Auf einer Pressekonferenz wurde mit Spannung erwartet wie die Lage am schiefen Turm der Oberkirche von Bad Frankenhausen wirklich ist. Aber eines wurde auch klar gesagt, die Rettung ist eine gesamt deutsche Aufgabe. Für Sie am Abend mit dabei, Ihre kn...


Der Prüfstatiker Dr.Josef Trabert, Bad Frankenhausens Bürgermeister Matthias Strejc, Bärbel Köllen vom Förderverein der Oberkirche und Horst Kästner von der Tiefbaufirma Stump waren bei dieser Pressekonferenz dabei. Um es vorweg gleich zu sagen, es gibt Gutes zu vermelden.


Der Prüfstatiker Dr. Josef Trabert aus Weimar konnte auf der Pressekonferenz eine gute Nachricht verbreiten. Die bisher durchgeführten Maßnahmen waren nicht umsonst! Die Geschwindigkeit, mit der sich der Turm neigt, hat sich signifikant verringert! An Hand der Messung konnte der Prüfstatiker nachweisen, dass sich seit dem Einsetzen der ersten Maßnahmen im Jahre 2007 sich die Neigungsgeschwindigkeit halbiert hat (siehe rechte Balken.

Damit würden Gerüchte widerlegt, so Bürgermeister Strejc (SPD), wonach die bisherigen Maßnahmen sinnlos waren und das Geld nur rausgeworfen war. Die Abflachung ist bei den Messpunkten deutlich zu sehen, wie die Bilder in der Fotogalerie zeigen. Der Prüfstatiker gab aber auch zu verstehen, dass es mir einfachen Mitteln schwierig sein wird, diesen Wert auf Null zu bekommen.


Hier setzte jetzt Horst Kästner von der Firma Stump mit seinen Ausführungen an. Er berichtete von den nicht erfolgreichen Verpressungen mit Beton, weil man befürchtete, dass die Quelle verunreinigt werden. Die neuste Variante ist jetzt die Stabilisierung des Turmes mit langen Kragarmen, wie sie links im Bild neben dem Turm zusehen sind. Mit diesen Auslegern, die mit dem Turm verbunden sind, wird wie bei einem Dreibein die Stabilität deutlich erhöht.

Ziel der Maßnahmen ist, den Turm zu stabilisieren. Es besteht nicht mehr die Aufgaben, den Turm wieder aufzurichten. Nicht gesagt, aber ein „aufgerichteter Turm wäre natürlich keine Touristenattraktion. Auch sagte der Prüfstatiker, man muss durchaus damit rechnen, dass vielleicht in 10 Jahren noch verpresst werden muss.

Mit den nun gesicherten Erkenntnisse, dass sich die Neigungsgeschwindigkeit deutlich verringert hat, könne nun ein fundiertes Konzept für die Rettung des Turms erarbeitet weren, so der Prüfstatiker.

Zum Thema Kosten sagte Horst Kästner, es hänge natürlich von der Ausführungsweise ab. Auch eine Verbesserung der Optik verursacht Kosten. Aber eine robuste Bauweise würde schon ein Million Euro Kosten können.

Übrigens hat sich die Neigung der Turmspitze von 2008 mit 4,41 m außer Lot bis 2011 auf 4,45 m erhöht. Weitere Vermessungen (Laserscreeening) sollen ermitteln, ob sich der Turm durch die Schräglage in sich verdreht. Käster sagte zur Frage möglicher Hohlräume in der Nähe des Turmes, die müssen nicht unbedingt verfüllt werden.

Abschließend wurde zusammengefasst, dass die Rettung des Turmes möglich ist. Des weiteren wurde zum aktuellen Sachstand des Spenden-Marathons informiert. Der aktuelle Spendenstand auf dem Konto liegt zurzeit bei 36.240 Euro konnte Bürgermeister Strejc vermelden.

Er machte aber auch ganz eindeutig klar, allein kann die Kyffhäuserregion die eine Million Euro nicht zusammenbekommen. Was der schiefe Turm von Pisa für die Italiener war, muss der schiefe Turm der Oberkirche für die Deutschen werden, eine gesamtdeutsche Aufgabe! Wer diesen Artikel außerhalb der Kyffhäuserregion liest, sollte also Verwandte und Bekannte für diese Aufgabe begeistern.


Im Anschluss fand ab 19.00 Uhr das angekündigte Benefiz-Konzert im Schloss statt.
Auch wird an diesem Freitag die Beleuchtung des höchsten schiefsten Turmes der Welt ausstellen, um so einmal zu verdeutlichen, wie das Stadtbild ohne Kirchturm aussehen würde. Normalerweise wird der Turm von 2 Seiten täglich beleuchtet.


Kein direktes Thema bei der Pressekonferenz war der neuerliche Erdfall in Bad Frankenhausen, siehe Pfeil, von dem kn bereits berichtete (Bilder vom Erdfall).


Und so bot sich der Turm heute gegen 17:00 Uhr.