse und Fisch zu finden sind. Für den Großteil der Kinder ist kein gesundheitsförderliches Mittagsangebot sichergestellt.

Der bundesweit anerkannte „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder“ wird im Freistaat nur selten umgesetzt. Die Gründe hierfür sind vielfältig – häufig fehlt ein auf Qualitätsanforderungen und gute Rahmenbedingungen gerichtetes Vorgehen zwischen Träger, Einrichtung, Caterer beziehungsweise Küchenpersonal und Eltern.

In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit (nutriCARD) erarbeitet die DGE nun ernährungswissenschaftlich gesicherte Handlungskonzepte für die in Thüringen bestehenden Einrichtungstypen und Versorgungsmodelle. Sie werden auch Aspekte der Ernährungsbildung berücksichtigen. Hierfür erhält die DGE Sektion Thüringen im Jahr 2015 eine Zuwendung über 20.000 Euro.

Zukünftig sollen speziell auf den Bedarf der Thüringer Einrichtungen abgestimmte, Handlungskonzepte den an der Kitaverpflegung beteiligten Akteuren bei der Umsetzung des DGE-Qualitätsstandards helfen. „Für den erzieherischen Prozess werden wir das Augenmerk bei der Betrachtung der Kita-Verpflegung zukünftig stärker auf die Ernährungsbildung in den Einrichtungen legen“, so Lauinger.