Zu Besuchen von Kindern der Kita „Wippergärtchen“ Bad Frankenhausen am 14.3., 19.3. und 21.3. im Panorama Museum erreichte kn dieser Bericht...

Am 14., 19. und 21. März besuchten Kinder der Kita „Wippergärtchen“ das Panorama Museum auf dem Schlachtberg. Inzwischen ist eine solche Besichtigung dieser Einrichtung fest im Programm der Vorschulkinder dieser Kita und nicht nur die Kinder sondern auch Museumspädagoge Fred Böhme hat sichtlich Spaß an diesem Besuch.


Foto „An der Staffelei“, Untertitel: „Die Kinder zeichnen mit dem Filzstift“, Rechteinhaber: Fred Böhme / Archiv Panorama Museum

Erst einmal müssen die kleinen Beine den Berg erklimmen, was sie aber schon ganz gut können, erst recht wenn Wanderungen durch die Natur für die Kinder nicht ungewohnt sind. Man kann die Pflanzen betrachten, mit etwas Glück Tiere beobachten oder sich an glitzernden Steinen erfreuen. Bei der ersten Gruppe spielte dieses Mal der Wettergott nicht so ganz mit, mussten doch die Kleinen durch Nieselregen wandern, und etwas stürmisch war es auch. Viel besser trafen es die anderen eine Woche später, denn es schien die Sonne bei ihren Wanderungen auf den Schlachtberg.

Vor dem Panorama-Gebäude angelangt, wurden erst einmal die Trinkflaschen ausgepackt, der Vorplatz rennend erkundet und die Menschen aus Bronze auf den Sockeln betrachtet. Dann endlich ging es hinein. Jacken ausgezogen und mit den Rucksäcken zusammen an der Garderobe abgegeben, ein bisschen durch die große Halle gerannt, einige stürmen zu den Büchern, andere schlittern über den Natursteinboden.

Das geht prima, sind die Steine doch schön glatt. Aber schon ruft Museumspädagoge Böhme die Kinder zusammen. Er zeigt den Weg zu den Toiletten. Einige Jungen probieren die Pissoirs aus, aber die Dinger hängen einfach zu hoch, also lieber in die Boxen mit den normalen Toiletten. Danach werden die Hände gewaschen. Aber wie kriegt man die Seife auf die Hand? Und die Wasserhähne funktionieren auch ganz anders als in der Kita. Man muss drauf drücken, dann erst kommt das Wasser.

Der Clou ist jedoch das Pustegerät zum Händetrocknen mit der schön warmen Luft. Da kann man sogar den Kopf drunter halten und sich durchpusten lassen. Aber schon ruft wieder einer. Es geht noch einmal zur Garderobe. Nun bekommt jedes Kind ein technisches Ding umgebammelt und einen Ohrhörer übers Ohr gehängt. Über den kann man den Mann viel besser hören. Dafür dienen wohl auch diese Geräte. Nur dumm, dass die Hörer für die Kinderohren viel zu groß sind, laufend abstürzen oder festgehalten werden müssen, so dass den Kleinen bald der Arm, bald das Ohr etwas weh tut. Museumspädagoge Böhme versprach aber, dass Kind gerechtere Hörer noch angeschafft werden sollen.


Foto Untertitel: „Die Zeichnungen werden ausgemalt“, Rechteinhaber: Fred Böhme / Archiv Panorama Museum

Als nächstes geht es 40 Stufen hoch in einen Raum voller Bilder, doch die interessieren nicht, denn Museumspädagoge Böhme mit einem Karton unter dem Arm möchte erst einmal von den Kindern wissen, warum das Museum hier auf dem Berg und nicht in der Stadt steht? Die Kleinen vermuten, dass es ein Platzproblem in der Stadt gab? Und dann passiert es.

In dem Pappkarton rappelt es und siehe da, guckt Eddi – ein Hase oder ist es ein Esel aus Filz? - aus der Kiste raus und beginnt von der Schlacht vor 500 Jahren zu erzählen. Die Chefs in Deutschland meinen die Kinder waren damals der König, die Königin, der Prinz und die Prinzessin. Und dann gab es noch die Ritter. Die Kinder kennen schon die Bauern und die Handwerker, nur was ein Pfarrer oder ein Pastor ist, wissen sie nicht. Da gab es mal einen, der hieß Thomas Müntzer. Eddi ist zwischenzeitlich etwas ermüdet in seiner Kiste verschwunden, um zu schlafen, vorher streicheln ihn die kleinen Kinderhände zum Abschied.


Foto „Brunnenrunde, ich und meine Familie“, Rechteinhaber: Fred Böhme / Archiv Panorama Museum

Dann gehen die Kinder die nächsten Stufen hoch zum Rundbild, wo sich ein kindgerechter Rundgang anschloss. Und auf dem Panorama gibt es wirklich viel zu sehen: Ritter, Prinzessinnen, Kämpfer mit Schwertern und vor allem dieser Regenbogen über der Schlachtdarstellung, der so schön bunt ist. Nach dem Besuch des Panorama-Gemäldes ging es in die Malwerkstatt. Dort erwarteten die Kinder richtige Staffeleien mit großen Blättern, auf die sie nun mit dicken Filzstiften ein Detail aus dem Panorama-Gemälde malen durften, welches sie besonders spannend fanden. Allerdings hatte die Sache einen Haken. Sie sollten auch drei Leute aus dem Bild dazu malen.


Foto „Das Boot der Handwerker + Regenbogen“, Rechteinhaber: Fred Böhme / Archiv Panorama Museum

Für die Mehrzahl der Kinder war das kein Problem. Natürlich sind diese kleinen Leute beim Zeichnen ganz groß und in Nullkommanichts waren sie mit der Zeichnerei fertig. Als nächstes sollten sie ihre Zeichnungen mit Wasserfarben ausmalen und das war nun wirklich schön. „Willst du die Wolke blau ausmalen?“ fragt Museumspädagoge Böhme einen Jungen. Der wagt aber einzuwenden, dass er diese Wolke lieber grün ausmalen möchte. Am Ende entstehen sehr eigenwillige und herrlich wilde Kinderbilder. Blieb nur noch die Wanderung zurück. Und weil es so schön war, umärmeln einige Kinder beim Abschied begeistert den Mann vom Panorama. Man kann schon einiges erleben auf dem Berg dort oben…

Text und Fotos: Fred Böhme