So, 16:02 Uhr
06.03.2022
Im letzten Jahr kletterten Preise um rund 18 Prozent
Zehn Thüringer Orte haben billigste Immobilien
Die Immobilienpreise in Thüringen sind zum Ende des letzten Jahres noch einmal kräftig gestiegen. Im vierten Quartal 2021 liegt der durchschnittliche Quadratmeterschätzwert in Thüringen bei 1.421 Euro und damit rund 18 Prozent über den Schätzwerten vom ersten Quartal 2021...
Regional gibt es mittlerweile deutliche Preisunterschiede. Im Bundesvergleich rangiert Thüringen auf dem vorletzten Platz. Das zeigt die jüngste Untersuchung des Münchner Proptechs Scoperty (www.scoperty.de) zum gesamtdeutschen Immobilienmarkt.
Jena ist der teuerste Ort in Thüringen, was den Kauf von Wohnimmobilien angeht. In der Universitätsstadt wird der Quadratmeter Wohneigentum aktuell auf 2.642 Euro geschätzt. Im Städteranking folgen auf dem zweiten und dritten Platz die Landeshauptstadt Erfurt (2.540 Euro pro Quadratmeter) und die Kulturstadt Weimar (2.219 Euro pro Quadratmeter).
Die Liste der teuersten Landkreise Thüringens führt das Weimarer Land mit mittlerweile durchschnittlich 1.439 Euro pro Quadratmeter an. Unter den teuersten Landkreisen liegt auch der Ilm-Kreis (1.394 pro Quadratmeter) und der Landkreis Gotha (1.279 pro Quadratmeter). Mit einem Preiszuwachs von rund 18 Prozent sind die Immobilienpreise in Thüringen im vergangenen Jahr nahezu explodiert. Bereits von 2020 bis 2021 lag der jährliche Preiszuwachs bei rund 6 Prozent. Für 2022 bleibt spannend, wie sich Themen wie höhere Finanzierungskosten, Neubautätigkeiten oder die Energiepolitik auf den immer heißer laufenden Markt auswirken, sagt Stefan Kellner, CEO von Scoperty. Schon jetzt sei zu sehen, dass Käufer in puncto Lage und Qualität immer kompromissbereiter werden. Das führt zu einer erhöhten Nachfrage und höheren Preisen selbst dort, wo es bisher weniger Wertzuwachs gegeben hat.
Wer mit dem Gedanken spielt, ein günstiges Haus oder eine Wohnung in einer thüringischen Stadt zu kaufen, kann sich in Gera (1.034 Euro pro Quadratmeter) umsehen. Dort liegt der geschätzte Quadratmeterpreis nur knapp über der 1.000-Euro-Marke und kostet damit weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Immobilie in Jena. Auch in Suhl (1.340 Euro pro Quadratmeter) und Eisenach (1.430 Euro pro Quadratmeter) kommen Interessenten vergleichbar günstig zu Eigentum.
Mit günstigen Immobilienpreisen punkten außerdem der Kyffhäuserkreis (839 Euro pro Quadratmeter) und der Saale-Orla-Kreis (917 Euro pro Quadratmeter). Mit Durchschnittspreisen von weniger als 1.000 Euro pro Quadratmeter sind die beiden Regionen die günstigsten in ganz Deutschland. Für besonders kleines Geld ist Wohneigentum in der Gemeinde Deesbach (538 Euro pro Quadratmeter) zu haben. Es folgen Menteroda (545 Euro pro Quadratmeter) und Helbedündorf (559 Euro pro Quadratmeter). Insgesamt befinden sich die zehn günstigsten Gemeinden Deutschlands in Thüringen.
Wo Eigentümer den größten Wertzuwachs erfahren haben
Den größten Wertzuwachs konnten Eigentümer seit Beginn des letzten Jahres im Ilm-Kreis (1.394 Euro pro Quadratmeter) und im Landkreis Schmalkalden-Meiningen (1.098 Euro pro Quadratmeter) mit jeweils rund 21 Prozent verzeichnen, gefolgt von Greiz mit rund 20 Prozent (977 Euro pro Quadratmeter). Stefan Kellner: Weil es für Normal- und Besserverdiener in Städten wie Erfurt oder Jena mittlerweile zu teuer geworden ist, geraten Immobilien und Orte aus der zweiten und dritten Reihe in den Fokus. Die größeren Städte des Ilmkreises, Ilmenau und Arnstadt etwa, sind gut an das Schienennetz angeschlossen und in kurzer Zeit aus Erfurt erreichbar. Zudem handelt es sich um gewachsene und geschichtsträchtige Orte mit Anschluss an den Thüringer Wald. Das erkennen laut Scoperty immer mehr Immobilieninteressenten.
Autor: redRegional gibt es mittlerweile deutliche Preisunterschiede. Im Bundesvergleich rangiert Thüringen auf dem vorletzten Platz. Das zeigt die jüngste Untersuchung des Münchner Proptechs Scoperty (www.scoperty.de) zum gesamtdeutschen Immobilienmarkt.
Jena ist der teuerste Ort in Thüringen, was den Kauf von Wohnimmobilien angeht. In der Universitätsstadt wird der Quadratmeter Wohneigentum aktuell auf 2.642 Euro geschätzt. Im Städteranking folgen auf dem zweiten und dritten Platz die Landeshauptstadt Erfurt (2.540 Euro pro Quadratmeter) und die Kulturstadt Weimar (2.219 Euro pro Quadratmeter).
Die Liste der teuersten Landkreise Thüringens führt das Weimarer Land mit mittlerweile durchschnittlich 1.439 Euro pro Quadratmeter an. Unter den teuersten Landkreisen liegt auch der Ilm-Kreis (1.394 pro Quadratmeter) und der Landkreis Gotha (1.279 pro Quadratmeter). Mit einem Preiszuwachs von rund 18 Prozent sind die Immobilienpreise in Thüringen im vergangenen Jahr nahezu explodiert. Bereits von 2020 bis 2021 lag der jährliche Preiszuwachs bei rund 6 Prozent. Für 2022 bleibt spannend, wie sich Themen wie höhere Finanzierungskosten, Neubautätigkeiten oder die Energiepolitik auf den immer heißer laufenden Markt auswirken, sagt Stefan Kellner, CEO von Scoperty. Schon jetzt sei zu sehen, dass Käufer in puncto Lage und Qualität immer kompromissbereiter werden. Das führt zu einer erhöhten Nachfrage und höheren Preisen selbst dort, wo es bisher weniger Wertzuwachs gegeben hat.
Wer mit dem Gedanken spielt, ein günstiges Haus oder eine Wohnung in einer thüringischen Stadt zu kaufen, kann sich in Gera (1.034 Euro pro Quadratmeter) umsehen. Dort liegt der geschätzte Quadratmeterpreis nur knapp über der 1.000-Euro-Marke und kostet damit weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Immobilie in Jena. Auch in Suhl (1.340 Euro pro Quadratmeter) und Eisenach (1.430 Euro pro Quadratmeter) kommen Interessenten vergleichbar günstig zu Eigentum.
Mit günstigen Immobilienpreisen punkten außerdem der Kyffhäuserkreis (839 Euro pro Quadratmeter) und der Saale-Orla-Kreis (917 Euro pro Quadratmeter). Mit Durchschnittspreisen von weniger als 1.000 Euro pro Quadratmeter sind die beiden Regionen die günstigsten in ganz Deutschland. Für besonders kleines Geld ist Wohneigentum in der Gemeinde Deesbach (538 Euro pro Quadratmeter) zu haben. Es folgen Menteroda (545 Euro pro Quadratmeter) und Helbedündorf (559 Euro pro Quadratmeter). Insgesamt befinden sich die zehn günstigsten Gemeinden Deutschlands in Thüringen.
Wo Eigentümer den größten Wertzuwachs erfahren haben
Den größten Wertzuwachs konnten Eigentümer seit Beginn des letzten Jahres im Ilm-Kreis (1.394 Euro pro Quadratmeter) und im Landkreis Schmalkalden-Meiningen (1.098 Euro pro Quadratmeter) mit jeweils rund 21 Prozent verzeichnen, gefolgt von Greiz mit rund 20 Prozent (977 Euro pro Quadratmeter). Stefan Kellner: Weil es für Normal- und Besserverdiener in Städten wie Erfurt oder Jena mittlerweile zu teuer geworden ist, geraten Immobilien und Orte aus der zweiten und dritten Reihe in den Fokus. Die größeren Städte des Ilmkreises, Ilmenau und Arnstadt etwa, sind gut an das Schienennetz angeschlossen und in kurzer Zeit aus Erfurt erreichbar. Zudem handelt es sich um gewachsene und geschichtsträchtige Orte mit Anschluss an den Thüringer Wald. Das erkennen laut Scoperty immer mehr Immobilieninteressenten.
Kommentare
DonaldT
06.03.2022, 16.53 Uhr
Zehn Thüringer Orte haben billigste Immobilien
Steigende Quadratmeterpreise? Gerade jetzt? Ein Schelm, wer Arges dabei denkt!
Kommt doch wohl in diesem Jahr die "Neubewertung" der Immobilien, für die sog. Anpassung (Neubewertung) der Grundsteuer!
Geplante Abzocke, noch unter Scholz - als Finanzminister!
Und ganz klar steht im Beitrag: "Der Markt läuft heiß".
Also könnte es doch bedeuten (und tut es m. E. auch!), dass nach der Neubewertung die Preise wieder fallen werden, oder die Blase platzt.
Mir läuft hier die Galle über.
Kommt doch wohl in diesem Jahr die "Neubewertung" der Immobilien, für die sog. Anpassung (Neubewertung) der Grundsteuer!
Geplante Abzocke, noch unter Scholz - als Finanzminister!
Und ganz klar steht im Beitrag: "Der Markt läuft heiß".
Also könnte es doch bedeuten (und tut es m. E. auch!), dass nach der Neubewertung die Preise wieder fallen werden, oder die Blase platzt.
Mir läuft hier die Galle über.
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diskobolos
06.03.2022, 17.57 Uhr
Thüringer Immobilienpreise
Aus dem Artikel wird nicht ganz klar, woher die Zahlen stammen. Ergeben sie sich aus den Preisen bei realen Verkäufen oder sind es "Schätzpreise" wie im Artikel formuliert? Wenn ersteres zutrifft, scheinen mir die Zuwächse schwer nachvollziehbar. Bei Schätzpreisen wäre interessant, wer sie ermittelt hat.
Nach einer mir vorliegenden Statistik stiegen die Immobilienpreise von 2010 bis 2021 pro Jahr in dt. Millionenstädten um 8,8% und in Kleinstädten um 4,0%.
Der wichtigste Grund dafür ist das durch die EZB festgelegte künstlich niedrige Zinsniveau: Einerseits verbilligt sich dadurch die Finanzierung, andererseits macht es Immobilien als Anlageklasse interessanter.
Mit der Neuberechnung der Basis für die Grundsteuer hat das sicher nichts zu tun. Die ist 2018 vom Bundesverfassungsgericht vorgeschrieben worden. Die in den neuen BL noch verwendeten "Einheitswerte" stammen noch von 1935 und führten zu entsprechenden Ungerechtigkeiten.
Ob die neuen Werte in der Zukunft mal für eine Vermögenssteuer herangezogen werden, wer weiß?
Gegenwärtig werden Immobilienbesitzer gegenüber Wertpapierbesitzern jedenfalls steuerlich und sozialrechtlich stark bevorteilt.
Verschwörungstheoretiker lassen sich aber von Fakten kaum beeinflussen.
Nach einer mir vorliegenden Statistik stiegen die Immobilienpreise von 2010 bis 2021 pro Jahr in dt. Millionenstädten um 8,8% und in Kleinstädten um 4,0%.
Der wichtigste Grund dafür ist das durch die EZB festgelegte künstlich niedrige Zinsniveau: Einerseits verbilligt sich dadurch die Finanzierung, andererseits macht es Immobilien als Anlageklasse interessanter.
Mit der Neuberechnung der Basis für die Grundsteuer hat das sicher nichts zu tun. Die ist 2018 vom Bundesverfassungsgericht vorgeschrieben worden. Die in den neuen BL noch verwendeten "Einheitswerte" stammen noch von 1935 und führten zu entsprechenden Ungerechtigkeiten.
Ob die neuen Werte in der Zukunft mal für eine Vermögenssteuer herangezogen werden, wer weiß?
Gegenwärtig werden Immobilienbesitzer gegenüber Wertpapierbesitzern jedenfalls steuerlich und sozialrechtlich stark bevorteilt.
Verschwörungstheoretiker lassen sich aber von Fakten kaum beeinflussen.
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Kobold2
06.03.2022, 20.09 Uhr
Spannend
Wo manch einr wieder die Schuldigen sucht.
Steigende Verkaufspreise sind hier schon länger auszumachen. Allerdings in unserer Region auf recht niedrigem Niveau .
Neben Spekulationen ist immer Angebot und Nachfrage der bestimmende Faktor.
Das niedrige Preisnivau hängt u.a. mit der ( mangelnden) Attraktivität der Region zusammen. Arbeitsangebote, Weiterentwicklung , Tourismus Kulturangebote, Mentalität der Bewohner u.v.a.m.
Wenn man Abgewandere mal hier wieder trifft bekommt man meist zu hören, Landschaft gut, Kultur für die Provinz nicht schlecht, Tourismus kaum sichtbar, Arbeitsangebote eher mangelhaft und die Mentalität der Leute furchtbar......
Steigende Verkaufspreise sind hier schon länger auszumachen. Allerdings in unserer Region auf recht niedrigem Niveau .
Neben Spekulationen ist immer Angebot und Nachfrage der bestimmende Faktor.
Das niedrige Preisnivau hängt u.a. mit der ( mangelnden) Attraktivität der Region zusammen. Arbeitsangebote, Weiterentwicklung , Tourismus Kulturangebote, Mentalität der Bewohner u.v.a.m.
Wenn man Abgewandere mal hier wieder trifft bekommt man meist zu hören, Landschaft gut, Kultur für die Provinz nicht schlecht, Tourismus kaum sichtbar, Arbeitsangebote eher mangelhaft und die Mentalität der Leute furchtbar......
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Quallensammler
06.03.2022, 21.21 Uhr
Deutschland ist groß, da gibt es viele Häuser und Wohnungen - schlimm, dass
hier bei uns in Thüringen gleich 10 Orte Immos zum Ramschpreis haben. Kyffhäuserkreis als rote Laterne, warum will da keiner hin? Gut zahlende Arbeitgeber, prima Infrastruktur, ordentlich was los, attraktive Wohngegenden, die Jugend findet in der Region ihre Zukunft... Ach so, Kyffhäuserkreis. Sondershausaen voran. Alles klar. Schade.
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Herr Taft
06.03.2022, 22.11 Uhr
Immobilienpreise...
...und deren Veränderung sind regional sehr unterschiedlich. In Zuzugsregionen gab es in den letzten 3 Jahren Preissteigerungen von mehr als 20% pro Jahr....und das obwohl die Preise schon vor drei Jahren das drei bis vierfache der Preise in Nordthüringen hatten.
Ich rate, bei der Bewertung auf den Mietfaktor zu achten. Die Mieten für vergleichbaren Wohnraum lassen sich in den einschlägigen Portalen gut recherchieren. Kaufpreis/Jahreskaltmiete ergibt den Faktor. Bei ähnlicher Lage und ähnlicher Ausstattung gewinnt also der niedrigere Faktor. Auf diese Weise lassen sich auch bei den insgesamt gestiegenen Preisen noch Schnäppchen machen.
Auch für Mieter ist der Faktor interessant...können sie doch so erfahren, ob sie für ihre Butze vielleicht zuviel bezahlen - in dem Fall gewinnt natürlich der höhere Faktor.
Sehr interessant ist auch, die Baupreise pro qm mit den Kaufpreisen für Bestandsimmobilien zu vergleichen....Handwerk hat wirklich goldenen Boden in diesesn Tagen...
Ein Heizungsbauer wollte von mir für 12 Meter Rohr, ein paar Winkel, Schellen und eine Pumpe 8.000 EUR haben. Teilweise lagen seine Preise beim dreifachen des Einzelhandels für die gleichen Komponenten. Am Ende hab ich das gleiche bei einem anderen für unter 2.000 bekommen... Also: Augen auf und nachrechnen
Nur auf den Quadratmeterpreis abzustellen ist da zu wenig.
Ich rate, bei der Bewertung auf den Mietfaktor zu achten. Die Mieten für vergleichbaren Wohnraum lassen sich in den einschlägigen Portalen gut recherchieren. Kaufpreis/Jahreskaltmiete ergibt den Faktor. Bei ähnlicher Lage und ähnlicher Ausstattung gewinnt also der niedrigere Faktor. Auf diese Weise lassen sich auch bei den insgesamt gestiegenen Preisen noch Schnäppchen machen.
Auch für Mieter ist der Faktor interessant...können sie doch so erfahren, ob sie für ihre Butze vielleicht zuviel bezahlen - in dem Fall gewinnt natürlich der höhere Faktor.
Sehr interessant ist auch, die Baupreise pro qm mit den Kaufpreisen für Bestandsimmobilien zu vergleichen....Handwerk hat wirklich goldenen Boden in diesesn Tagen...
Ein Heizungsbauer wollte von mir für 12 Meter Rohr, ein paar Winkel, Schellen und eine Pumpe 8.000 EUR haben. Teilweise lagen seine Preise beim dreifachen des Einzelhandels für die gleichen Komponenten. Am Ende hab ich das gleiche bei einem anderen für unter 2.000 bekommen... Also: Augen auf und nachrechnen
Nur auf den Quadratmeterpreis abzustellen ist da zu wenig.
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