Fr, 09:55 Uhr
12.07.2019
Gewerkschaft fordert mehr bezahlbaren Wohnraum
480 neue Wohnungen in Nordthüringen
Im vergangenen Jahr wurden in den drei Nordthüringer Kreisen insgesamt 480 Wohnungen gebaut – darunter 279 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Hierbei investierten Bauherren 68 Millionen Euro, wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt. Vor allem im sozialen Wohnungsbau müsse aber noch mehr passieren...
Die IG BAU Nordthüringen beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Der stellvertretende IG BAU-Bezirksvorsitzende Harald Buntfuß sieht beim Neubau deutlich Luft nach oben. Entscheidend sei, was gebaut werde: Die Wohnungen müssen zum Portemonnaie und zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen.
Dazu sei es dringend erforderlich, die steuerliche Abschreibung (AfA) im Mietwohnungsbau dauerhaft von derzeit zwei auf drei Prozent zu erhöhen. Darüber hinaus brauche der soziale
Wohnungsbau eine Förderung von mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr durch Bund und Länder – und das kontinuierlich für die nächsten Jahre. In diesem Jahr unterstütze der Bund den Bau von Sozialmietwohnungen mit lediglich 1,5 Milliarden Euro, ab 2020 werden die Mittel sogar auf eine Milliarde abgesenkt. Zudem fallen pro Jahr rund 80.000
Sozialwohnungen aus der befristeten Mietpreisbindung heraus – deutlich mehr als in den letzten Jahren neu gebaut wurden.
einem Boom der Baubranche geführt. Doch im sozialen und bezahlbaren Segment passiert weiterhin zu wenig, kritisiert die IG BAU
Der Bau braucht eine Perspektive. Und die bekommt er durch eine dauerhaft wirksame und verlässliche Förderung. Nur dann werden in der gesamten Prozesskette – von der Baustoffherstellung bis zur Verarbeitung auf dem Bau – die dringend notwendigen
Kapazitäten ausgebaut. Und das bedeutet zusätzliche Fachkräfte und sichere Arbeitsplätze, zusätzliche Produktionsstraßen und Baumaschinen, sagt Bezirksvize Harald Buntfuß. Die Baubranche müsse die Gewissheit haben, dass alles, worin sie heute
investiert, auch in fünf und zehn Jahren noch gebraucht werde.
Genau diese Signale fehlten allerdings in der aktuellen Wohnungsbaupolitik: So schaffe etwa das zeitlich begrenzte Baukindergeld keine nachhaltigen Impulse. Statt in den Neubau fließe die Förderung hier oft in den Kauf von alten Gebäuden. Es ist fatal, die Wohnungsbaupolitik von Wahl zu Wahl zu planen, statt verlässliche und wirksame Rahmenbedingungen zu schaffen. Immerhin ist der Wohnungsbau bei
wachsender Bevölkerung unverzichtbar und ein wichtiger Motor der Binnenkonjunktur in Nordthüringen, sagt Buntfuß.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im vergangenen Jahr bundesweit rund 285.000 Wohnungen gebaut. Damit hinkt die Große Koalition ihrem Ziel, pro Jahr 375.000 neue Wohnungen zu schaffen, deutlich hinterher, so die IG BAU.
Autor: redDie IG BAU Nordthüringen beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Der stellvertretende IG BAU-Bezirksvorsitzende Harald Buntfuß sieht beim Neubau deutlich Luft nach oben. Entscheidend sei, was gebaut werde: Die Wohnungen müssen zum Portemonnaie und zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen.
Dazu sei es dringend erforderlich, die steuerliche Abschreibung (AfA) im Mietwohnungsbau dauerhaft von derzeit zwei auf drei Prozent zu erhöhen. Darüber hinaus brauche der soziale
Wohnungsbau eine Förderung von mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr durch Bund und Länder – und das kontinuierlich für die nächsten Jahre. In diesem Jahr unterstütze der Bund den Bau von Sozialmietwohnungen mit lediglich 1,5 Milliarden Euro, ab 2020 werden die Mittel sogar auf eine Milliarde abgesenkt. Zudem fallen pro Jahr rund 80.000
Sozialwohnungen aus der befristeten Mietpreisbindung heraus – deutlich mehr als in den letzten Jahren neu gebaut wurden.
Viel zu tun für Bauarbeiter: Die hohe Wohnungsnachfrage hat in den vergangenen Jahren zu einem Boom der Baubranche geführt. Doch im sozialen und bezahlbaren Segment passiert weiterhin zu wenig, kritisiert die IG BAU (Foto: IG Bauen-Agrar-Umwelt, Bezirksverband Nordthüringen)
Viel zu tun für Bauarbeiter: Die hohe Wohnungsnachfrage hat in den vergangenen Jahren zueinem Boom der Baubranche geführt. Doch im sozialen und bezahlbaren Segment passiert weiterhin zu wenig, kritisiert die IG BAU
Der Bau braucht eine Perspektive. Und die bekommt er durch eine dauerhaft wirksame und verlässliche Förderung. Nur dann werden in der gesamten Prozesskette – von der Baustoffherstellung bis zur Verarbeitung auf dem Bau – die dringend notwendigen
Kapazitäten ausgebaut. Und das bedeutet zusätzliche Fachkräfte und sichere Arbeitsplätze, zusätzliche Produktionsstraßen und Baumaschinen, sagt Bezirksvize Harald Buntfuß. Die Baubranche müsse die Gewissheit haben, dass alles, worin sie heute
investiert, auch in fünf und zehn Jahren noch gebraucht werde.
Genau diese Signale fehlten allerdings in der aktuellen Wohnungsbaupolitik: So schaffe etwa das zeitlich begrenzte Baukindergeld keine nachhaltigen Impulse. Statt in den Neubau fließe die Förderung hier oft in den Kauf von alten Gebäuden. Es ist fatal, die Wohnungsbaupolitik von Wahl zu Wahl zu planen, statt verlässliche und wirksame Rahmenbedingungen zu schaffen. Immerhin ist der Wohnungsbau bei
wachsender Bevölkerung unverzichtbar und ein wichtiger Motor der Binnenkonjunktur in Nordthüringen, sagt Buntfuß.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im vergangenen Jahr bundesweit rund 285.000 Wohnungen gebaut. Damit hinkt die Große Koalition ihrem Ziel, pro Jahr 375.000 neue Wohnungen zu schaffen, deutlich hinterher, so die IG BAU.
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