Mi, 23:40 Uhr
03.07.2019
Landespolitiker äußern sich
UNESCO Biosphärenregion Südharz-Kyffhäuser-Hohe Schrecke:
Moderationsprozess abgeschlossen, Lenkungsausschuss legt Karte vor. Zu dem Thema hatte kn bereits berichtet. Hier die zugehörige Stellungnahme aus dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz...
Ministerin Anja Siegesmund: So hat die Region eine gute Chance bei der UNESCO mit einer Bewerbung erfolgreich zu sein.
Die vom Lenkungsausschuss vorgelegte Flächenkulisse erstreckt sich vom Thüringer Teil des Harzes über den Kyffhäuser bis zur Hohen Schrecke.
Zum heutigen Abschluss des Moderationsprozesses erklärt Umweltministerin Siegesmund: Viele Gespräche und moderierte Diskussionsrunden führen nicht nur zu mehr Beteiligung, sondern auch zu höherer Akzeptanz. Wir haben eine echte Chancendebatte geführt. Inzwischen gibt es ein starkes Interesse vor Ort, die Möglichkeiten einer UNESCO-Biosphärenregion zu nutzen. Der Verbund aus Südharz, Kyffhäuser und Hoher Schrecke bringt die besten Voraussetzungen dafür mit. Die gemeinsam erarbeitete Flächenkulisse hat sich sogar um die Region Hohe Schrecke vergrößert und ist jetzt die Grundlage für die nächsten Schritte.
Heute (1.7.) hat der Lenkungsausschuss einer möglichen Biosphärenregion den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aller interessierten Kommunen eine Flächenkulisse vorgelegt (siehe Anhang), die im Anschluss gemeinsam mit der Ministerin diskutiert wurde. Dabei stand erneut die Feststellung im Fokus, dass keine Einschränkungen im Rahmen einer Kern- oder Pflegezonierung anstünden, da die bestehenden Schutzgebiete die Kriterien der UNESCO mehr als erfüllen. Im Lenkungsausschuss vertreten sind – neben dem Moderationsteam – der Landkreis Kyffhäuserkreis, der Landkreis Nordhausen, die Regionale Planungsgemeinschaft Nordthüringen, das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium, das Wirtschaftsministerium, die Thüringer Tourismus GmbH und die Naturparke.
Biosphärenregionen stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Sie sind Modellregionen nachhaltigen Wirtschaftens. Es geht um ein Instrument der Regionalentwicklung, das der Region Vorteile bringen wird. Es freut mich, dass viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mit uns gemeinsam die nächsten Schritte gehen wollen. Wir werden nun an drei Orten im Herbst Aufbaustäbe einrichten, auf Wunsch in die entsprechenden Orts- und Stadträte gehen und streben den Abschluss der Bewerbung an die UNESCO für ein länderübergreifendes Biosphärenreservat Südharz für 2024 an. Wie die Entwicklungen in den beiden Biosphärenregionen Thüringer Wald und Rhön schon zeigen: Für die Kommunen vor Ort lohnt sich eine UNESCO-Anerkennung. Das hat auch unsere Job-Studie zu den regionalwirtschaftlichen Effekten in eben jenen Biosphärenregionen gezeigt, ergänzt Ministerin Siegesmund.
Die Regierungsfraktionen haben für die Regionalentwicklung im Vorlauf einer UNESCO-Bewerbung zusätzlich 900.000 Euro in den Haushaltsplan 2020 eingestellt. Diese stehen als Zuweisungen für Projekte von Kommunen zur Verfügung, die der nachhaltigen Regionalentwicklung einer möglichen Biosphärenregion Südharz-Kyffhäuser-Hohe Schrecke dienen. In den nächsten 5 Jahren könnte so an einem Anerkennungsantrag gearbeitet werden und – nach Gesprächen mit Sachsen-Anhalt zu einem möglichen gemeinsamen Anerkennungsantrag – am Ende eine UNESCO-Anerkennung 2025 stehen.
Hintergrund:
Bei der Fläche geht es insbesondere um eine Einigung auf die von der UNESCO vorgesehene Kern-, Pflege- und Entwicklungszone. Für die Kernzone (mindestens 3 Prozent ungestörte Entwicklung von Tieren und Pflanzen) sind ohnehin schon nutzungsfreie Wälder und bestehende Naturschutzgebiete vorgesehen. Kern- und Pflegezone sollen 20 Prozent einer Biosphärenregion ausmachen. Hier geht es um sanften Tourismus und rücksichtsvolle land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Bei den verbliebenen 80 Prozent Entwicklungszone können Land- und Forstwirte Förderangebote nutzen, die auf einen nachhaltigen Umgang mit der Natur zielen.
Bereits jetzt gibt es ein Hotspot-Projekt Gipskarst Südharz – Artenvielfalt erhalten und erleben. Insgesamt kommen für die Laufzeit 2018 bis 2023 knapp 4,5 Millionen Euro zum Einsatz (3,3 Millionen Euro durch das Bundesumweltministerium, über 700.000 Euro durch das Land Thüringen und über 100.000 Euro durch die Stiftung Naturschutz Thüringen). Der Rest ist Eigenanteil des Trägers Landschaftspflegeverband Südharz / Kyffhäuser.
Das Naturschutzgroßprojekt Hohe Schrecke – Alter Wald mit Zukunft mit der Laufzeit 2009 bis 2022 zählt zu den wenigen Naturschutzgroßprojekten in Deutschland, die die Entwicklung naturnaher, artenreicher Wälder zum Schwerpunkt haben. Insgesamt kamen und kommen 14 Millionen Euro zum Einsatz (75 Prozent durch das Bundesumweltministerium, 17 Prozent durch das Land Thüringen. Der Rest ist Eigenanteil der Naturstiftung David.) Zusätzlich standen und stehen für Maßnahmen der Regionalentwicklung durch Bundeslandwirtschaftsministerium und EU-ENL Gelder mehr als 3 Millionen Euro zur Verfügung
Förderlich für eine mögliche UNESCO-Auszeichnung ist zudem, dass mittlerweile die 12. Natura 2000-Station am Possen und sogenannte Urwaldperlen (auch auf der Hohen Schrecke) eingeweiht wurden. Weitere Urwaldwanderwege sind im Bendelebener Wald, im Kyffhäuser, im Südharz, auf dem Possen und in der östlichen Hainleite geplant.
Download:
Vorläufige Flächenkulisse für eine Biospärenregion
Autor: khhMinisterin Anja Siegesmund: So hat die Region eine gute Chance bei der UNESCO mit einer Bewerbung erfolgreich zu sein.
Die vom Lenkungsausschuss vorgelegte Flächenkulisse erstreckt sich vom Thüringer Teil des Harzes über den Kyffhäuser bis zur Hohen Schrecke.
Zum heutigen Abschluss des Moderationsprozesses erklärt Umweltministerin Siegesmund: Viele Gespräche und moderierte Diskussionsrunden führen nicht nur zu mehr Beteiligung, sondern auch zu höherer Akzeptanz. Wir haben eine echte Chancendebatte geführt. Inzwischen gibt es ein starkes Interesse vor Ort, die Möglichkeiten einer UNESCO-Biosphärenregion zu nutzen. Der Verbund aus Südharz, Kyffhäuser und Hoher Schrecke bringt die besten Voraussetzungen dafür mit. Die gemeinsam erarbeitete Flächenkulisse hat sich sogar um die Region Hohe Schrecke vergrößert und ist jetzt die Grundlage für die nächsten Schritte.
Heute (1.7.) hat der Lenkungsausschuss einer möglichen Biosphärenregion den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aller interessierten Kommunen eine Flächenkulisse vorgelegt (siehe Anhang), die im Anschluss gemeinsam mit der Ministerin diskutiert wurde. Dabei stand erneut die Feststellung im Fokus, dass keine Einschränkungen im Rahmen einer Kern- oder Pflegezonierung anstünden, da die bestehenden Schutzgebiete die Kriterien der UNESCO mehr als erfüllen. Im Lenkungsausschuss vertreten sind – neben dem Moderationsteam – der Landkreis Kyffhäuserkreis, der Landkreis Nordhausen, die Regionale Planungsgemeinschaft Nordthüringen, das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium, das Wirtschaftsministerium, die Thüringer Tourismus GmbH und die Naturparke.
Biosphärenregionen stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Sie sind Modellregionen nachhaltigen Wirtschaftens. Es geht um ein Instrument der Regionalentwicklung, das der Region Vorteile bringen wird. Es freut mich, dass viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mit uns gemeinsam die nächsten Schritte gehen wollen. Wir werden nun an drei Orten im Herbst Aufbaustäbe einrichten, auf Wunsch in die entsprechenden Orts- und Stadträte gehen und streben den Abschluss der Bewerbung an die UNESCO für ein länderübergreifendes Biosphärenreservat Südharz für 2024 an. Wie die Entwicklungen in den beiden Biosphärenregionen Thüringer Wald und Rhön schon zeigen: Für die Kommunen vor Ort lohnt sich eine UNESCO-Anerkennung. Das hat auch unsere Job-Studie zu den regionalwirtschaftlichen Effekten in eben jenen Biosphärenregionen gezeigt, ergänzt Ministerin Siegesmund.
Die Regierungsfraktionen haben für die Regionalentwicklung im Vorlauf einer UNESCO-Bewerbung zusätzlich 900.000 Euro in den Haushaltsplan 2020 eingestellt. Diese stehen als Zuweisungen für Projekte von Kommunen zur Verfügung, die der nachhaltigen Regionalentwicklung einer möglichen Biosphärenregion Südharz-Kyffhäuser-Hohe Schrecke dienen. In den nächsten 5 Jahren könnte so an einem Anerkennungsantrag gearbeitet werden und – nach Gesprächen mit Sachsen-Anhalt zu einem möglichen gemeinsamen Anerkennungsantrag – am Ende eine UNESCO-Anerkennung 2025 stehen.
Hintergrund:
Bei der Fläche geht es insbesondere um eine Einigung auf die von der UNESCO vorgesehene Kern-, Pflege- und Entwicklungszone. Für die Kernzone (mindestens 3 Prozent ungestörte Entwicklung von Tieren und Pflanzen) sind ohnehin schon nutzungsfreie Wälder und bestehende Naturschutzgebiete vorgesehen. Kern- und Pflegezone sollen 20 Prozent einer Biosphärenregion ausmachen. Hier geht es um sanften Tourismus und rücksichtsvolle land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Bei den verbliebenen 80 Prozent Entwicklungszone können Land- und Forstwirte Förderangebote nutzen, die auf einen nachhaltigen Umgang mit der Natur zielen.
Bereits jetzt gibt es ein Hotspot-Projekt Gipskarst Südharz – Artenvielfalt erhalten und erleben. Insgesamt kommen für die Laufzeit 2018 bis 2023 knapp 4,5 Millionen Euro zum Einsatz (3,3 Millionen Euro durch das Bundesumweltministerium, über 700.000 Euro durch das Land Thüringen und über 100.000 Euro durch die Stiftung Naturschutz Thüringen). Der Rest ist Eigenanteil des Trägers Landschaftspflegeverband Südharz / Kyffhäuser.
Das Naturschutzgroßprojekt Hohe Schrecke – Alter Wald mit Zukunft mit der Laufzeit 2009 bis 2022 zählt zu den wenigen Naturschutzgroßprojekten in Deutschland, die die Entwicklung naturnaher, artenreicher Wälder zum Schwerpunkt haben. Insgesamt kamen und kommen 14 Millionen Euro zum Einsatz (75 Prozent durch das Bundesumweltministerium, 17 Prozent durch das Land Thüringen. Der Rest ist Eigenanteil der Naturstiftung David.) Zusätzlich standen und stehen für Maßnahmen der Regionalentwicklung durch Bundeslandwirtschaftsministerium und EU-ENL Gelder mehr als 3 Millionen Euro zur Verfügung
Förderlich für eine mögliche UNESCO-Auszeichnung ist zudem, dass mittlerweile die 12. Natura 2000-Station am Possen und sogenannte Urwaldperlen (auch auf der Hohen Schrecke) eingeweiht wurden. Weitere Urwaldwanderwege sind im Bendelebener Wald, im Kyffhäuser, im Südharz, auf dem Possen und in der östlichen Hainleite geplant.
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Vorläufige Flächenkulisse für eine Biospärenregion
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