Im kommenden Jahr feiern die Südharzer Schultheatertage ihr 20jähriges Bestehen. Wegen der großen Resonanz von interessierten Theatergruppen werden die Schultheatertage dann zum ersten Mal an vier Tagen stattfinden. Jetzt aber erst einmal eine Bilanz der Theatertage, die zu Ende gegangen sind...


Bei den jetzt zu Ende gegangenen Schultheatertagen zeigten sich theaterinteressierte Kinder und Jugendliche bereits von ihrer besten Seite. In der vorigen Woche war das Theater Nordhausen fest in der Hand von rund 220 Schülerinnen und Schülern. Anlässlich der 19. Südharzer Schultheatertage gaben insgesamt 16 Schultheatergruppen ihre Stücke zum Besten. Neben den teilnehmenden Gruppen aus Nordhausen, Sangerhausen, Heilbad Heiligenstadt und Greußen waren auch viele Schulgruppen als Zuschauer vertreten. Das volle Programm dieser drei Tage konnte sich sehen lassen. Die Grundschule „Albert Kuntz“ eröffnete die diesjährigen Schultheatertage mit ihrer „Revue Frühlingserwachen“ und ließ Blumen lebendig werden. Neben langjährigen Teilnehmern wie der Staatlichen Regelschule „Hainleite“ oder dem Förderzentrum Birkungen (diesmal unterstützt durch Schüler der TABALUGA-Förderschule aus Worbis) nahm auch in diesem Jahr wieder eine Theatergruppe der Nordthüringer Lebenshilfe an den Schultheatertagen teil. Sie zeigte das Schauspiel „Der Hahn“ von Curt Goetz und ließ die Zuschauer erleben, wie ein dressierter Hahn einen gestandenen Regisseur zur Weißglut treibt.

Neben den jüngeren Schultheatergruppen gab es in diesem Jahr auch eine Gruppe, deren Mitglieder nur noch auf dem Papier Schüler sind. Die Rede ist von den Abiturienten der DG-Abschlussklasse des Herder-Gymnasiums Nordhausen. Mit ihrem Kriminalstück „Hauptspeise: Schweinebraten, Nachspeise: Mord“ nach Motiven von Agatha Christie ließen sie am zweiten Tag der Schultheatertage die Herzen der Krimifans höher schlagen.

Für jede Menge Lacher sorgte das Stück „Der Schulgeist“, eine Eigenproduktion des Heilpädagogischen Zentrums der Freien Schule „Am Park“ Wülfingerode. Ein ziemlich dreister Klassenzimmergeist bringt ein paar Schülern gewaltigen Ärger mit ihrer Klassenlehrerin ein. Das wollen die Jungs nicht auf sich sitzen lassen und beschließen das Gespenst zusammen mit ihrer Lehrerin einzufangen.


Wenn gerade kein Theaterstück auf der Bühne zu sehen war, dann fand man die Gruppen entweder beim gemeinsamen Mittagessen im Theaterrestaurant „Da Capo“ oder verteilt auf die einzelnen Workshops. Wie schon in den vorigen Jahren war das Workshopangebot auch in diesem Jahr wieder breit gefächert. Die Schüler konnten jeden Tag wählen zwischen einem Tanz-Workshop mit Tanzlehrerin Louiza Radeva, einem Pantomime-Workshop mit Zirkuspädagogin Steffi Böttcher, einem Maske-Workshop mit Martina Degenhart (Foto) und Anika Patzelt von der Jugendkunstschule Nordhausen, einem Klangkolorit-Workshop mit Klangpädagogin Norma Schroeter und einem Workshop zum Thema „Stumme Lieder“ mit der Theaterpädagogin und Leiterin des Jungen Theaters Bianca Sue Henne. Die Ergebnisse der jeweiligen Workshops waren beeindruckend und wurden von den Teilnehmern stolz präsentiert.

Der „krönende Abschluss“ der Schultheatertage kam vom Geschwister-Scholl-Gymnasium Sangerhausen mit ihrem Stück „26th century – Der Anfang vom Ende“ nach Motiven von Aldous Huxley. Eine Eigenproduktion über das Leben in einer neuen Welt, in der Babies nur noch „entkorkt“ werden, und die Gesellschaft in Alpha, Beta, Gamma, Delta oder Epsilon unterteilt ist. Neben der Theatergruppe waren an der Sangerhäuser Produktion auch die Nachwuchs-Theatergruppe, die Tanzgruppe und die Technik-AG des Geschwister-Scholl-Gymnasiums beteiligt.