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Di, 22:33 Uhr
20.03.2012

Studie zur Energiewende

Bürger in Ostdeutschland begrüßen Energiewende, das der Tenor einer Studie. Hier die Einzelheiten dazu.


Die Bürger in Ostdeutschland akzeptieren die Energiewende und die damit verbundenen Ziele. Dies ist das zentrale Ergebnis der Studie „Energiewelt Ost“, die das Kompetenzzentrum für Öffentliche Wirtschaft und Daseinsvorsorge der Universität Leipzig gemeinsam mit der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) durchgeführt hat.

81 Prozent der befragten Haushalte sind für den Umbau der Energieversorgung. Ähnlich positiv äußern sich die Kommunen: 69 Prozent der befragten Städte und Gemeinden stehen hinter der Energiewende. Die energieintensiven Unternehmen in den neuen
Bundesländern sehen den Wandel hingegen kritischer: Nur 37 Prozent befürworten die Neuausrichtung der Energiepolitik.

„Trotz der prinzipiell hohen Zustimmung zur Energiewende von Bürgern, Kommunen und zum Teil auch Unternehmen werden die Auswirkungen durchaus kritisch gesehen. Alle rechnen mit einem Anstieg der Strompreise und mit massiven Veränderungen im Landschaftsbild“, so Prof. Dr. Thomas Lenk, Direktor des Kompetenzzentrums.

Haushalte: „Energiewende ja – aber bitte nicht vor meiner Haustür.“

Die überwiegende Mehrheit der Haushalte steht der Energiewende offen gegenüber. Kritisch wird es, wenn die Maßnahmen vor der eigenen Haustür stattfinden sollen. 51 Prozent lehnen Veränderungen im Landschaftsbild im unmittelbaren Umfeld ab. Hinzu kommt, dass sich die Befragten von ihrem Energieversorger nicht ausreichend zu Fragen des Netzausbaus informiert fühlen.

„53 Prozent der Haushalte wären bereit, sich finanziell an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie zu beteiligen“, erläutert Dr. Oliver Rottmann, Studienleiter und Geschäftsführer des Kompetenzzentrums. Bei der Errichtung sehen sie an erster Stelle die Energieversorger in der Pflicht. Die höchste Akzeptanz hat die Wasserkraft, gefolgt von Photovoltaik und Windkraft.

Kommunen: „Energiewende ja – solange der Strom nicht ausfällt.“

Für die befragten Kommunen steht im Rahmen der Energiewende vor allem die Versorgungssicherheit im Mittelpunkt. 39 Prozent der Städte und Gemeinden rechnen durch den massiven Zubau erneuerbarer Energien hier jedoch mit Einschränkungen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bürgerakzeptanz. Für 62 Prozent der befragten Kommunen spielt Bürgerbeteiligung in Zukunft eine große Rolle. Dies betrifft vor allem die Bürgerinformation bei Bauvorhaben, aber auch die finanzielle Beteiligung, zum Beispiel über Bürgeraktien oder Genossenschaftsmodelle.
Nur 15 Prozent der befragten Städte und Gemeinden verfügen aktuell über ein energiepolitisches Konzept. Bei lediglich 25 Prozent ist ein solches Konzept derzeit in Planung.

Unternehmen: „Energiewende na ja – Hauptsache, der Preis steigt nicht.“

Für die befragten Betriebe bedeutet die Energiewende einen massiven Einschnitt. Preisstabilität und Versorgungssicherheit sind für sie beim Umbau der Energieversorgung außerordentlich wichtig. Letztere sehen 74 Prozent der Unternehmen gefährdet. Als Gründe werden fehlende Netze, Kraftwerke und Speicher genannt.
Zwar erwarten die Betriebe, dass Deutschland durch die Energiewende eine Vorreiterrolle in der Welt einnehmen wird. Jedoch gehen sie gleichzeitig davon aus, dass die Bundesrepublik als Wirtschaftsstandort geschwächt wird. Eine Mehrzahl sieht aufgrund der Veränderungen Arbeitsplätze gefährdet; für einige ist auch die Verlegung von Unternehmensteilen ins Ausland vorstellbar. Viele Firmen planen den Einsatz effizienter Technologien zur Einsparung von Energie.

„Zum ersten Mal liegt mit unserer Studie ein detailliertes Meinungsbild zur Energiewende in Ostdeutschland vor. Die mehrheitliche Akzeptanz bestärkt uns, den Umbau der Energieversorgung in den neuen Bundesländern weiterhin aktiv voranzutreiben. Ein klarer Auftrag ist, künftig eine freiwillige frühzeitige Bürgerinformation bei größeren Bauvorhaben sicherzustellen“, so Carl-Ernst Giesting, enviaM-Vorstandsvorsitzender.
Die Studie „Energiewelt Ost“ wurde erstmalig durchgeführt. Im Rahmen von telefonischen beziehungsweise schriftlichen Befragungen wurde von November 2011 bis Februar 2012 die Einstellung in Ostdeutschland zur Energiewende untersucht. Befragt wurden 1.650 Haushalte, 700 Kommunen und 130 Unternehmen der energieintensiven Industrie.
Autor: khh

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