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So, 10:30 Uhr
05.03.2017
Grün in die Stadt

Die Stadt als Naturraum

Eine Entwicklung, die bis vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen ist: Mittlerweile gibt es in vielen Städten eine größere Artenvielfalt als in ländlichen Gebieten. In Großstädten leben durchschnittlich mehr als 10.000 unterschiedliche Arten...

Pflanzen wie das Filzkraut, aber auch Bienen und Igel finden in städtischen Räumen immer häufiger die geeigneteren Lebensbedingungen. Die Voraussetzungen sind hier häufig besser als draußen im Wald, auf Feldern und Wiesen, wo landwirtschaftliche Monokulturen weniger Nahrung bieten. In Parks, auf Grünflächen und in Bäumen, an und in Häusern und auf Brachen gibt es viele Nischen zum Leben, die sogar sicherer sind als die freie Wildbahn.

Für viele Bürgerinnen und Bürger stellen die Pflanzen und Tiere vor Ort den wichtigsten Kontakt zur Natur dar. Denn die Stadt bietet viele Biotope auf engem Raum.

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„Durch den Artenreichtum in der Stadt lernen Menschen die Natur kennen – direkt vor ihrer Haustür. Gerade auch Kinder erfahren so, wie Tiere und Pflanzen leben und wachsen“, sagt Eiko Leitsch, Vizepräsident des Bundesverbands für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau.

Mit der Initiative „Grün in die Stadt“ unterstützt der Verband eine nachhaltige und grüne Stadtentwicklung. Mit mehr Grün in den Städten können die natürlichen Möglichkeiten zur Reduzierung von CO2, Feinstaub- und Hitzebelastungen sowie der Folgen von Starkregen genutzt werden.

Durch eine naturnahe Gestaltung von Grünanlagen, die Begrünung von grauen Betonflächen oder Schutzmaßnahmen für Straßenbäume kann viel für den Naturraum getan werden: Wo es grüne Flächen, Bäume und Sträucher gibt, steigt auch die Artenvielfalt.

Weitere Informationen zu städtischem Grün unter www.gruen-in-die-stadt.de.
Autor: red

Kommentare
Bodo Schwarzberg
05.03.2017, 13.10 Uhr
Ablenkung vom dramatischen Artensterben
Erstens ist nur ein kleiner Teil der Arten in der Lage, sich in urbanen Ökosystemen dauerhaft zu etablieren.
Zweitens ist eine Stadt unter dem Strich das künstlichste Ökosystem überhaupt. Ökologisch entscheidend ist daher der ökologische Fußabdruck des Menschen: Was also steht unter dem Strich? Welchen Schaden richten die au die Stadt zuführenden Straßen und die Emmissionen der Kfz und der Heizungen an? Welchen die verkauften Produkte durch deren Ressourcenverbrauch im Herstellungs- und Transportprozess? u.s.w.
Eine Stadt ist bei gesamtökologischer Betrachtungsweise als künstliches System nicht in der Lage, die über Jahrmillionen etablierten Ökosystemfunktionen von naturnahen Wäldern, Wiesen und Gewässern zu ersetzen. Wenn dem so wäre, müssten ja zahlreichen Umweltprobleme weltweit ab- und nicht zunehmen. Letzteres aber geschieht - trotz oder besser wegen der immer weiter zunehmenden Urbanisierung. Der Beitrag oben ist ein Lobbybeitrag der städtischen Gartenbranche.
Übrigens wird darin das Filzkraut erwähnt: Gemeint ist recht sicher das Acker-Filzkraut Filago arvensis: Tatsächlich: Auch in Nordhausen hat sich diese gefährdete Art auf einigen Kiesflächen angesiedelt. Nicht erwähnt aber wird, dass wohl fast alle anderen heimischen Filzkrautarten hochgradig bedroht und in Deutschland großflächig bereits ausgerottet sind (z.B. Filago luteoalbum). Unter dem Strich also eine negative Entwicklung bei den Filzkräutern. Aber das soll der Leser ja in einem Lobbybeitrag gewiss nicht erfahren.
I.H.
05.03.2017, 14.19 Uhr
Städte sind auch ein tolles Ökosystem
Sie sägen doch selbst alle Nase lang deutsche Eichen und Buchen um, damit irgend welche Alpenpflanzen aus 3000m Höhe bei uns wachsen Herr Schwarzberg. Ihre künstlichen, abgerodeten, artenarmen Ökosysteme sind doch noch viel mehr künstlich als unsere Städte!

Da leben wenigstens Menschen, Füchse, Mäuse, Katzen, Hunde.... drin. Und was ist z.Bsp. mit den schönen Kastanienalleen, den Apfelbäumen, ...? Oder Hohenrode? Es soll sogar Bonsai's in Gärten geben. In jedem Obstgarten leben mehr Arten drin, als auf Ihren künstlich angelegten Magergrassteppen. So sieht's aus.
altmeister
05.03.2017, 15.32 Uhr
Widersprüchlich
Sehr geehrter Herr Schwarzberg,
wenn ich mir in Erinnerung rufe, wie oft ich hier in der nnz-online über Ihre Aktivitäten des aktiven Eingriffs in die Natur zur Herstellung nicht naturgegebener Lebensräume lesen konnte.

Wo ist da die Berechtigung, wenn mit hohem technischen und personellen Aufwand die ohne Zutun des Menschen,auf natürliche Weise entstandene Landschaft wieder in die einem Menschen und seinen Vorstellungen gerechte zurück gestutzt wird? Das begreife wer will, unterm Strich machen Sie nichts Anderes als ein Gärtner in der Stadt und das wiederum finden Sie verkehrt.
Finde den Fehler!
Bleistift und Lineal
05.03.2017, 16.23 Uhr
@bodo schwarzberg
ich bin hinsichtlich meiner ökologischen Bildung eine Nulpe, das muss ich offen zugeben, und wahrscheinlich sage ich mir deshalb, dass es besser ist, mehr Grün in der Stadt zu haben als weniger. Ihr Beitrag belehrt mich allerdings eines besseren: eigentlich ist das total schädlich, weil das böse Filzkraut da nämlich ganz gemein ist.

Wenn ich Ihre Beiträge lese, setzt sich in mir immer so ein Bild zusammen: ein, beim Schein von Kerzen aus eigenem Ohrenwachs, bei höchstens 16 Grad Celsius in einer Höhle lebender, von Blättern bedeckter, am Ende seines Lebens als ökologisch bei plus-minus-null herauskommender Einsiedler, der im Leben noch kein Elektrogerät angefasst hat.

Die Realität, das weiß ich, sieht völlig anders aus, daher ist es mal wieder an der Zeit, Ihnen zu sagen, dass Ihre Kommentare kein Mensch ernst nehmen kann, denn Sie selbst leben ja nicht mal so, wie Sie's hier immer anprangern.
muraschke
05.03.2017, 17.00 Uhr
die Stadt ist ein Vorgarten...
Unsere Städte sehen oft aus wie ein "moderner" Vorgarten. Es soll möglichst wenig Arbeit machen, so wird alles ordentlich mit Stein und Beton aufgefüllt, zwischendrin dürfen dann Dauerlorbeer & Co das letzte Getier verjagen.

Man schaue nur nach Bad Frankenhausen und vergleiche das IST mit der Vergangenheit. Hier wurde allerlei Buschwerk (selbt im Botanischen Garten!) einfach entfernt aus Kostengründen. Nun muss man nur noch den billigen Rasen mähen. Blumenbeete spart man sich schon seit Jahren... und die Zahl der Bäume verringert sich Jahr für Jahr.

In den Stadtwerken werden zukünftig nur noch Baumfäller und Brandroder gesucht. Leute, die sich mit Pflanzen und Flora auskennen, die das Stadklima verbessern, gehören in eine Welt der Fantasie.
Das alles ist möglich...
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