Nicol Pfefferlein, Vorstandsvorsitzender des Trägerverbundes Natura2000- Station Possen e.V. zu aktuellen Themen der seit Sommer diesen Jahres tätigen Natura2000- Station in Sondershausen/ Jecha:...

„Wir sind bereits auf einem sehr guten Weg die vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) geforderten Aufgaben als Träger der Station umzusetzen.“ Zu den Vorgaben der Natura2000- Station Possen gehören unter anderem die landesweite Aufgabe „Waldbiotopverbund“ zu bearbeiten, regional die Artenvielfalt in der Waldwildnis zu pflegen und schützen sowie mit geeigneten Umweltbildungsmaßnahmen viele Menschen an die Natur und den naturbelassenen Wald heranzuführen; somit „sanften“ und naturschutzverträglichen Tourismus zu fördern und möglichst vielen Menschen – vom Vorschulkind bis hin zu erholungssuchenden SeniorInnen die neu geschaffene Waldwildnis erlebbar zu machen.


Das es dazu einer gewissen Vorlaufzeit bedarf, müsste jedem klar sein, so Pfefferlein. „Wir freuen uns sehr darüber, dass mit dem 01.11.2019 mit Frau Anna Sippel als Stationsreferentin das Team endlich komplett ist!“ Und Untätigkeit kann man der Natura2000- Station Possen kaum vorwerfen: Das Team besuchte bisher alle 11 Thüringer Natura2000- Stationen zum Arbeitsaustausch, denn die „Sondershäuser Station“ als 12. Im Freistaat wird perspektivisch auch das Herzstück von Vernetzung und Koordinierung der landesweiten Arbeit des EU- Projektes „Natura2000“.

Auch wurden bereits mehrere Veranstaltungen zum Thema „Umweltbildung“ durchgeführt sowie ein „Waldcamping“ in den Sommerferien. Leider musste noch in den eigenen Zelten auf dem Gelände der Station übernachtet werden. Die Verhandlungen zur Pacht eines umzäunten Geländes „An der Röse“ Jecha laufen derzeit noch. Dort soll im nächsten Jahr die Großjurte (50m2) der Station die gesamte Saison für Bildungsmaßnahmen und Naturerlebnisse zur Verfügung stehen. Weiterhin wurde in Abstimmung mit der Stadtverwaltung Sondershausen, Bereich Soziales eine LeiterInnentagung in der Station abgehalten, in welcher sich die Leiterinnen und Leiter der städtischen Kindertagesstätten über das Personal der Station, die umweltpädagogischen Maßnahmen sowie die Lehr- und Lernangebote informieren konnten.


Zwei Kindertagesstätten konnten bereits in den Herbstferien für diese Angebote gewonnen werden. Mit viel Bewegung im Wald, dem Kreativangebot mit Naturmaterialien in „Annes Waldwerkstatt“ und interessanten Geschichten und Spielen rund um die Natur und den Wald konnten dabei umgesetzt werden. Zudem wurde im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung den Vorschulkindern altersgerecht die Bedeutung für unser eigenes Handeln aufgezeigt. Mit nun der vorliegenden Veröffentlichung der exakten Waldwildnisgrenzen unter www.naturwaldwandel.de kann jetzt auch die Natura2000 Station Possen ihre umweltpädagogischen Pläne konkretisieren.


Derzeit erstellen die MitarbeiterInnen der Station ein eigenständiges Besucherlenkungs- bzw. Besucherinformationskonzept, dass mit den regionalen Partnern nach der zeitnahen Fertigstellung gesprochen wird. Bereits am 30.09. 2019 wurde der Fachbeirat der Natura2000 Station gegründet. Unter anderem sind Thüringenforst, die Untere Naturschutzbehörde (UNB) und der Bauernverband Mitglieder in diesem fachlichen Gremium. Leider ist Herr Bernd Jahn als Betreiber des Freizeitparks Possen der Einladung nicht gefolgt.

Sehr gerne hätte die Natura2000- Station auf seine Expertise und Vorstellungen gerade im Hinblick auf geplante (Freizeit-) pädagogische Maßnahmen in der Waldwildnis und dem Erholungswald zurückgegriffen. Geplant sind in diesem Waldbereich eine informative Beschilderung für Besucher sowie in Kooperation mit dem Forstamt Sondershausen die Errichtung eines „Waldklassenzimmers“ für Kindertagesstätten und Schulen.

Text und Fotos: Nicol Pfefferlein