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Do, 11:34 Uhr
24.06.2021
kn-Forum

Lange Wege in Stockhausen

Wie lange noch sollen die Einwohner des Ortes Stockhausen kilometerweit laufen, um sich mit Waren des täglichen Bedarfs zu versorgen? Das fragt sich kn-Leser Günter Herting...

Seit 22. September 2019 hat ALDI die Verkaufsräume in Sondershausen in der Nordhäuser Strasse geschlossen und neue Verkaufsräume in der Erfurter Strasse, in der Nähe von LIDL und TEGUT eröffnet.
2300 Einwohner, davon viele ältere Einwohner des Ortsteiles Stockhausen müssen nun längere Wegstrecken zurücklegen, um sich mit den Waren des täglichen Bedarfs zu versorgen.

Wer sich in Stockhausen mit alltäglichem versorgen will, muss weite Wege auf sich nehmen (Foto: Günter Herting) Wer sich in Stockhausen mit alltäglichem versorgen will, muss weite Wege auf sich nehmen (Foto: Günter Herting)


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Meine mehrfachen schriftlichen und telefonischen Rücksprachen mit der ALDI Zentrale in Essen, der ALDI Zentrale in Nora, den Discountern EDEKA, LIDEL, REWE u. a. ergaben keine Lösung. Alle Einrichtungen benötigen eine Verkaufsfläche von über 1 000 Quadratmetern. Die ehemalige ALDI Verkaufsfläche beträgt nur 800 Quadratmeter.

Auch der Investor der ehemaligen ALDI Verkaufsräume sieht zurzeit keine Lösung. Meine Bemühungen, den Landesbeauftragten für Bürgerfragen in Thüringen in eine Klärung der Situation mit einzubeziehen, wurden abgelehnt.
Zurzeit habe ich Anfragen zur Mithilfe bei der Lösung dieses Problems beim MDR „Umschau“, „Voss & Team“ und anderen Medien gestellt.

Aber vielleicht kann auch die Stadtverwaltung, die ja den Neubau der ALDI Filiale in der Erfurter Strasse genehmigt hat, das Problem lösen, damit die Bürger im Ortsteil Stockhausen endlich wieder vor Ort einkaufen können.
Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Micha123
24.06.2021, 14.30 Uhr
Herr Herting - Stockhausen und das Einkaufen
Mit allem Respekt Herr Herting, ich kann Sie verstehen.
Jedoch gehört Stockhausen zur Kernstadt Sondershausen.
Es gibt in Sondershausen viele Geschäfte, selbst, wenn diese von Stockhausen einige Meter entfernt sind. Die Innenstadt über den Lohberg ist nicht weit.
Ebenso gibt es einige Bushaltestellen und eben die Buslinien... (es fahren mehr Busse, als in den Dörfern).
Ich verstehe Sie. Aber bitte denken Sie einmal auch an die vielen Dörfer im Kreis.
Dörfer, welche seit 25 oder 30 Jahren keinen Laden mehr haben.

Seitdem konnten die Menschen dort auch nicht einfach zu Fuß mit Beutelchen 2x am Tag einkaufen gehen...
Sorry - bitte berücksichtigen Sie das.
Denken Sie auch an die Dörfer.

Es gibt Möglichkeiten... Vielleicht - wenn Sie es können, so eröffnen Sie doch einen kleinen Landen für die Sachen des täglichen Bedarfs. Oder organisieren Sie so etwas für Stockhausen.
Ferner gibt es mobile Verkaufsläden. Bäcker, Fleischer, etc. Die steuern seit Jahren die Dörfer an.
Vielleicht findet sich so etwas auch für Stockhausen.

Stockhausen ist nicht abgeschnitten, es liegt nicht irgendwo in der "Taiga", sondern ist in Sondershausen.
Wer in Bebra wohnt oder Jechaburg - der muss auch einige Meter zurücklegen.
Wo kaufen Menschen ein, welche z.B. in Kleinberndten wohnen oder Großberndten? Großbrüchter, Holzengel... etc.?

Aber ich denke, selbst wenn in Stockhausen ein kleiner Laden öffnet... ein Großteil der Menschen fährt in die Supermärkte.. mehr Angebot, billiger, etc.

Wie gesagt... ich verstehe Sie aber es geht vielen Menschen schon lange Zeit so...
Kobold2
24.06.2021, 16.54 Uhr
Man kann ja
Auch ein wenig übertreiben, von wegen Kilometerweit.... da bekommt das tägliche Jammern noch etwas Nachdruck.
Stocksen hat immer noch einen guten Metzger und m.W. auch ein Bäcker. Seht zu, das das euch das im eigenen Interesse erhalten bleibt! Die schon aufgeführten Geschäfte sind auch nicht kilometerweit weg und Aldi ist nicht der Nabel der Einkaufswelt. Als Rentner, mit flexibler Zeiteinteilung zum einkaufen, würde ich auch lieber den regionalen Wochenmarkt und regionale Händler unterstützen, als Großkonzerne, die vieles kaputt machen.
Wie hier schon angemerkt, können sich die anderen Ortsteile, wie Bebra Jechaburg usw. mit einreihen
Die Situation wird auch nicht besser, wenn man umherreist und anderweitig sein "Glück sucht"
Die Zeit und das Geld dazu muß man auch erst mal haben.
Aber so ist es nun mal, erst wird die eigene Region vernachlässigt und wenn dann alles geschlossen ist, fängt das Jammern an.
Die umliegenden Dörfler sollten sich doch noch gut erinnern, wie sie ihrer eigene Einkaufsstruktur kaputt gespielt haben....
hssdh
24.06.2021, 18.55 Uhr
Stocksen hat doch NORMA
Auch wenn ALDI weg ist, kann man immer noch im NORMA einkaufen. Daneben gibt es auch noch ein Getränkemarkt. Somit hat Stockhausen doch noch Lebensmittelgeschäfte.
Micha123
24.06.2021, 22.36 Uhr
Einkaufen in Stockhausen
Zitat Herr Herting:
"Zurzeit habe ich Anfragen zur Mithilfe bei der Lösung dieses Problems beim MDR „Umschau“, „Voss & Team“ und anderen Medien gestellt."

Das beschäftigt mich... weil ich es übertrieben finde. Wie ich schon schrieb - Herr Herting, so kann ich Sie verstehen. Aber bitte, es geht dann nicht nur um Stockhausen (einem Stadtteil), sondern auch um viele unzählige Dörfer, welche im Umkreis von 10 oder 15 Kilometern nichts haben.

Da gibt es Menschen, die können aus Gründen von Alter oder Krankheit auch nicht weg... Vielleicht könnten sie noch 100 Meter im Dorf laufen - aber da ist ja nichts. Und wie ich schrieb - SDH hat bessere Buslinien. Was ist mit den Dörfern?
Ich denke, da gab und gibt es viele Menschen, die nehmen sich ein Taxi - wenn sie keine Angehörigen oder Freunde/Bekannte haben, welche sie unterstützen.
Oder sie bestellen Lebensmittel über das Internet.

Sorry - Stockhausen ist nicht am Ende der Welt.

Vielleicht können Sie lokale Supermärkte dazu bewegen, dass sie einen Lieferservice anbieten. Aber bitte dann nicht nur nach Stockhausen, sondern auch in andere Stadtteile und vor allem zu den abgelegenen Dörfern.

Der Bürgermeister von Sondershausen und auch Stadträte wohnen in Stockhausen. Sprechen Sie diese an und versuchen Sie zusammen was zu unternehmen.
Aber das Fernsehen einschalten und hoffen, dass vielleicht ein Supermarkt/Discounter sich in Stockhausen niederlässt, das ist nicht der richtige Weg und auch keine Hilfe für viele tausende Menschen, welchen es in den Dörfern ähnlich geht.

Wo war Ihr Aufschrei vor 20, 25 oder 30 Jahren, als vielen Orten die Konsum-Verkaufsstellen geschlossen wurden sind?

Ich kenne Menschen, welche auch nicht mehr selbst dazu kommen, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Die suchen sich Hilfe. Oft ist es auch so, dass sie dafür teuer bezahlen aber was wollen diese machen? Auch das Fernsehen einschalten, dass man sich kümmert?
tannhäuser
26.06.2021, 20.31 Uhr
Ohne zu werten...
...war Aldi wirklich der Nabel der Einkaufswelt für Stocksen?

Überall in der Stadt bewegen sich Menschen mit Gehhilfen zum Einkaufen. Unbegrenzte schmerz- und aufwandsfreie Mobilität ist nun mal leider kein Geschenk für das fortschreitende Lebensalter.

Micha123 hat dahingehend Recht, dass es ja nicht so ist, als würde in Stocksen nur einmal pro Woche eine Postkutsche vorbeikommen.

Und ohne Auto sieht es nicht nur in den eingemeindeten Dörfern übel aus. Die anderen haben REWE in Ebeleben, und das liegt auch nicht unbedingt fußläufig in nächster Nähe beispielsweise zu Rockensussra oder Gundersleben.
Mundwerk (66)
03.07.2021, 17.29 Uhr
Die Kirche im Dorf lassen
1. Ich habe soeben mal den Routenplaner bemüht. Aus der Mitte Stocksen (Höhe Margrit’s Bierstübchen) bis zum Norma sind es zu Fuß 14 min, mit dem Auto 2 min. Die Wegstrecke selbst wird mit 1.100m beziffert. Man kann Jammern, aber man sollte doch nicht zu sehr übertreiben.

2. Für den ehemaligen ALDI-Standort in der Nordhäuser Straße gibt es seit Jahren die Möglichkeit die Verkaufsfläche auf 1.000m2 zu erweitern. Hier könnte der Besitzer der Immobilie vermietbare Fakten schaffen. Stattdessen kassiert er lieber noch ein wenig ALDI-Miete für nichts. Zukunftssicherung für einen Standort sieht anders aus.

3. Darf die Stadtverwaltung eine Genehmigung gar nicht versagen, wenn in einem Gebiet solch eine Einrichtung grundsätzlich erlaubnisfähig ist. Da wir in der Markt- und nicht mehr in der Planwirtschaft leben, wird die Angebotsstruktur im Regelfall durch Angebot und Nachfrage nivelliert. Eine Kommune kann nur planungsrechtliche Leitlinien vorgeben, aber keinesfalls in den Wettbewerb eingreifen oder gar regulieren. Wird ein gemeindliches Einvernehmen rechtswidrig versagt, stellt das einen schadensersatzpflichtigen Eingriff in die jeweiligen Grundrechte dar. Das heißt, die Stadt Sondershausen konnte den Neubau in der Erfurter Straße nicht verbieten.

4. Und ja, meine Vorredner bzw. -schreiber haben es ganz klar herausgeschält. Die noch in der Nordhäuser Straße vorhandenen Nahversorgungseinrichtungen und Händler sollten gut frequentiert werden, will man sie noch lange an diesem Standort binden.
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