Sa, 09:04 Uhr
23.01.2016
59 Vietnamesen bilden größte Gruppe
IHK registriert Anstieg ausländischer Azubis
In Deutschland finden Firmen keine Fachkräfte, im Ausland junge Leute keine Arbeit. Die Thüringer Wirtschaft setzt daher zunehmend auf ausländische Azubis. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt registrierte im letzten Jahr einen spürbaren Anstieg bei diesen Berufsstartern...
Grafik (Foto: IHK Erfurt)
Ende 2015 bildeten Betriebe in Mittel- und Nordthüringen genau 252 nichtdeutsche Lehrlinge aus. Das entspricht einem Anteil von 2,8 Prozent an der Gesamtausbildungsleistung der Firmen, informiert IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Gemessen am Jahr 2014 hätte sich die Zahl der Ausländer zwischen Apolda, Nordhausen und Eisenach damit um 54 Prozent erhöht.
Die Unternehmen reagieren mit den Vertragsabschlüssen auf fehlende Thüringer Bewerber. In den letzten Jahren sank die Zahl der Schulabgänger im Freistaat um mehr als 50 Prozent, so dass inzwischen rund 1.000 der angebotenen Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, stellt Grusser fest.
Mit 23 Prozent (59) bildeten die Vietnamesen die größte Gruppe der Lehrlinge aus dem Ausland, 19 Prozent (49) kämen aus Spanien, 10 Prozent (25) aus Bulgarien und 8 Prozent (20) aus der Ukraine. Hingegen stammten nur 8 Auszubildende aus Syrien bzw. Afghanistan. Flüchtlinge, die im letzten Jahr nach Deutschland gekommen sind, wären nicht darunter.
Der IHK-Chef macht daran deutlich, dass Asylbewerber kurzfristig kaum die nötige Ausbildungsreife für eine betriebliche Lehre vorweisen könnten. Ziel der Wirtschaft ist es aber, in den nächsten Jahren eine steigende Anzahl von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit zu integrieren. Um dies zu realisieren, sind jedoch große Anstrengungen über einen mehrjährigen Zeitraum nötig, unterstreicht Grusser.
An die notwendige Sprachausbildung müsse sich nicht selten eine mehrjährige gezielte Berufsvorbereitung anschließen. So setzten die heutigen modernen Berufsbilder oft hohe schulische Kenntnisse voraus.
Die Unternehmen wollen ihren Beitrag zur Integration leisten, dies zeigt sich in vielen Gesprächen und Projekten. Allein im Bereich der Erfurter Kammer haben sich inzwischen über 200 Firmen bereiterklärt, Flüchtlingen einen Praktikumsplatz, eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle anzubieten, so der IHK-Chef.
Autor: red
Ende 2015 bildeten Betriebe in Mittel- und Nordthüringen genau 252 nichtdeutsche Lehrlinge aus. Das entspricht einem Anteil von 2,8 Prozent an der Gesamtausbildungsleistung der Firmen, informiert IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Gemessen am Jahr 2014 hätte sich die Zahl der Ausländer zwischen Apolda, Nordhausen und Eisenach damit um 54 Prozent erhöht.
Die Unternehmen reagieren mit den Vertragsabschlüssen auf fehlende Thüringer Bewerber. In den letzten Jahren sank die Zahl der Schulabgänger im Freistaat um mehr als 50 Prozent, so dass inzwischen rund 1.000 der angebotenen Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, stellt Grusser fest.
Mit 23 Prozent (59) bildeten die Vietnamesen die größte Gruppe der Lehrlinge aus dem Ausland, 19 Prozent (49) kämen aus Spanien, 10 Prozent (25) aus Bulgarien und 8 Prozent (20) aus der Ukraine. Hingegen stammten nur 8 Auszubildende aus Syrien bzw. Afghanistan. Flüchtlinge, die im letzten Jahr nach Deutschland gekommen sind, wären nicht darunter.
Der IHK-Chef macht daran deutlich, dass Asylbewerber kurzfristig kaum die nötige Ausbildungsreife für eine betriebliche Lehre vorweisen könnten. Ziel der Wirtschaft ist es aber, in den nächsten Jahren eine steigende Anzahl von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit zu integrieren. Um dies zu realisieren, sind jedoch große Anstrengungen über einen mehrjährigen Zeitraum nötig, unterstreicht Grusser.
An die notwendige Sprachausbildung müsse sich nicht selten eine mehrjährige gezielte Berufsvorbereitung anschließen. So setzten die heutigen modernen Berufsbilder oft hohe schulische Kenntnisse voraus.
Die Unternehmen wollen ihren Beitrag zur Integration leisten, dies zeigt sich in vielen Gesprächen und Projekten. Allein im Bereich der Erfurter Kammer haben sich inzwischen über 200 Firmen bereiterklärt, Flüchtlingen einen Praktikumsplatz, eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle anzubieten, so der IHK-Chef.