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Mi, 09:28 Uhr
25.03.2020
Meldungen aus dem evangelischen Kirchenkreis

Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden

Frauen aus Simbabwe engagieren sich für Gleichheit und Gerechtigkeit! Vom Weltgebetstag aus der Kirchgemeinde Bad Frankenhausen erreichte kn dieser Bericht...

Es gibt keine Veranstaltung, die weltweit (aktuell in über 120 Ländern der Erde) nach einem gleichen Text organisiert, die vorwiegend von Frauen eines Landes vorbereitet wird: der Weltgebetstag. Ausgehend von den christlichen Kirchen unter Einbeziehung auch anderer Religionen bereiten Frauen des jeweiligen Landes einen Gottesdienst vor. In diesem Jahr kamen die Texte aus Simbabwe – Motto: „Steh auf und Geh!“

Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer) Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer)

Simbabwe war einst ein Großreich und handelte u. a. mit Elfenbein, Hirse und Gold. Die Fruchtbarkeit des Landes und seine Bodenschätze erkannte in den 1890er Jahren auch Cecil John Rhodes.

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Der britische Minenmagnat brachte das Land zunächst unter britische Führung. 1965 erklärte die weiße Regierung einseitig die Unabhängigkeit mit den Landesnamen Rhodesien. Ein mehrjähriger Befreiungskampf führte am 18. April 1980 zur Unabhängigkeit unter dem Revolutionsführer Robert Mugabe. Auf ihn ruhten große Hoffnungen, doch er etablierte ein autoritäres, repressives Herrschaftssystem. Seit 2000 hat das Land mit einem wirtschaftlichen und politischen Niedergang zu kämpfen. Simbabwe ist heute weltweit eines der Länder mit den höchsten Schulden. 90 %
Die Menschen leben ohne feste Arbeit, ohne eigene Währung, ohne Geldautomaten, der teuerste Sprit weltweit.

Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer) Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer)

Foto: Gloriosa (Ruhmeskrone) ist die Nationalblume von Simbabwe
Offiziell garantiert Simbabwes Verfassung die Gleichberechtigung von Mann und Frau, doch davon ist nur wenig Realität geworden. Besonders im ländlichen Raum (hier lebt die Mehrheit der etwa 14 Millionen Einwohner) ist die Vormachtstellung des Mannes weit verbreitet.
Mit dem Motto „Steh auf und geh!“ geben die Frauen aus Simbabwe eine Antwort auf die deprimierenden Verhältnisse ihres Landes.

Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer) Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer)

Foto: eine kleine Band begleitet den musikalischen Teil des Gottesdienstes

Es geht nur, wenn die Hoffnung stärker ist als alle Schwierigkeiten, wenn das Vertrauen auf eine bessere Zukunft die Enttäuschung entkräftet. Mit ihren Gedanken beschränken sie sich nicht nur auf ihr eigenes Land, sie machen den Menschen anderer Ländern Mut, nicht die Hoffnung zu verlieren, sondern sich für Gerechtigkeit, Gleichheit von Mann und Frau, gute Schulbildung für alle usw. einzusetzen.
Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer)
Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer)

Wie immer wird in der Kirchgemeinde Bad Frankenhausen der Weltgebetstag 3-teilig gefeiert. Unter der Gesamtleitung von Frau Hoffmann wurde alles vorbereitet. In einem Informationsteil wurde das Land Simbabwe vorgestellt, danach erfolgte der von den Frauen Simbabwe vorbereitete Gottesdienst. Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Essen mit landesüblichen Speisen. Diese sind immer eine Herausforderung, aber sie wird immer erfolgreich gelöst – es bleibt am Ende kaum etwas übrig.

Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer) Wenn „Revolutionäre“ zu Diktatoren werden (Foto: Peter Zimmer)

An diesem Abend konnte sich jeder, der wollte, sich an einer Unterschriftenkampagne beteiligen. Gegenüber Deutschland hat Simbabwe rund 730 Millionen Euro Schulden. Das sind Schulden, die das Land vermutlich nie zurückzahlen kann. Der Weltgebetstag setzt sich mit dieser Kampagne dafür ein, dass Deutschland auf einen Teil der Schuldenrückzahlung verzichtet. Stattdessen soll die Regierung von Simbabwe dieses Geld in einen unabhängigen Fonds für die Förderung von Frauen- und Gesundheitsprogrammen einzahlen.

Text und Fotos: Peter Zimmer
Bad Frankenhausen
Autor: khh

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