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Fr, 10:51 Uhr
19.10.2018
Meldung aus der Wirtschaftswelt

Reform der Notfallversorgung

BARMER fordert Zusammenführung von 116 117 und 112 und Reform der Notfallversorgung. Dazu diese Meldung der Barmer...

Die Notfallversorgung muss für Patienten einfacher organisiert werden, damit eine reibungslose Behandlung erfolgen kann, fordert die BARMER in Thüringen. Es gebe derzeit keine regelhafte Kooperation zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sowie dem Rettungsdienst in Thüringen, weshalb zunehmend Bagatellfälle in den Kliniken behandelt werden. „Daraus können wir aber den Patienten keinen Vorwurf machen.

Es fängt schon mit der Unsicherheit an, wähle ich die 116 117 für den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst oder bin ich krank genug für die 112. Deshalb sollten beide Nummern zusammengelegt werden, damit eine kompetente Einschätzung und bedarfsgerechte Behandlung erfolgen kann“, forderte Landesgeschäftsführerin Birgit Dziuk heute beim BARMER-Krankenhausforum in Erfurt. Ein Indiz für die Fehlversorgung ergibt sich aus der rasanten Entwicklung der stationären Notaufnahmen in Thüringen: Zwischen 2013 und 2016 ist ein Anstieg um 11 Prozent auf 275.000 Behandlungsfälle zu verzeichnen, während die Fallzahlen des KV-Notdienstes mit 270.000 etwa stabil blieben.

Reform der Notfallversorgung (Foto: BARMER) Reform der Notfallversorgung (Foto: BARMER)

Quelle: Prof. Dr. Joachim Szecsenyi, AQUA-Institut (2016)

Portalpraxen in Nordthüringen seit einem Jahr am Netz

Vorschläge zur Reform der Notfallversorgung hat der Sachverständigenrat im Gesundheitswesen (SVR) im Juli vorgestellt, darunter integrierte Leitstellen, eine telefonische Triage, leitliniengestützte Notfallalgorithmen sowie lokal adaptierte Versorgungspfade. Die Versorgung erfolge derzeit nicht bedarfsgerecht, vermehrt seien ambulant gut behandelbare Patienten in Kliniken und „blockieren so mit vergleichsweise harmlosen Beschwerden spezialisierte Behandlungskapazitäten“, heißt es in dem SVR-Gutachten. Darauf aufbauend werden integrierte Notfallzentren mit einem „Tresen“ zur koordinierten Patientensteuerung gefordert.

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Ein erstes Pilotprojekt für eine solche sektorenübergreifende Anlaufstelle von Kassenärztlicher Vereinigung und einem Krankenhaus ging vor einem Jahr, im Herbst 2017, an den DRK-Kliniken in Sömmerda, Sondershausen und Bad Frankenhausen ans Netz. Dort werden Patienten in der sogenannten Portalpraxis je nach Schweregrad der Erkrankung eingestuft (triagiert) und entweder ambulant oder stationär versorgt.

„Dem Patienten wird geholfen, und im Hintergrund wird geklärt, welche Versorgungsschiene zuständig ist. Wir brauchen daher mehr Portalpraxen von Ärzteschaft und Krankenhäusern unter gemeinsamer Regie in Thüringen. Bisher basiert die Kooperation an vielen Kliniken eher auf medizinischer Kollegialität als auf geregelten Abläufen und gemeinsamer Finanzierung“, so Dziuk. Um das Konzept der Portalpraxis weiterzuentwickeln, brauche man aber auch ein städtisches Krankenhaus, um einen Vergleich mit den ländlichen Strukturen rund um die DRK-Kliniken zu ziehen.

Gemeinsame Bedarfsplanung anstreben

Neben einer sektorenübergreifenden Notfallversorgung fordert Dziuk auch eine gemeinsame Bedarfsplanung: „Bisher werden Krankenhaus und ambulante Versorgung getrennt geplant und organisiert. Wir müssen beide Bereiche und die Kapazitäten besser aufeinander abstimmen.“ Die bestehenden Defizite führen auch zu Über-, Fehl- und Unterversorgung, wie auch im BARMER-Krankenhausreport abzulesen ist. Demnach waren die Thüringer im Jahr 2017 bundesweit am häufigsten im Krankenhaus. Auf 1000 Versicherte kamen im Schnitt 243 stationäre Aufenthalte, dagegen in Baden-Württemberg nur 174 und in Hamburg 184.

Reform der Notfallversorgung (Foto: BARMER) Reform der Notfallversorgung (Foto: BARMER)

Quelle Barmer Krankenhausreport
Autor: khh

Kommentare
Starlight
19.10.2018, 13.45 Uhr
Außerhalb der normalen Sprechzeiten....
.... darf man doch eh nicht krank werden. Die Bereitschaftspraxis ist lediglich an folgenden Zeiten besetzt: Sa, So:10:00 - 16:00 und feiertags:10:00 - 16:00. Ansonsten sollte man in Sondershausen nicht krank werden. Hausbesuche werden ebenfalls nicht mehr gefahren, man soll sich laut Auskunft der 116117 doch bitte ein Taxi rufen.
Kinder werden dort gar nicht erst behandelt. Ich sollte mein apathisches und brechendes Kleinkind (welches Pflegegrad 4 hat!) mit dem Taxi nach Nordhausen fahren, ein RTW wäre auch nicht möglich!!! Für uns dumme Kassenpatienten gibt's leider keine Hilfe, man kann nur hoffen, dass man nur dann krank wird, wenn der eigenen Hausarzt auf hat.
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