Mi, 09:21 Uhr
11.09.2024
Gute Stimmung in Heldrungen
Erfolgreicher 2. Flohmarkt im Naturschwimmbad
Ein Bericht des Marktschreiers Wurzelpeter:Die Zeit ist nun heran, da zum 2. Male der hochherrschaftliche Warenmarkt zu Heldrungen seine Pforten öffnet!"...
"Als ich diesen Satz am letzten Samstag um 9 Uhr, zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden des Fördervereins Naturschwimmbad Heldrungen, Maik Balthasar und dem Ortschaftsbürgermeister aus Heldrungen Matthias Teubner, vom höchsten 5-Meter- Turm der Welt (durch den geringen Wasserstand des Badesees ist die Entfernung bis zur Wasseroberfläche 5,70 m) über den Festplatz erschallen ließ, war für viele Vereinsmitglieder schon die meiste Arbeit getan.
Drei Tage backen, backen, backen für ein ausreichendes Kuchenangebot des Fördervereins. Lange schon im Vorfeld wurde ein Plan, bei dem sogar die Olsenbande neidisch geworden wäre, erarbeitet der das reibungslose Befahren und Entladen durch die Händler auf der eigentlichen Liegewiese des Bades garantiert. Am Vorabend galt es mit Spannbändern die Standbereiche abzugrenzen, Flächen für die teilnehmenden Verpflegungsanbietern zu sichern, die Sanitäranlagen vorzubereiten, die Lager zu bestücken und vieles, vieles mehr.
Der Flohmarkttag begann um 6 Uhr mit der Einweisung der Einweiser und 6.10 Uhr kamen schon die ersten Händler. Nach zweieinhalb Stunden hatten dann 81 Händler ihren Standplatz aufgebaut, aber gestöbert wurde von ersten Besuchern schon während der Aufbauphase.
Als das große Handeln begann, war die Arbeit der Einweiser noch lange nicht getan. Nun galt es Parkplätze auszumachen und die Gäste gefahrlos diese aufzuzeigen.
Währenddessen schlenderte ich über dem Markt und sorgte als Wurzelpeter mit dem gleichnamigen geistreichen Kräutertrunk für eine aufgelockerte Stimmung. Wo es nicht so lief, kam über das Megafon eine besondere Standwerbung und schon waren einige Neugierige vor Ort. Für mich waren die über 30°C in der Sonne schon grenzwertig und so passte der Trinkspruch: Zeigt über 30 Grad das Thermometer, schmilzt in der Sonne der Wurzelpeter, nicht nur gut zu dem Kräuterlikör.
Unser Flohmarkt zog auch einige Lokalprominenz in den Bann. Neben der Bürgermeisterin der Stadt An der Schmücke Silvana Schäffer, ließen es sich auch nicht der Ortschaftsbürgermeister von Hauteroda Robert Böttcher, von Hemleben Dominic Schindler, einige Stadträte, sowie die Kinder- Kirschprinzessin Lea Marie Lampert mit ihrer Hofdame Ronja nehmen, intensiv nach besonderen Schnäppchen zu suchen.
Natürlich wurde auch die Speisekarte öffentlich verlesen:
Zum Schmausen laden wir euch ein,
bei gut Gebratenen und kühlem Wein.
Die jungen Frauen löschen jeden Durst,
und Bratwürste zieren den großen Rost.
Auch die Erbsensuppe ist nicht vergessen,
die wenig später, nach dem Essen,
in des Menschen tiefsten Eingeweiden,
wird später dann ihr Unheil treiben.
Und wie versprochen, ging es dieses Jahr kulinarisch voll zur Sache. Die Versorgung der um die 1000 Flohmarktgäste und 81 Ständebetreiber klappte bei der 2. Auflage wie am Schnürchen. Insgesamt haben die Familien des Fördervereins 41 Blechkuchen gebacken, transportiert, geschnitten und ausgegeben. Ein nicht endender Kaffeestrom verließ die Pumpbehälter und auch alkoholfreie Getränke und einige gut gekühlte Pülleken Hopfenkaltschale sorgten für eine innere Abkühlung. Dirks Gulaschkanone aus Oldisleben, geladen mit leckerer Erbsensuppe, kam pünktlich 11 Uhr und war bis 14 Uhr restlos ausgekratzt. Die Kameraden des Feuerwehrvereins Heldrungen bewiesen bei ca. 300 °C am Bratwurstbratgerät wieder einmal besondere Hitzefestigkeit und haben auch sämtliche Reserven an Würstchen und Steaks im wahrsten Sinne des Wortes verbraten.
Das Angebot von frisch bereiteten Crêpes durch den Pflegedienst An der Schmücke war besonders erfolgreich für den Naturbadverein. Nicht nur das auch hier die Teigeimer vollständig geleert wurden, sondern die gesamten Einnahmen wurden dem Förderverein gespendet. Dies ist eine besondere und nicht tagtägliche Hilfe auf dem Weg zur weiteren Steigerung der Attraktivität der Badanlagen. Als Abrundung des Gesamtangebotes gab es noch einen Stand mit Süßigkeiten. Der absolute Renner war die Zuckerwatte.
Für mich als Marktschreier spielten natürlich die zufriedenen Gesichter der Hobbyhändler eine wichtige Rolle, und vom Aufstellen, Aufbauen, Verhandeln bis zum Abbauen und Abreisen, es klappte wie am Schnürchen, man half sich gegenseitig, zog sich auf, vermittelte Geschäfte und nahm wieder alles mit, was man nicht los wurde und es blieb kein Müll zurück.
Einmal musste ich aber einschreiten. Da verkaufte doch tatsächlich eine Händlerin eingepackte Ware mit einem Etikett! Neuware darf aber auf unserm Markt nicht verkauft werden. Mit dem Blick auf das Etikett klärte sich aber alles auf: EVP: 12,50 M! Es war Neuware aus einem nicht mehr existentem Land, also- es war Geschichte.
Die Besucher strömten bis 15 Uhr aus allen Richtungen herbei. Viele Radler kamen auch vom direkt am Bad langführenden Unstrut- Radwanderweg. Und alle waren begeistert! Und die Frage eines Gastes: Findet das hier jede Woche statt? machte sogar mich doch auch mal sprachlos.
Die meisten Händler waren mit ihren Einnahmen hoch zufrieden. Aber auch jene, die nicht so viel verkaufen konnten, hat der Tag viel, viel Spaß gemacht. Ein Platz im Schatten, viele interessante Gespräche und die Angebote der Vereine sorgten auch bei kleineren Einnahmen für ein Gefühl der Zufriedenheit. Außerdem nutzten einige Händler auch die einzigartige Möglichkeit der Abkühlung des sonnenerhitzten Körpers in den Fluten, denn der Badebetrieb lief trotz des Flohmarktes weiter. Ich habe noch von keinem anderen Flohmarkt gehört, wo man baden und trödeln so eng miteinander verbinden kann. Selbst wer keine Badebekleidung dabei hatte, konnte noch den FKK- Bereich nutzen.
Alle Spenden, der Gäste, der Händler und der Essensanbieter, sowie die eigenen Einnahmen aus dem Kuchenverkauf sollen für das große Ziel des nächsten Jahres, dem Wiedereröffnen des Planschbeckens, verwendet werden. Dies wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Komplettsanierung des gesamten Naturschwimmbades.
Nach 15 Uhr, dem offiziellen Ende des Marktes, war die Luft raus. Trotzdem aktivierten die Vereinsmitglieder noch einmal ungeahnte Kräfte und bereiteten das Bad für seine eigentliche Aufgabe wieder vor. Während des noch bis 19.00 Uhr laufenden Badebetriebes wurden wieder Bänke zurechtgerückt, Sonnenschirme aufgestellt, Mülleimer gelehrt und die Sanitäranlagen gereinigt.
Ich mag diese Eigendynamik, dieses gemeinsame Engagement für ein großes Ziel. Möge der Weg lang noch so weiter gehen. Eine weitere Auflage wurde ja inoffiziell auch schon längst beschlossen und die ersten Standanmeldungen sind beim Vereinsvorsitzenden schon vor Ende des Flohmarktes eingegangen: Egal wann, wir sind auf alle Fälle wieder dabei!- stand in der Email. Das ist doch die größte Auszeichnung für alle Mühen des Tages an alle Vereinsmitglieder.
Autor: emw
Marktschreier Wurzelpeter (Peter Keßler); Ortsbürgermeister von Heldrungen Matthias Teubner, Maik Balthasar (Vereinsvorsitzender des Naturschwimmbades) (Foto: privat)
"Als ich diesen Satz am letzten Samstag um 9 Uhr, zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden des Fördervereins Naturschwimmbad Heldrungen, Maik Balthasar und dem Ortschaftsbürgermeister aus Heldrungen Matthias Teubner, vom höchsten 5-Meter- Turm der Welt (durch den geringen Wasserstand des Badesees ist die Entfernung bis zur Wasseroberfläche 5,70 m) über den Festplatz erschallen ließ, war für viele Vereinsmitglieder schon die meiste Arbeit getan.
Drei Tage backen, backen, backen für ein ausreichendes Kuchenangebot des Fördervereins. Lange schon im Vorfeld wurde ein Plan, bei dem sogar die Olsenbande neidisch geworden wäre, erarbeitet der das reibungslose Befahren und Entladen durch die Händler auf der eigentlichen Liegewiese des Bades garantiert. Am Vorabend galt es mit Spannbändern die Standbereiche abzugrenzen, Flächen für die teilnehmenden Verpflegungsanbietern zu sichern, die Sanitäranlagen vorzubereiten, die Lager zu bestücken und vieles, vieles mehr.
Der Flohmarkttag begann um 6 Uhr mit der Einweisung der Einweiser und 6.10 Uhr kamen schon die ersten Händler. Nach zweieinhalb Stunden hatten dann 81 Händler ihren Standplatz aufgebaut, aber gestöbert wurde von ersten Besuchern schon während der Aufbauphase.
Als das große Handeln begann, war die Arbeit der Einweiser noch lange nicht getan. Nun galt es Parkplätze auszumachen und die Gäste gefahrlos diese aufzuzeigen.
Währenddessen schlenderte ich über dem Markt und sorgte als Wurzelpeter mit dem gleichnamigen geistreichen Kräutertrunk für eine aufgelockerte Stimmung. Wo es nicht so lief, kam über das Megafon eine besondere Standwerbung und schon waren einige Neugierige vor Ort. Für mich waren die über 30°C in der Sonne schon grenzwertig und so passte der Trinkspruch: Zeigt über 30 Grad das Thermometer, schmilzt in der Sonne der Wurzelpeter, nicht nur gut zu dem Kräuterlikör.
Unser Flohmarkt zog auch einige Lokalprominenz in den Bann. Neben der Bürgermeisterin der Stadt An der Schmücke Silvana Schäffer, ließen es sich auch nicht der Ortschaftsbürgermeister von Hauteroda Robert Böttcher, von Hemleben Dominic Schindler, einige Stadträte, sowie die Kinder- Kirschprinzessin Lea Marie Lampert mit ihrer Hofdame Ronja nehmen, intensiv nach besonderen Schnäppchen zu suchen.
Natürlich wurde auch die Speisekarte öffentlich verlesen:
Zum Schmausen laden wir euch ein,
bei gut Gebratenen und kühlem Wein.
Die jungen Frauen löschen jeden Durst,
und Bratwürste zieren den großen Rost.
Auch die Erbsensuppe ist nicht vergessen,
die wenig später, nach dem Essen,
in des Menschen tiefsten Eingeweiden,
wird später dann ihr Unheil treiben.
Und wie versprochen, ging es dieses Jahr kulinarisch voll zur Sache. Die Versorgung der um die 1000 Flohmarktgäste und 81 Ständebetreiber klappte bei der 2. Auflage wie am Schnürchen. Insgesamt haben die Familien des Fördervereins 41 Blechkuchen gebacken, transportiert, geschnitten und ausgegeben. Ein nicht endender Kaffeestrom verließ die Pumpbehälter und auch alkoholfreie Getränke und einige gut gekühlte Pülleken Hopfenkaltschale sorgten für eine innere Abkühlung. Dirks Gulaschkanone aus Oldisleben, geladen mit leckerer Erbsensuppe, kam pünktlich 11 Uhr und war bis 14 Uhr restlos ausgekratzt. Die Kameraden des Feuerwehrvereins Heldrungen bewiesen bei ca. 300 °C am Bratwurstbratgerät wieder einmal besondere Hitzefestigkeit und haben auch sämtliche Reserven an Würstchen und Steaks im wahrsten Sinne des Wortes verbraten.
Das Angebot von frisch bereiteten Crêpes durch den Pflegedienst An der Schmücke war besonders erfolgreich für den Naturbadverein. Nicht nur das auch hier die Teigeimer vollständig geleert wurden, sondern die gesamten Einnahmen wurden dem Förderverein gespendet. Dies ist eine besondere und nicht tagtägliche Hilfe auf dem Weg zur weiteren Steigerung der Attraktivität der Badanlagen. Als Abrundung des Gesamtangebotes gab es noch einen Stand mit Süßigkeiten. Der absolute Renner war die Zuckerwatte.
Für mich als Marktschreier spielten natürlich die zufriedenen Gesichter der Hobbyhändler eine wichtige Rolle, und vom Aufstellen, Aufbauen, Verhandeln bis zum Abbauen und Abreisen, es klappte wie am Schnürchen, man half sich gegenseitig, zog sich auf, vermittelte Geschäfte und nahm wieder alles mit, was man nicht los wurde und es blieb kein Müll zurück.
Einmal musste ich aber einschreiten. Da verkaufte doch tatsächlich eine Händlerin eingepackte Ware mit einem Etikett! Neuware darf aber auf unserm Markt nicht verkauft werden. Mit dem Blick auf das Etikett klärte sich aber alles auf: EVP: 12,50 M! Es war Neuware aus einem nicht mehr existentem Land, also- es war Geschichte.
Die Besucher strömten bis 15 Uhr aus allen Richtungen herbei. Viele Radler kamen auch vom direkt am Bad langführenden Unstrut- Radwanderweg. Und alle waren begeistert! Und die Frage eines Gastes: Findet das hier jede Woche statt? machte sogar mich doch auch mal sprachlos.
Die meisten Händler waren mit ihren Einnahmen hoch zufrieden. Aber auch jene, die nicht so viel verkaufen konnten, hat der Tag viel, viel Spaß gemacht. Ein Platz im Schatten, viele interessante Gespräche und die Angebote der Vereine sorgten auch bei kleineren Einnahmen für ein Gefühl der Zufriedenheit. Außerdem nutzten einige Händler auch die einzigartige Möglichkeit der Abkühlung des sonnenerhitzten Körpers in den Fluten, denn der Badebetrieb lief trotz des Flohmarktes weiter. Ich habe noch von keinem anderen Flohmarkt gehört, wo man baden und trödeln so eng miteinander verbinden kann. Selbst wer keine Badebekleidung dabei hatte, konnte noch den FKK- Bereich nutzen.
Alle Spenden, der Gäste, der Händler und der Essensanbieter, sowie die eigenen Einnahmen aus dem Kuchenverkauf sollen für das große Ziel des nächsten Jahres, dem Wiedereröffnen des Planschbeckens, verwendet werden. Dies wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Komplettsanierung des gesamten Naturschwimmbades.
Nach 15 Uhr, dem offiziellen Ende des Marktes, war die Luft raus. Trotzdem aktivierten die Vereinsmitglieder noch einmal ungeahnte Kräfte und bereiteten das Bad für seine eigentliche Aufgabe wieder vor. Während des noch bis 19.00 Uhr laufenden Badebetriebes wurden wieder Bänke zurechtgerückt, Sonnenschirme aufgestellt, Mülleimer gelehrt und die Sanitäranlagen gereinigt.
Ich mag diese Eigendynamik, dieses gemeinsame Engagement für ein großes Ziel. Möge der Weg lang noch so weiter gehen. Eine weitere Auflage wurde ja inoffiziell auch schon längst beschlossen und die ersten Standanmeldungen sind beim Vereinsvorsitzenden schon vor Ende des Flohmarktes eingegangen: Egal wann, wir sind auf alle Fälle wieder dabei!- stand in der Email. Das ist doch die größte Auszeichnung für alle Mühen des Tages an alle Vereinsmitglieder.
Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
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