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Mo, 15:02 Uhr
26.01.2009

„Runder Tisch“ wird noch runder

Vertreter von Kammern und Verbänden waren am Freitag in das Bundeswirtschaftsministerium nach Berlin eingeladen. Der Hauptgeschäftsführer der Erfurter IHK, Gerald Grusser, setzte sich für eine Ausweitung des Projektes „Runder Tisch“ ein, welches die Kammern gemeinsam mit der KfW-Mittelstandsbank anbieten.


IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser informierte über die wirtschaftliche Situation in Thüringen und die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage der Kammer. Die Situation sei nach wie vor sehr differenziert, die aktuelle Lage aber weitaus besser als die Stimmung und Erwartungen für die Zukunft. Branchenübergreifend beurteilten immer noch drei von vier Betrieben ihre gegenwärtige geschäftliche Situation mit gut bis befriedigend, 81 Prozent würden mit Gewinn oder zumindest kostendeckend arbeiten. Die Aussichten für die nächsten Monate fielen aber deutlich pessimistischer aus. Insbesondere die Automobilhersteller und -zulieferer klagten über Auftragsstornierungen, Zahlungsausfälle und drastische Umsatzeinbrüche.

„Die Anfragen an die Kammer zwecks Beratung und Unterstützung sind seit Oktober letzten Jahres sprunghaft angestiegen“, betonte Grusser. Bewährt habe sich bei auftretenden Liquiditätsengpässen das Projekt „Runder Tisch“ mit der KfW-Mittelstandsbank, bei dem ein Berater vor Ort über Programme informiert und Möglichkeiten zur Überwindung der Zahlungsschwierigkeiten aufzeigt. Die Erfolgsquote von 65 Prozent, das heißt die Stabilisierung von fast zwei Drittel der gefährdeten Firmen, spreche unbedingt für eine Ausweitung des Beratungsprogramms.

„Hat die Kammer in der Vergangenheit pro Quartal 25 bis 30 Unternehmen im Projekt betreut, waren es im vierten Quartal des vergangenen Jahres mit rund 70 bereits mehr als doppelt so viel“, berichtete der IHK-Chef. Dieser Trend setze sich seit Beginn dieses Jahres weiter fort.

Grusser bat Bundeswirtschaftsminister Glos eindringlich um eine Aufstockung der bereit gestellten Finanzmittel. Der Kammer stünden für 2009 rund 120.000 Euro zur Verfügung. Damit könnten etwa 100 Betriebe in das Projekt aufgenommen werden. Die IHK rechne aber vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise mit der doppelten Zahl an Firmen, die Bedarf auf Unterstützung anmelden. „Angesichts der Milliarden des Konjunkturpaketes handelt es sich hierbei nicht um gigantische Summen, aber einen wichtigen Beitrag der ‚Hilfe zur Selbsthilfe’ für die Wirtschaft“, appellierte der Hauptgeschäftsführer.

Wirtschaftsminister Glos stellte eine Erweiterung des Finanzrahmens der KfW für das Projekt in Aussicht und begrüßte die Unterstützung der regionalen Wirtschaft durch die Kammern. In dieser schwierigen Situation sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, auf die Förderprogramme von Bund und Land aufmerksam zu machen. Der Mittelstand brauche dafür die gezielte Hilfe vor Ort.
Autor: nnz/kn

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