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Fr, 10:26 Uhr
17.05.2019
Meldung aus dem Landratsamt

Fortbildungstag „Sucht in der Familie“

In Deutschland muss davon ausgegangen werden, dass etwa 10% der Bevölkerung in ihrer Kindheit durch ein familiäres Suchtproblem belastet wurden bzw. aktuell belastet sind. Aus dem Landratsamt kam dazu diese Meldung...

Der häufig chronische Krankheitsverlauf von Suchterkrankungen stellt für das gesamte Familiensystem sowie das enge soziale Umfeld eine dauerhafte Belastung dar. Davon besonders betroffen sind im Haushalt lebende minderjährige Kinder, diese neigen häufig dazu stark einseitige Verhaltensmuster, wie Verhaltensauffälligkeiten oder auch Isolation zu entwickeln. Vielfach haben die Belastungen aus der Kindheit lebenslang negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen sowie auf die schulische Bildung und somit auf die beruflichen Erfolge. Kinder in deren Familie eine Suchtproblematik herrscht, benötigen verlässliche Ansprechpartner/- innen, mit denen sie über ihre Ängste und Sorgen sprechen können. Das setzt voraus, dass Menschen in ihrem sozialen Umfeld für ihre Problemlagen sensibilisiert sind.

Am 15.05.2019 fand zu dieser Thematik, initiiert durch den Arbeitskreis „Familie & Sucht“ im Kyffhäuserkreis und die Netzwerkkoordination „Frühe Hilfen und Kinderschutz“, ein Fortbildungstag statt.
In Kooperation mit dem Präventionszentrum der Suchthilfe in Thüringen gGmbH- SiT und dem Internationalen Bildungs- und Sozialwerk e.V. Bad Frankenhausen konnten Teilnehmer/- innen geschult werden.

Es kamen Fachkräfte aus Jugendeinrichtungen und aus Projekten der Freien Träger der Jugendhilfe zusammen, um gemeinsam nachhaltig Kinder aus suchtbelasteten Familien in den Blick zu nehmen. Frau Beate Kühnel und Frau Maria Wedtstein vom Präventionszentrum vermittelten sehr lebendig und anschaulich die Problematik. Sie führten die Teilnehmer/- innen mit Übungen, Materialien und Informationen hin zu den Bedingungen eines gelingenden Aufwachsens betroffener Kinder. Der Blick und der professionelle Umgang mit der Thematik wurden geschärft und die Ausgestaltung von Aufträgen aus Institutionen und von Partnern besprochen.


Die Tätigkeit des Präventionszentrums wird durch das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gefördert. Bereits im Jahr 2016 wurde mit dem Kyffhäuserkreis eine Kooperationsvereinbarung, mit dem Ziel einen Prozess der Entwicklung präventiver Angebotsformen zugunsten von Kindern und Jugendlichen mit abhängigkeitserkrankten Eltern in Gang zu setzen, geschlossen.

Hierzu gehört es auch, Fachkräfte der Jugend- und Familienhilfe bei der Konzeptionsentwicklung sowie der methodischen Gestaltung, der Vermittlung von Fachwissen, der gemeinsamen Suche nach möglichen Kooperationspartnern, bei der Organisation einer Öffentlichkeitsarbeit und bei Finanzierungsmöglichkeiten zu unterstützen.

Dazu wurde im angebotenen Seminar der Raum gegeben.

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Alle Kinder haben ein Recht auf ein gesundes Aufwachsen und die Unterstützung durch die entsprechenden Ansprechpartner in den Hilfesystemen. So wurde die Veranstaltung auch dazu genutzt die Schnittstellenakteure aus den Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen bekannt zu machen, um dazu beizutragen einer Stigmatisierung oder Bevormundung von Eltern und Kindern entgegen zu treten.

Wir möchten uns bei den Initiatoren und Akteuren der Fortbildung im Sinne des sensiblen Umgangs mit dem Thema und der Schärfung des Problembewusstseins für Kinder und deren Familien bedanken.
Autor: khh

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