Mi, 10:52 Uhr
29.09.2021
Ehemaliger Spitzenreiter Deutschland verpasst Anschluss
Einbruch bei neu installierten Windenergieanlagen
Wurden in Deutschland im Jahr 2020 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 219 Megawatt neu installiert, sorgten die Neuinstallationen 2019 noch für 1.223 Megawatt. Und obgleich es bei dem Ausbau der Onshore-Windkraft einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verbuchen gibt, büßt der Windkraft-Ausbau in Summe an Tempo ein...
Wie aus einer neuen Infografik von Wette.de hervorgeht, befindet sich die Bundesrepublik aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr auf der Spitzenposition.
Zwischen 1997 und 2007 war Deutschland das Land mit der weltweit größten Installation an Windkraftanlagen. Hiervon kann mitnichten mehr eine Rede sein: während China inzwischen auf eine ans Netz angeschlossene Windenergieleistung von 288.320 Megawatt kommt, beläuft sich der Wert in der Bundesrepublik auf 62.850 Megawatt. Gewiss: setzt man den Wert in Relation zur Einwohnerzahl, dann ergibt sich ein anderes Bild, und doch gab es in den vergangenen Jahren kontraproduktive Weichenstellungen, welche dem Windkraft-Standort Deutschland geschadet haben, so zahlreiche Marktbeobachter.
Die Entwicklung fordert ihren Tribut: Waren 2016 noch 160.200 Beschäftigte in Deutschland in der Windkraft-Branche tätig, sind es inzwischen nur noch etwa 100.000, wie aus der Infografik hervorgeht. Die Geschäfte verlagern sich mehr und mehr ins Ausland, und jene, die noch in der Bundesrepublik produzieren, exportieren zunehmend in Länder wie England, Taiwan oder die Niederlande.
Akteure aus der Windkraft betonen, dass der Branche das hin und her an politischen Vorgaben geschadet habe. Auch die Not in my backyard”-Mentalität habe dazu beigetragen: Windkraft ja, doch nicht in meiner Umgebung, so die Haltung zahlreicher Bürger.
Bis dato wurden im Jahr 2021 240 Windenergieanlagen in Deutschland zugebaut. Zum Vergleich: noch 2017 wurden 1.792 neue Anlagen gebaut – und während Deutschland das Tempo des Ausbaus drosselt, drückt nicht zuletzt China aufs Gaspedal.
Während klagende Nachbarn und andere Akteure durchaus eine Rolle bei dem schleppenden Ausbau der Onshore-Windkraft spielen können, gilt dies für Offshore-Windparks nur bedingt – und gerade in diesem Bereich ließ Deutschlands Ausbaugeschwindigkeit zuletzt drastisch nach.
Autor: redWie aus einer neuen Infografik von Wette.de hervorgeht, befindet sich die Bundesrepublik aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr auf der Spitzenposition.
Zwischen 1997 und 2007 war Deutschland das Land mit der weltweit größten Installation an Windkraftanlagen. Hiervon kann mitnichten mehr eine Rede sein: während China inzwischen auf eine ans Netz angeschlossene Windenergieleistung von 288.320 Megawatt kommt, beläuft sich der Wert in der Bundesrepublik auf 62.850 Megawatt. Gewiss: setzt man den Wert in Relation zur Einwohnerzahl, dann ergibt sich ein anderes Bild, und doch gab es in den vergangenen Jahren kontraproduktive Weichenstellungen, welche dem Windkraft-Standort Deutschland geschadet haben, so zahlreiche Marktbeobachter.
Die Entwicklung fordert ihren Tribut: Waren 2016 noch 160.200 Beschäftigte in Deutschland in der Windkraft-Branche tätig, sind es inzwischen nur noch etwa 100.000, wie aus der Infografik hervorgeht. Die Geschäfte verlagern sich mehr und mehr ins Ausland, und jene, die noch in der Bundesrepublik produzieren, exportieren zunehmend in Länder wie England, Taiwan oder die Niederlande.
Akteure aus der Windkraft betonen, dass der Branche das hin und her an politischen Vorgaben geschadet habe. Auch die Not in my backyard”-Mentalität habe dazu beigetragen: Windkraft ja, doch nicht in meiner Umgebung, so die Haltung zahlreicher Bürger.
Bis dato wurden im Jahr 2021 240 Windenergieanlagen in Deutschland zugebaut. Zum Vergleich: noch 2017 wurden 1.792 neue Anlagen gebaut – und während Deutschland das Tempo des Ausbaus drosselt, drückt nicht zuletzt China aufs Gaspedal.
Während klagende Nachbarn und andere Akteure durchaus eine Rolle bei dem schleppenden Ausbau der Onshore-Windkraft spielen können, gilt dies für Offshore-Windparks nur bedingt – und gerade in diesem Bereich ließ Deutschlands Ausbaugeschwindigkeit zuletzt drastisch nach.
Kommentare
grobschmied56
29.09.2021, 13.58 Uhr
Die Angabe der 'installierte'...
... Leistung ist leicht irreführend. Klassische Wärmekraftwerke (Kohle/Kernkraft/Gas) können Auslastungen von 90% und mehr an Betriebsstunden pro Jahr erzielen. Das schaffen die sogenannten 'Erneuerbaren' nicht mal annähernd. Für Windkraftanlagen an Land sind Werte von etwa 20% typisch. (vor der Meeresküste errichtete Anlagen liegen deutlich höher)
Die Folge ist, daß sich Politiker und andere Experten hin und wieder mal verrechnen. Die glauben allen Ernstes, man brauche nur 1000 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von je 3 Megawatt in die Landschaft zu setzen und schon könne man zwei Kernkraftwerke zu je 1.5 Gigawatt Leistung ersetzen. (entspricht dem 2020 stillgelegten Phillippsburg 2).
Dummerweise bringen die Windräder die Nennleistung nur unter Idealbedingungen, also selten oder fast gar nicht. Meist dümpeln sie im Teillastbereich vor sich hin.
Im Jahresmittel werden günstigenfalls 20 bis 25 Prozent des theoretisch Erreichbaren erzielt.
Bei Windstille bringen 1000 Windräder soviel wie 30000, nämlich nix.
Die Folge ist, daß sich Politiker und andere Experten hin und wieder mal verrechnen. Die glauben allen Ernstes, man brauche nur 1000 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von je 3 Megawatt in die Landschaft zu setzen und schon könne man zwei Kernkraftwerke zu je 1.5 Gigawatt Leistung ersetzen. (entspricht dem 2020 stillgelegten Phillippsburg 2).
Dummerweise bringen die Windräder die Nennleistung nur unter Idealbedingungen, also selten oder fast gar nicht. Meist dümpeln sie im Teillastbereich vor sich hin.
Im Jahresmittel werden günstigenfalls 20 bis 25 Prozent des theoretisch Erreichbaren erzielt.
Bei Windstille bringen 1000 Windräder soviel wie 30000, nämlich nix.
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