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Fr, 10:40 Uhr
29.11.2019
Arbeitsmarkt im November

Schwächelnde Konjunktur wird spürbar

Die Zahl der Arbeitslosen ist im November auf einen neuen Tiefstand gesunken. „Wir haben weniger als 7.400 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,5 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 1990“, erläutert Karsten Froböse, Leiter der Nordhäuser Arbeitsagentur die Situation. Aber...

Arbeitsmarktstatistik für Nordthüringen (Foto: Agentur für Arbeit Nordhausen) Arbeitsmarktstatistik für Nordthüringen (Foto: Agentur für Arbeit Nordhausen)

„Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite steigt die Arbeitslosigkeit bei den Kunden der Arbeitsagentur aufgrund der nachlassenden Konjunktur an.“ Zum November 2018 habe man einen Zuwachs um fast neun Prozent. Insbesondere die Arbeitslosmeldungen von Beschäftigungen bei Personaldienstleistern seien um fast ein Drittel gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen bei den Jobcentern gehe hingegen derzeit zurück. Die Landesprogramme und der Anfang des Jahres geschaffene soziale Arbeitsmarkt würden diese Entwicklung unterstützen.

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Zählt man Arbeitslose und geförderte Menschen zusammen, hat man die sogenannte Unterbeschäftigung. Auch diese ist zum Vorjahr gesunken. In der Unterbeschäftigung werden neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Unterstützung durch die Arbeitsförderung erhalten oder die kurzfristig erkrankt sind und nicht vermittelt werden können. 11.028 Personen wurden danach im September gezählt, 450 weniger als im Jahr zuvor. Die Unterbeschäftigungsquote liegt aktuell bei 8,0 Prozent.

7.393 Männer und Frauen sind in den drei nördlichsten Landkreisen Thüringens arbeitslos gemeldet, 4,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Entwicklung in den Landkreisen

Im Kyffhäuserkreis wurde die niedrigste Arbeitslosigkeit seit der Wende erreicht. Hier waren zum ersten Mal weniger als 2.700 Menschen ohne Beschäftigung. Im November 2018 gab es noch fast 250 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,1 Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Der Kyffhäuserkreis liegt damit auf dem Niveau von Kassel oder Bielefeld.

Erstmals weniger als 1.900 Arbeitslose gab es Ende November im Landkreis Eichsfeld. Mit 1.872 Personen lag die Quote bei 3,5 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 3,7 Prozent. Bei den Kunden der Arbeitsagentur gab es einen Anstieg zum Vorjahr um fast 17 Prozent. Dennoch ist die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt hoch, es wird nach qualifizierten Leuten gesucht, betont Agenturchef Froböse. „Das bietet Chancen, die Menschen schnell wieder in Arbeit zu vermitteln.“
2.824 Männer und Frauen waren im Landkreis Nordhausen arbeitslos, 15 Personen mehr als im Oktober. Zum Vorjahr blieb die Arbeitslosigkeit auf gleichem Niveau. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 6,6 Prozent.

In Nordhausen stieg die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November um 15 auf 2.824 Personen. Das waren praktisch genau so viele wie vor einem Jahr (+2). Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 6,6%, sie war damit genau so hoch wie im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich 618 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 137 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 608 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–176).

Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 7.902 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 381 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 8.011 Abmeldungen von Arbeitslosen (–569). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im November um 38 Stellen auf 330 gesunken, im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 84 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im November 65 neue Arbeitsstellen, 67 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.022 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 249.

Investition in Qualifizierung weiter wichtig

Der Weiterbildung für die Erfordernisse des Arbeitsmarktes kommt immer größere Bedeutung zu. „Mit Digitalisierung und mit technischem Fortschritt verändern sich Berufe und Arbeitsplätze“, so Karsten Froböse. Rund 660 Männer und Frauen sind derzeit in einer beruflichen Weiterbildung. „Egal, ob es um den Strukturwandel in der Unternehmenswelt oder die fortschreitende Digitalisierung geht – mit WEITER.BILDUNG! unterstützt der Arbeitgeber-Service Betriebe. Qualifizierung bringt weiter und sichert die berufliche Zukunft“, unterstreicht der Agenturchef.

Neben der umfassenden Beratung ist eine Unterstützung durch die neue Qualifizierungsoffensive der Bundesagentur für Arbeit (BA) möglich, insbesondere
  • durch einen erweiterten Zugang zur Weiterbildungsförderung,
  • durch eine Förderung der Lehrgangskosten und
  • durch Arbeitsentgeltzuschüsse.

Dadurch bieten sich auch für Unternehmen viele neue Chancen, ihre Mitarbeitenden fit für die Zukunft zu machen – und so den Fachkräftebedarf ihres Unternehmens langfristig zu sichern.

Die ausführliche Monatsstatistik findet sich hier .
Autor: red

Kommentare
Paul
29.11.2019, 20.56 Uhr
Arbeitslose
Nun dann werden ja die demnächst zu erwartenden zig - tausenden von Arbeitslosen kaum ins Gewicht fallen. Audi hat im Vorfeld schon mal von 9500 Stellen geredet, die entlassen werden. BMW hält sich noch bedeckt, es soll wohl aber nicht ganz so schlimm werden. Nun bei den anderen werden wir dann in kürze hören wieviele Stellen dort abgebaut werden. Aber die Wirtschaft booomt ! Fragt sich nur wohin !
Kobold2
29.11.2019, 23.08 Uhr
Da boomt
schon seit gut 4 Wochen nix mehr. Sehe ich jeden Tag....
Bosch und Daimler haben sich auch schon in den Stellenabbau eingereiht.
Das wird noch spannend
tannhäuser
30.11.2019, 08.08 Uhr
Ja, die böse Konjunktur...
...wagt sich doch glatt zu schwächeln im Land, dessen Menschen es noch nie so gut ging wie jetzt.

Was seit Jahren nicht nur schwächelt, sondern kollabiert, sind eher gesunder Menschenverstand, soziales Gewissen und das Angebot an fähigen Politikern, die keine Parteidiener sind, sondern sich ihren Wählern verpflichtet fühlen und das Versprochene auch umsetzen.
Teja
30.11.2019, 14.19 Uhr
Arbeitslose
Werden auch dann weniger , wenn sie in den Rentenstand überwechseln , oder ?
Kama99
30.11.2019, 16.38 Uhr
Enercon...
...in Magdeburg 1600 Entlassungen und das bei einem Hersteller für Windenergie-Anlagen. Ich dachte das ist die Zukunft?
Kobold2
30.11.2019, 17.07 Uhr
Naja,
Die Branche funktioniert doch hauptsächlich durch Fördergelder und Subventionen.
Die großen Player werden gern genannt, aber dabei geht es hauptsächlich auch um eine ganze Menge Zulieferer, die ebenfalls betroffen sind. Hier ist z.T. schon Kurzarbeit angesagt.
In den vergangenem Jahren, war um diese Zeit immer ein Boom bis zu den Feiertagen zu vernehmen Januar dann noch etwas Überhang vom Vorjahr, bevor es dann bis zum Frühjahr einbrach.
Dieses Jahr ist von alledem nichts zu spüren.
Sonntagsradler 2
01.12.2019, 07.48 Uhr
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