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Sa, 13:14 Uhr
09.04.2022
Protest gegen "Agrokrafststoffe"

Kein Essen mehr in den Tank

foodwatch und die Deutsche Umwelthilfe haben die Bundesregierung aufgefordert, die staatliche Förderung von Agrokraftstoffen zu stoppen. Unter dem Motto „Kein Essen mehr in den Tank“ protestierten Aktivisten der beiden Organisationen am Donnerstag vor dem Bundesumweltministerium in Berlin...

Angesichts drohender Hungerkatastrophen weltweit sei es unverantwortlich, dass weiterhin Lebensmittel wie Weizen oder Mais in Autotanks landen. Allein in Deutschland wachsen auf einer Fläche rund dreimal so groß wie das Saarland Pflanzen zur Herstellung von Agrokraftstoffen.

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Diese Fläche könne stattdessen für die Produktion von Nahrungsmitteln genutzt werden, so foodwatch und die Deutsche Umwelthilfe. Umweltministerin Steffi Lemke, Agrarminister Cem Özdemir und Wirtschaftsminister Robert Habeck beraten derzeit über das Thema, eine Entscheidung zum weiteren Umgang mit der staatlichen Agrokraftstoff-Förderung scheint kurz bevorzustehen.

„Beim Agrokraftstoff ist die Sachlage klar: Es spricht nichts dafür und alles dagegen. Der Anbau von Getreide, Raps & Co. für Sprit verschlingt riesige landwirtschaftliche Flächen und befeuert damit die Klimakrise und das Artensterben. Lebensmittel, die bei uns als Sprit im Tank landen, fehlen zudem andernorts auf den Tellern der Menschen – angesichts einer drohender Nahrungsmittelkrise durch den Ukraine-Krieg ist das unverantwortlich. Schluss mit der unsinnigen Verbrennung von Lebensmitteln als Kraftstoff! Bundesumweltministerin Steffi Lemke muss gemeinsam mit ihren Ministerkolleginnen und Ministerkollegen sofort Abhilfe schaffen: Mit einer simplen Gesetzesänderung können Nahrungsmittel in deutschen Autotanks endlich passé sein“, so Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe.

Saskia Reinbeck von der Verbraucherorganisation foodwatch erklärte: „Es ist absolut unverantwortlich, dass tonnenweise Lebensmittel in Autotanks landen – und dieser Irrsinn noch immer staatlich gefördert wird. Allein in Europa wird täglich Weizen für umgerechnet 15 Mio. Brote verbrannt. Gleichzeitig drohen in Ländern im Nahen Osten und in Afrika katastrophale Hungersnöte. Die Bundesregierung kann und muss jetzt handeln und die schädliche Förderung von Agrokraftstoffen sofort beenden.“

In Deutschland werden auf knapp 800.000 Hektar Pflanzen wie Raps oder Mais für die Herstellung von Agrokraftstoffen angebaut. Etwa 60 Prozent der gesamten Rapsanbaufläche in Deutschland ist für den Anbau von Rapsöl für Agrokraftstoff belegt, 12 Prozent des in Deutschland verwendeten Getreides werden energetisch genutzt.

Agrokraftstoffe werden herkömmlichem fossilem Diesel und Benzin beigemischt. Die Bundesregierung fördert Agrokraftstoffe, indem sie es Kraftstoffherstellern ermöglicht, die Beimischung auf die gesetzlich vorgeschriebene Treibhausgasminderungsquote anzurechnen. Da Agrokraftstoffe teurer sind als fossile Kraftstoffe würden sie ohne staatliche Förderung nicht eingesetzt werden. Expert:innen kritisieren seit vielen Jahren, dass der Anbau von Pflanzen für Kraftstoff in Konkurrenz zur Produktion von Lebensmitteln steht und dass der Einsatz von Agrokraftstoffen aufgrund des immensen Flächenverbrauchs klimaschädlich ist.
Autor: red

Kommentare
bäume
09.04.2022, 14.00 Uhr
Schlaue Mädchen!
Der Bauer ist Unternehmer und muss das tun um zu Überleben.Ich persönlich finde es nicht richtig Mais für Biogas anzubauen. Die Anstifter für den Irrsinn sind wohl eher in unserer Regierung und im Europaparlament zu suchen.
Die Bauern sind das nicht aber die müssen ihren Lebensunterhalt verdienen.
Lasst doch mal gestandene Bauern reden anstatt mitteilungsbedürftige und lebensfremde Schnellverdiener.
takuma
09.04.2022, 14.16 Uhr
staatlicher irrsinnig
Und im gleichen Atemzug wäre ein Birth Control doch sehr angeraten.
grobschmied56
09.04.2022, 14.43 Uhr
Wir haben noch ganz andere Sachen...
... im Tank! Wenn es nur das bissel 'Essen' wäre. Man kann, wenn man es will noch ganz andere Korken steigen lassen! Dank reichlicher Öl- Gas- und Dieselimporte aus Putins Rußland zahlen wir dem Kriegshelden und Faschisten- Bekämpfer auch seine 'Sonderaktion' in der Ukraine.
Wir haben als genau genommen nicht nur Essen, sondern auch KRIEG im Tank.
Paulinchen
09.04.2022, 15.46 Uhr
Da ja im.
... Moment jeder Cent fehlt, wäre es sinnvoll, die Deutsche Umwelthilfe vom Tropf des Staates zu trennen. Das somit eingesparte Geld geht auf das Spendenkonto der Ukrainehilfe.
Örzi
09.04.2022, 16.42 Uhr
Ach ?
Auf einmal heißt es "Essen im Tank". Hieß es gestern nicht noch "alternativer Kraftstoff", "Biodiesel" und "Beitrag zur Klimaneutralität" ?
Echter-Nordhaeuser
09.04.2022, 18.39 Uhr
"Kein Essen mehr in den Tank"
Da muss man mal dazu sagen was geht uns ständig fremdes Elend an. Selbst wenn wir es nicht als Kraftstoff verwenden haben die in Afrika und Nahen Osten trotzdem nichts zu Essen. Wir sind hier nicht die Weltretter.
Paul
09.04.2022, 21.57 Uhr
Essen im Tank???
Da beschwert euch mal bei den Grünen, die solchen Mist anrühren.
Ein Bauer ist Unternehmer und JEDER Unternehmer will mit seiner Firma Geld machen, wie jeder Andere auch. Also macht er DAS was am meisten Geld bringt. Seit Jahren werden Bauern sogar von der Regierung mit "Prämien" belohnt, wenn sie NICHTS anbauen und ihre Ländereien brach liegen lassen, setzen wir erstmal DA an !!!
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