Do, 00:06 Uhr
05.09.2019
Neues aus der Hohen Schrecke
Bunte Exoten in der Hohen Schrecke
Ansiedelung der Bienenfresser: 2019 erstmals 10 Brutpaare nachgewiesen. Dazu diese Meldung aus dem Projektbüro Hohe Schrecke...
Neben dem Eisvogel gehören sie zu den farbenprächtigsten Vögeln in unseren Breiten: die Bienenfresser. Bis Ende der 1980er Jahre galten sie in Deutschland als ausgestorben. Mit derzeit 700-800 Brutpaaren deutschlandweit zählen sie zu den streng geschützten Arten. Bienenfresser gelten in Thüringen als extrem selten und stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Landschaftspflegemaßnahmen im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Hohe Schrecke der Naturstiftung David trugen dazu bei, dass sich die bunten Vögel erstmals in der Region ansiedelten. In diesem Sommer konnten zehn Brutpaare nachgewiesen werden.
Sie bevorzugen ein warmes Klima, so finden in den Tieflagen unserer Kulturlandschaft ihren bevorzugten Lebensraum. Für ihre Brut nutzen die Vögel vegetationsfreie Löss- und Lehmwände, wie sie durch Freistellungs- und Entbuschungsmaßnahmen im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes im Offenland der Hohen Schrecke entstehen. Hier leben sie in Kolonien und bauen meist 1,0 bis 1,5 Meter lange Röhren mit einem Durchmesser von vier bis fünf Zentimetern. Am Ende der Röhre befindet sich die Brutkammer. Mit den Grabarbeiten sind die Paare zwei bis drei Wochen beschäftigt - eine Meisterleistung für die ca. 30 cm großen Tiere. Ihre Nahrung, Großinsekten wie Libellen, Hummeln und Bienen, finden sie zahlreich in den angrenzenden Grünlandbereichen und den beweideten Trocken- und Halbtrockenrasen der Hohen Schrecke, die durch das Naturschutzgroßprojekt gezielt erhalten werden.
Jetzt im September ziehen die kleinen Exoten wieder in die Trocken – und Feuchtsavannen Afrikas, wo sie den Winter verbringen. Wenn wir Glück haben, kehren sie im kommenden Jahr Anfang Mai wieder zurück in die Hohe Schrecke.
Hintergrund zu den Pflegemaßnahmen des Naturschutzgroßprojekts Hohe Schrecke:
Ziel des Naturschutzgroßprojektes der Naturstiftung David ist der Schutz und der Erhalt des alten Waldes sowie der umgebenden Kulturlandschaft mit ihren charakteristischen Streuobstwiesen und Trockenrasen. Diese artenreichen Lebensräume dienen als wichtige Puffer zwischen dem Wald und der intensiv genutzten Agrarlandschaft im Thüringer Becken und im Unstruttal. Um die artenreichen Biotope langfristig zu erhalten, setzt das Naturschutzgroßprojekt vor allem auf Konzepte der naturnahen Nutzung und der Förderung regionaler Kreisläufe. Bis zum Jahr 2023 werden insgesamt 100 Hektar Streuobstwiesen und Halbtrockenrasen entbuscht, das geerntete Holz wird i.d.R. energetisch genutzt. Erhalten lassen sich diese Flächen meist nur durch regelmäßige Beweidung mit Schafen und Ziegen. Daher unterstützt die Naturstiftung David mit dem Naturschutzgroßprojekt sowie dem Projekt Weidewonne auch gezielt Schäfereibetriebe rund um die Hohe Schrecke.
Für das Projekt stehen insgesamt ca. 15 Millionen Euro zur Verfügung. 75 Prozent zahlt das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und 15% übernimmt das Umweltministerium des Freistaates Thüringen. Die verbleibenden 10 Prozent bringt die Naturstiftung David als Eigenanteil ein und wird dabei unterstützt von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, dem BUND sowie der Regina Bauer Stiftung.
Foto: J. Scholz
Weitere Informationen unter: www.naturstiftung-david.de/schrecke/
Autor: khhNeben dem Eisvogel gehören sie zu den farbenprächtigsten Vögeln in unseren Breiten: die Bienenfresser. Bis Ende der 1980er Jahre galten sie in Deutschland als ausgestorben. Mit derzeit 700-800 Brutpaaren deutschlandweit zählen sie zu den streng geschützten Arten. Bienenfresser gelten in Thüringen als extrem selten und stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Landschaftspflegemaßnahmen im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Hohe Schrecke der Naturstiftung David trugen dazu bei, dass sich die bunten Vögel erstmals in der Region ansiedelten. In diesem Sommer konnten zehn Brutpaare nachgewiesen werden.
Sie bevorzugen ein warmes Klima, so finden in den Tieflagen unserer Kulturlandschaft ihren bevorzugten Lebensraum. Für ihre Brut nutzen die Vögel vegetationsfreie Löss- und Lehmwände, wie sie durch Freistellungs- und Entbuschungsmaßnahmen im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes im Offenland der Hohen Schrecke entstehen. Hier leben sie in Kolonien und bauen meist 1,0 bis 1,5 Meter lange Röhren mit einem Durchmesser von vier bis fünf Zentimetern. Am Ende der Röhre befindet sich die Brutkammer. Mit den Grabarbeiten sind die Paare zwei bis drei Wochen beschäftigt - eine Meisterleistung für die ca. 30 cm großen Tiere. Ihre Nahrung, Großinsekten wie Libellen, Hummeln und Bienen, finden sie zahlreich in den angrenzenden Grünlandbereichen und den beweideten Trocken- und Halbtrockenrasen der Hohen Schrecke, die durch das Naturschutzgroßprojekt gezielt erhalten werden.
Jetzt im September ziehen die kleinen Exoten wieder in die Trocken – und Feuchtsavannen Afrikas, wo sie den Winter verbringen. Wenn wir Glück haben, kehren sie im kommenden Jahr Anfang Mai wieder zurück in die Hohe Schrecke.
Hintergrund zu den Pflegemaßnahmen des Naturschutzgroßprojekts Hohe Schrecke:
Ziel des Naturschutzgroßprojektes der Naturstiftung David ist der Schutz und der Erhalt des alten Waldes sowie der umgebenden Kulturlandschaft mit ihren charakteristischen Streuobstwiesen und Trockenrasen. Diese artenreichen Lebensräume dienen als wichtige Puffer zwischen dem Wald und der intensiv genutzten Agrarlandschaft im Thüringer Becken und im Unstruttal. Um die artenreichen Biotope langfristig zu erhalten, setzt das Naturschutzgroßprojekt vor allem auf Konzepte der naturnahen Nutzung und der Förderung regionaler Kreisläufe. Bis zum Jahr 2023 werden insgesamt 100 Hektar Streuobstwiesen und Halbtrockenrasen entbuscht, das geerntete Holz wird i.d.R. energetisch genutzt. Erhalten lassen sich diese Flächen meist nur durch regelmäßige Beweidung mit Schafen und Ziegen. Daher unterstützt die Naturstiftung David mit dem Naturschutzgroßprojekt sowie dem Projekt Weidewonne auch gezielt Schäfereibetriebe rund um die Hohe Schrecke.
Für das Projekt stehen insgesamt ca. 15 Millionen Euro zur Verfügung. 75 Prozent zahlt das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und 15% übernimmt das Umweltministerium des Freistaates Thüringen. Die verbleibenden 10 Prozent bringt die Naturstiftung David als Eigenanteil ein und wird dabei unterstützt von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, dem BUND sowie der Regina Bauer Stiftung.
Foto: J. Scholz
Weitere Informationen unter: www.naturstiftung-david.de/schrecke/
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