Fr, 08:26 Uhr
22.01.2016
Soundcheck in der nnz
Neues aus der Welt der Folkmusik
In loser Folge stellt Olaf Schulze in der nnz Neuerscheinungen auf dem Plattenmarkt vor, die fernab des Mainstream Einblicke in die Welt der modernen Volksmusik bieten. Heute geht es um das Solo-Album des Osterband-Sängers John Jones.
John Jones
Never stop moving
(Westpark Music)
Wenn die Oysterband so etwas wie die englischen Pogues sind, dann ist John Jones ihr Shane MacGowan. Logisch, dass der dann immer mal ein Solo-Album produziert. Mit Never stop moving legt der charismatische Frontmann allerdings nach dreißig Jahren Berufsleben erst sein zweites Projekt dieser Art vor.
Begleitet von großartigen Kollegen wie seinen Oysters Al Scott, Dil Davies und Alan Prosser, dem Bellowhead-Musiker Benji Kirkpartrick oder der Sängerin Rowan Godel knüpft Jones dort an, wo er üblicherweise bei der Oysterband aufhört: wunderschöne, melodische, gefühlvoll instrumentierte Lieder, die sofort Ohrwurmgefahr bergen. Der philosophische Titel der CD, der sich in den elf Songs poetisch widerspiegelt, ist mehreren Umständen geschuldet. John Jones feiert damit seinen Kampf gegen den Krebs, aber auch die traumhaften Landschaften seiner walisischen Heimat, die er gern und oft bewandert. Irgendwann und irgendwo in meinem Leben haben sich die Pracht der Folklore, die Macht des Geschichtenerzählens, Kirchenmusik, Punk und Northern Soul miteinander verflochten und mitgeholfen, meine Musik zu formen, sagt der Sänger und fügt an: Ich wollte, dass das Album eine sanfte Aufbruchstimmung hat, auch in den dunklen Geschichten, und als der Song Never stop moving so ziemlich zum Schluss dazu kam, schien er genau meinem Gefühl als Überlebender zu entsprechen.
Aber auch wenn es um den Ferryman oder bei den zwei bearbeiteten Traditionals um die Banks of Newfoundland und die Rambling boys of pleasure geht, den Wanderer oder die Ghosts of the village, immer hören wir intelligent durchkomponierte Lieder mit poetischen und lebensbejahenden Texten.
Und aus den großen Liedern, die aus den kleinen Geschichten entstanden sind, die eigentlich mein großartiges English Folk- und Country-Album bilden sollten, wurden nun Songs, die mein Überleben und die Freude am Leben zu sein, dokumentieren, erzählt Jones. Hoffen wir, dass er noch sehr lange seine Bewegungen nicht stoppen muss, denn er ist einer der ganz Großen und strahlende Ikone für nachfolgende Musikergenerationen.
OLAF SCHULZE
Autor: nnzJohn Jones
Never stop moving
(Westpark Music)
Wenn die Oysterband so etwas wie die englischen Pogues sind, dann ist John Jones ihr Shane MacGowan. Logisch, dass der dann immer mal ein Solo-Album produziert. Mit Never stop moving legt der charismatische Frontmann allerdings nach dreißig Jahren Berufsleben erst sein zweites Projekt dieser Art vor.
Begleitet von großartigen Kollegen wie seinen Oysters Al Scott, Dil Davies und Alan Prosser, dem Bellowhead-Musiker Benji Kirkpartrick oder der Sängerin Rowan Godel knüpft Jones dort an, wo er üblicherweise bei der Oysterband aufhört: wunderschöne, melodische, gefühlvoll instrumentierte Lieder, die sofort Ohrwurmgefahr bergen. Der philosophische Titel der CD, der sich in den elf Songs poetisch widerspiegelt, ist mehreren Umständen geschuldet. John Jones feiert damit seinen Kampf gegen den Krebs, aber auch die traumhaften Landschaften seiner walisischen Heimat, die er gern und oft bewandert. Irgendwann und irgendwo in meinem Leben haben sich die Pracht der Folklore, die Macht des Geschichtenerzählens, Kirchenmusik, Punk und Northern Soul miteinander verflochten und mitgeholfen, meine Musik zu formen, sagt der Sänger und fügt an: Ich wollte, dass das Album eine sanfte Aufbruchstimmung hat, auch in den dunklen Geschichten, und als der Song Never stop moving so ziemlich zum Schluss dazu kam, schien er genau meinem Gefühl als Überlebender zu entsprechen.
Aber auch wenn es um den Ferryman oder bei den zwei bearbeiteten Traditionals um die Banks of Newfoundland und die Rambling boys of pleasure geht, den Wanderer oder die Ghosts of the village, immer hören wir intelligent durchkomponierte Lieder mit poetischen und lebensbejahenden Texten.
Und aus den großen Liedern, die aus den kleinen Geschichten entstanden sind, die eigentlich mein großartiges English Folk- und Country-Album bilden sollten, wurden nun Songs, die mein Überleben und die Freude am Leben zu sein, dokumentieren, erzählt Jones. Hoffen wir, dass er noch sehr lange seine Bewegungen nicht stoppen muss, denn er ist einer der ganz Großen und strahlende Ikone für nachfolgende Musikergenerationen.
OLAF SCHULZE
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