Auch dieses Jahr gibt es wieder eine Zeitreise in unsere Ost-Nostalgierunde auf dem Schloßhof in Sondershausen. Nachdem Ute Freudenberg und Karat uns die Ehre gaben und auch für große Furore sorgten, ist dieses Jahr am 16. August nun endlich der Kracher und die Krone der Ostrock- Kulturrunde an der Reihe ...

Die Rockband CITY hat sich da wohl die Krone auch im wahrsten Sinne verdient. Denn in musikalischer Hinsicht war und ist die Band bis heute weit mehr: Sie ist ihr Leben. City war für Fritz Puppel, Toni Krahl & Co. immer der Inbegriff ihrer Wünsche, Hoffnungen und Ziele.

Mit ihrer aktuellen CD „Yeah! Yeah! Yeah!“ zeigt sich das Quintett ganz im Hier und Heute, reflektiert auf sehr persönliche Art und Weise den eigenen Werdegang, schlägt Brücken zwischen Ost und West und formuliert Ansprüche und Visionen. Ohne das hartnäckige Verfolgen der eigenen Visionen wären es wohl auch kaum 36 Jahre geworden. Viele verwirrte und schwierige Passagen in der damaligen DDR hat die Band hinter sich bringen müssen, um einen Aufstieg in Ihrer musikalischen Laufbahn überhaupt bewältigen zu können.

Die Mannen von City ließen sich einfach nicht vereinnahmen. Mit kritischen Songs wie „Der King vom Prenzlauer Berg“ oder „Meister aller Klassen“ sorgte die Band nicht nur für künstlerische Ausrufezeichen. Nach ihrem Überhit „Am Fenster“, von 1977 wurde man auch ausserhalb der engen DDR-Grenzen auf City aufmerksam. Dabei gab es ausgerechnet gegen diesen Song zunächst große Bedenken. Es ist nur einem Zufall zu verdanken, dass die Band es aufnehmen konnte. „Das Lied war so ungewöhnlich, dass es jahrelang Widerstände gab“, erinnert sich Fritz Puppel. „Dann hatten wir bei der Aufnahme-Session für „Es ist unheimlich heiß“ noch ein bisschen Zeit und sagten uns: „Jetzt oder nie!“. In einer halben Stunde war der Hit im Kasten. Das Lied ist immer noch ein Höhepunkt bei den Live-Konzerten. Denn die Musiker werden nicht müde, ihn immer und immer wieder neu zu interpretieren, weil „dieser Song ein Geschenk ist“, wie Fritz Puppel betont.

City hat sich jedoch nie auf den Lorbeeren von Gestern ausgeruht. Unablässig arbeiteten die Musiker an neuen Songs, absolvierten tausende Konzerte. Über 18.000 Zugaben haben die Musiker gespielt, auf ca. 12.000 Hotelbetten haben sie geschlafen. Wie viele Kilometer zurückgelegt wurden, hat niemand notiert, wie viele Trucks zu Schrott gefahren wurden, erzählt lieber niemanden. Aber, dass die Band 222 Strafzettel kassierte, ist belegt. Wie viel Schweiß bei den Konzerten vergossen wurde, kann man nur ahnen. Wie viel Whisky durch die Kehlen rann, hat niemand gezählt. Wie viele Aspirin gegen Kopfschmerzen und wie viele Bonbons gegen Heiserkeit eingeworfen wurden, bleibt ein Geheimnis. Dass bisher etwa 555.000 Tassen Tee getrunken wurden, dürfte der Wahrheit sehr nahe kommen, meint Sänger Toni Krahl grinsend. Kaum eine deutsche Rockband kann auf eine längere Karriere zurück blicken. Für City begann nun mit dem Album „Yeah! Yeah! Yeah!“ ein weiteres Kapitel. Mal sehen, wohin die Reise geht.

PS: Über die Frage, wie viele gebrochene Herzen zurück geblieben sind, wie viele Kondome nicht benutzt wurden oder wie viele Ausreden man sich einfallen ließ, decken wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens.

Einlassbeginn ist 19:00 Uhr und bevor City die Bühne betritt, wird uns die Band „UNKLAR“ aus Sondershausen musikalisch einstimmen.

Karten im Vorverkauf für dieses Konzert erhalten Sie in der Sondershausen Information (Tel 03632/788111), Sombrero-Mexican-Bar (Tel 03632/602685) und Reisebüro Hoff im Kaufland Sondershausen. Wir wünschen schon jetzt allen viel Spaß und heißen Sound und auch Sonnenschein !!.