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Di, 14:48 Uhr
08.03.2011

Standpunkt zu E10

In seinem Newsletter geht der FDP Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth aus Sondershausen auch sehr ausfühflrich auf das Problem Biosprit E10 ein. Dies Informationen möchte Ihnen kn nicht vorenthalten...

Die Buchstaben-Zahlen-Kombination "E10" ist in aller Munde. Im konkreten Fall gehört es sich, dass die Autofahrer wegen der E10-Schwierigkeiten entlastet werden. Wird der Sprit teurer, müssen die zusätzlichen Steuereinnahmen zu den Verbrauchern zurück. Gut, dass die FDP sofort handelt und der eigentlich nicht zuständigen Wirtschaftsminister sofort einen "Benzingipfel" einberief, um mit allen Beteiligten eine Lösung zu finden. Natürlich sind die Hersteller in einer besonderen Pflicht: „Die Autokonzerne müssen endlich genau und rechtsverbindlich mitteilen, welche Modelle E10 vertragen. Ansonsten ist E10 zum Scheitern verurteilt“, sagt z.B. FDP-Verkehrsexperte Patrick Döring. Die Thüringer FDP wird morgen eine Aktion an einer Tankstelle in Sömmerda durchführen: http://www.fdp-thueringen.de/news/4620-fdp_abgeordnete_beraten_autofahrer.html

Die Kritik an Umweltminister Norbert Röttgen (CDU), der die Einführung samt entstandenen Problemen erst mal laufen ließ, ist nicht unberechtigt. Sie greift aber zu kurz. Denn abgesehen von den konkreten Ärgernissen offenbart die Einführung von E10 ein grundsätzliches Problem: Die Offenheit und Neugier gegenüber ökologischen und erneuerbaren Entwicklungen ist einer zunehmenden Distanz und Vorsicht gewichen. Grund hierfür ist auch das politisch forcierte Übermaß in diesem Bereich.

Die deutsche Klimapolitik des letzten Jahrzehnts war geprägt von geschürter Hysterie, gewollter Angst und klarer Ideologie. Geholfen hat sie oft nur wenigen Konzernen und Lobbyisten. Der Akzeptanz von klimafreundlichen Innovationen schadete sie. Denn zu oft wurden Produkte unausgereift und unfertig in den Markt geworfen. Befördert haben dies grüne und rote Gedankengänger - nicht nur aber meist in den entsprechenden Parteien. E10 bildet nicht die Ausnahme, sondern gehört zur Regel. Umweltpolitik schadet sich am meisten und entfernt sich selbst paradoxerweise vom eigenen Ziel. Die durch grüne und rote Parteigänger ideologisierte und von durchsetzungsstarken Lobbyisten beförderte Klimaangst hatte zur Folge, dass eine unüberschaubare Zahl an neuen Öko-Produkten entstanden, deren Wirkungsgrad nicht immer einleuchtend aber deren Kosten eindeutig - nämlich hoch - waren. Kosten übrigens, für die in aller Regel wir alle aufkommen.

Der Gedanke daran, der Motor im eigenen Auto könnte Schaden nehmen, ist für viele Deutsche in etwa so angenehm, wie eindeutige Spuren eines Einbruchsversuches an der heimischen Haustür. Viele Bundesbürger haben (leider) kein Problem mit einem übermächtigen Staat, der überall hineinregieren will - von der eigenen Vorsorge bis zur Überwachung ihrer persönlichen Korrespondenz. An der Motorhaube aber endet die Toleranz. In der Folge wird der neue Sprit E10 boykotiert. Am Sprit allein liegt dies nicht.

Ohne Frage gehört die Zukunft den erneuerbaren Energien, den klimafreundlichen Produktionen oder den ökologisch nachhaltigen Wachstumsstrategien. Kaum einen Bereich gibt es noch, indem dies nicht bereits begonnen wurde. Dabei gilt aber auch: Fast immer sind überteuerte und unausgereifte Produkte am Werk, die das richtige Ziel einer nachhaltigen Entwicklung zu frustrierendem Öko-Terror schwinden lassen:
  • Zahlreich aufgebaute Windmühlen, die die Landschaft verspargeln, erfreuen sich zunehmender Unbeliebtheit.
  • Sonnenenergienutzung unterschiedlicher Art hat am erheblich gestiegenen Strompreis ihren Anteil.
  • Erneuerbare Energien sorgen übrigens für satte Renditen - nicht wegen der Marktposition, sondern weil der Staat dafür garantiert. Auch das sorgt für Frust.
  • Die verstärkte Nutzung Bio-Öl- oder Kraftstoffe (die es ja bereits gibt), sorgt für Massenrodungen und Monokulturen zumeist in Ländern der Dritten Welt oder aus Schwellenbereichen. Eine Lebensmittelverteuerung ist überall denkbar, wenn (bildlich gesprochen) Getreide mehrheitlich verbrannt statt gemahlen wird.
  • Apropos Lebensmittel: Eine regelrechte Überflutung von Öko-, wahlweise auch Bio-Produkten steigert sich permanent. Ob das Siegel eher Werbung oder mehr Nachhaltigkeit ist: Zur Verunsicherung trägt die Flut auf jeden Fall bei.

  • Skurril wird es, wenn Energieeffizienzgesetze Tankstellenwärter zu Fahrlehrern verdonnern wollen (Gab es wirklich http://www.patrick-kurth.de/category/blog/159-20090206/), Glühbirnen durch nicht unbedenklichere Stromsparleuchten zu ersetzen sind oder Verschrottungsprämien mit "umweltpolitischen Notwendigkeiten" begründet werden.


Die Liste ließe sich fortsetzen. Fakt bleibt aber - ich wiederhole es gern -, dass unausgereifte Produkte und übertriebene Öko-Hysterie dem wichtigen Ziel des Umweltschutzes einen Bärendienst erweisen. Schwinden Einsicht und Akzeptanz, liegt dies nicht an einer unaufgeklärten oder gar unwissenden Bevölkerung. Nein. Auch wenn nicht alle Fehler der Vergangenheit sofort behoben werden können: Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat ein Energiekonzept erarbeitet, dass das richtige Ziel der energiepolitischen Nachhaltigkeit eben nicht mit der ideologischen Brechstange durchsetzen will.

Weniger E10, sondern mehr Gerstensaft und Hering gibt es morgen beim Politischen Aschermittwoch der Thüringer Liberalen bei der Braugold-Brauerei in Erfurt:

http://www.fdp-thueringen.de/news/4513-bier_und_heringsessen_mit_deftigem_politischen_rundumschlag.html

Wenn Sie wollen, sehen wir uns dort!
Patrick Kurth
Autor: khh

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