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Di, 12:28 Uhr
30.08.2011

80 Prozent sichere Schwimmer

„Dem Schwimmunterricht wird in Thüringer Grundschulen besondere Aufmerksamkeit gewidmet“, weiß Werner Hütcher. Und der Mann muss es wissen, der er ist der Schulschwimmkoordinator des Freistaats Thüringen....

Schulschwimmen (Foto: privat) Schulschwimmen (Foto: privat)

„Die Realisierung des obligatorischen Anfangsschwimmunterrichts der Grundschüler zur Vermittlung lebenserhaltender schwimmerischer Fertigkeiten gehört zu den sensibelsten Bereichen des Thüringer Sportunterrichts. Wie kaum eine andere Sportart bietet das Schwimmen neben der Sicherheit im Wasser ein enormes gesundheitsförderndes und freudbetonten Potential.“

Nach dem Abschluss der Schwimmausbildung in der Thüringer Grundschule gelten Kinder erst dann als sichere Schwimmer, wenn sie mindestens 15 Minuten ausdauernd schwimmen können. Waren dies nach dem Schuljahr 2006/07 noch 75 Prozent, weist die statistische Analyse des Kultusministeriums in Auswertung des Schuljahres 201011 mit 80,2 Prozent einen neuen Höchststand aus. „Damit haben wir zum ersten Mal die 80-Prozent-Marke geknackt“, so Werner Hütcher. „Das ist ein positives Resultat, jedoch kein Grund zur Selbstzufriedenheit. Immerhin konnten 5 Prozent der Kinder das Schwimmen noch nicht erlernen. Diesen Kindern diese lebensrettende Sporttechnik durch zusätzliche Förderangebote zu vermitteln, ist eine zentrale Aufgabe.“

Rund 15 Prozent der Schwimmanfänger schafften es, über 25 Meter weit zu Schwimmen, erreichten jedoch nicht die 15 Minuten-Marke. In die Analyse wurden alle 15.964 Thüringer Schüler des Schuljahres 2010/11 erfasst, die am Schwimmunterricht teilgenommen haben. „Thüringen verfügt als einziges Bundesland über derartig präzise Erhebungen. Die Notwendigkeit solcher Analysen ergibt sich aus der Zielstellung, die Qualität des Schwimmunterrichts zu verbessern und entsprechende Schlussfolgerungen für die Lehrerfortbildung zu ziehen“, sagt der Schulschwimmkoordinator.

Das Thüringer Kultusministerium startete 2008 ein deutschlandweit einmaliges Projekt. In jedem Schulamtsbereich zeichnet ein Schulschwimmkoordinator für alle Fragen Schwimmunterrichts verantwortlich. Dieser ist Ansprechpartner zu allen Fragen des Schwimmunterrichts und hält die Sportlehrerschaft gemeinsam mit den Fachberatern Sport fit. Thüringen verfügt zudem über strenge Zugangsbedingungen für jene Lehrkräfte, die den Schwimmunterricht erteilen dürfen.

Diese müssen Sportlehrer und ausgebildete Rettungsschwimmer sein sowie sich regelmäßigen Fortbildungen stellen. Ein Sportlehrer darf maximal 15 Kinder gleichzeitig unterrichten. Die „Auffrischung der Rettungsfähigkeit“ erfolgt mit Unterstützung des Thüringer Institutes für Lehrerfortbildung, der Unfallkasse Thüringen und den Partnern von der DLRG und Wasserwacht Thüringen. Die fachliche Kontrolle des Lehrereinsatzes obliegt den Staatlichen Schulämtern. Die aktuellen Statistiken belegen erste Erfolge des Einsatzes der Schulschwimmkoordinatoren.

Einen weiteren Schwerpunkt stellt der „Gemeinsame Schwimmunterricht“ dar. Sportlehrer der Förderschulen werden verstärkt im Schwimmunterricht der Grundschulen eingesetzt. Die Schulämter können dabei im Bedarfsfall die Gruppenstärke nach unten korrigieren.

Mit der Zusammenlegung der Staatlichen Schulämter ist die Installation eines flächendeckenden Referentensystems für das Schulschwimmen vorgesehen. Erst vor wenigen Monaten haben elf Schwimmlehrer aus ganz Thüringen einen ersten Schritt dafür getan, indem sie einen Lehrschein Retten der DLRG erworben haben. Schulschwimmkoordinator Werner Hütcher ist sich sicher: „Die Anstrengungen müssen fortgesetzt werden, damit Thüringen vielleicht in einigen Jahren als Land der ‚Sicheren Schwimmer’ bezeichnet werden darf.“
Autor: nnz

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