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Fr, 15:29 Uhr
13.07.2012

Der fünfte Feind

Sie kennen sicherlich die vier Feinde der DDR-Landwirtschaft? Frühling, Sommer, Herbst und Winter. 23 Jahre danach ist eine weitere Plage hinzugekommen, die nun selbst die Thüringer FDP beschäftigt...


Das Bundesministerium für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) lehnt nach fünfwöchiger Prüfung nun doch die Ausnahmeanträge der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) ab. Die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Franka Hitzing aus dem Landkreis Nordhausen kritisiert diese Entscheidung: „Für die Landwirte muss eine praktikable und vor allem schnelle Lösung gefunden werden. Die Feldmauspopulation steigt rasant an und die Schäden sind schon jetzt nicht mehr auszugleichen.“

Bei einigen Feldern, insbesondere im Thüringer Becken, spreche man bereits von Ernteausfällen von bis zu 80 Prozent. „Mit Vorschlägen, wie beispielsweise die Felder tiefer pflügen oder grubbern, kommt man in diesem Jahr nicht weiter", so Hitzing. Man müsse wieder das altbewährte Mittel Chlorphacinon freigeben, fordert sie.
Autor: nnz

Kommentare
Hero
13.07.2012, 16.10 Uhr
Rache der Natur
Die Natur schlägt in vollen Maß zurück. Seit Jahren wird kein Feld mehr umgepflügt.Was früher der Pflug gemacht hat, wird nur noch mit der Giftspritze gemacht.
Die Bauern sollten nicht nach Hilfe schreien , ihr Problem ist von ihnen selbst geschaffen.
pitti7
13.07.2012, 16.59 Uhr
@frau hitzing,was wollen sie denn???
warum hat wohl das bundesamt für verbraucherschutz und lebensmittelsicherheit diesem 'altbewährten' mittel die zulassung wieder entzogen? doch wohl nicht ohne grund!
zumal es mitunter lange dauert bis das ba reagiert ist dies relativ schnell geschehen.und man sollte sich fragen WARUM?

und falls hier leser mit bewegungsmangel oder übergewicht dabei sein sollten, so können sie sich ja gern mal bei bauern um ein freiwilliges ökologisches jahr bewerben! denn so einfach ist dies auch nicht in der praxis!

hier ein auszug einer seite von mdr.de/thueringen/maeuseplage: '...Die Köder dürfen nicht großflächig verteilt, sondern nur direkt in die Mäuselöcher gefüllt werden. Für einen mittleren Weizenschlag von 40 Hektar bedeute dies 2,4 Millionen Arbeitsvorgänge, hatte der Bauernverband jüngst vorgerechnet.'

dann wünsche ich IHNEN,falls sie mit GUTEN BEISPIEL vorangehen wollen,VIEL SPAß!
oder wir warten bis überall diese ominösen bio-gasanlagen entstehen denn dann gilt:
mäuse fressen mais ... wildschweine fressen mäuse und mais ...überlegen sie bitteschön schon mal was wir dann bei einer wildschweinplage einsetzen und wie groß dann die löcher der wildschweingänge sind! ;)

und ich gebe Hero vollkommen recht!
hausgemachte sülze!
hoch leben die monokulturen! erst jegliche arten von ölsaaten für den ach so 'umweltfreundlichen' biosprit und demnächst maisfelder bis zum horizont!
Peppone
13.07.2012, 19.46 Uhr
Giftmischer!
So langsam gehen mir die "Agrarexperten" von Thüringen, Mathe-Lehrerin Hitzing für die FDP und Bauingenieur Primas für die CDU gewaltig auf die Nerven.

Diesen seltsamen Stuß, dass 80% Prozent der Ernte gefährdet wären konnte man in der Vergangenheit schon vor und während der Ausbringung von Rodentizid (Chlorphacinon) lesen. Ich kenne aber keinen Betrieb hier in Thüringen, der jemals 80% Ernteverluste durch Mäuse hatte! Ich kenne aber einige Jammer-Bauern und Herbizid- und Pestizid Verkäufer, die grundsätzlich 120% Ernteausfall befürchten!

Meine Vorkommentatoren haben vollkommen recht. Durch verfehlte hausgemachte Landwirtschaft wird hier wieder nach der "Giftspritze" geschrien, die alles richten soll. Das BVL hat den Kram doch nicht umsonst wieder aus dem Verkehr gezogen. Und die Statistik wird am Ende der Ernte-Saison für dieses Jahr wieder eine ganz normale Ernte melden!

Anstatt die Umwelt, die letzten Hamster, die Prädatoren der Mäuse wie Greife, Störche, Wildkatzen, ... Wildschweine und als Nutzer dieser damit uns Selbst mit zu vergiften, sollte man doch wirklich mal darüber nachdenken, warum unsere Vorfahren mit ihren Pferden die Felder gepflügt haben. Aus Langeweile sicher nicht ihr sogenannten "Agrarexperten".
TeeEff
13.07.2012, 19.54 Uhr
80% Ernteverluste?
Also ich weiß ja nicht ob das nicht Grund ist da langsam bisschen drastische Maßnahmen zu ergreifen.

8 von 10 Leuten die dann nichts zu essen hätten finde ich etwas bedenklich - gut man hat Reserven und Überverbrauch, aber 80% zu kompensieren - lange geht das bei so Missverhältnis nicht gut. Und nein, es betrifft nicht nur Thüringen - ich hab von ländlichen Regionen in Nachbarbundesländern gehört, wo erstmals seit Ewigkeiten sich die Mäuse auch auf den Wohngrundstücken massiv tummeln.

Wir sind halt durch die hochindustrielle Landwirtschaft mit all ihren Mittelchen seit Jahrzehnten verwöhnt und haben vergessen das es so etwas eben auch geben kann. Die Rückkehr zu "ökologischeren" Methoden bringt halt auch alte Probleme wieder mit sich.

Nur gut das eher nur die typischen Brotgetreide betroffen sind...Mais und Raps schmecken den Nagern einfach nicht, die E10 Produktion ist also gesichert! Das wäre nämlich richtig schlimm, oder?

Herr wirf Hirn vom Himmel!
Bodo Schwarzberg
13.07.2012, 22.26 Uhr
Mäuseplage - Der Konsument ist schuld
Wie so oft denken die Kommentatoren in ökologischen Angelegenheiten wenig systemisch: Es gibt wesentliche, hier nicht oder kaum genannte Ursachen für den Anstieg der Feldmaus-Population: Die erste ist die entscheidende: Der Mensch. Ohne den Menschen würde es nicht so viele Mäuse geben: Große Ackerschläge, wie wir sie in Ostdeutschland haben, sind absolut künstliche Gebilde mit dem Ziel, Profit zu erwirtschaften.

Indem man Hecken und Baumgruppen zu Gunsten des Großmaschineneinsatzes weitestgehend eliminiert hat (Stichwort Flurbereinigung), fehlen auch Lebensräume für die natürlichen "Feinde" der Mäuse. Das erleichtert die Massenvermehrung, denn das Naturgesetz von der Räuber-Beute-Beziehung, das "Raubtier" und Beutetier sich wechselseitig fördern, aber auch begrenzen, ist auf einem Riesenfeld weitestgehend ausgeschaltet, bzw. es gilt, aber weil die Räuber beseitigt wurden, wird deutlich, was passiert, wenn man seine Wirkung nicht zulässt. Weiterhin sorgt der Anbau von Feldfrüchten stets für eine unnatürlich hohe Konzentration von Nahrung für die Mäuse. Sie müssen nicht allzuviel tun, um sich satt zu fressen - mit der Folge ungehemmter Vermehrung - wie beim Menschen übrigens. Die Folgen sind überall auf diesem Planeten zu sehen.

Ein solches unnatürliches System kann nur künstlich, also oft chemisch mausfrei gehalten werden. Mitunter wird der Mensch dabei vom Wetter unterstützt: Regnet es im Frühjahr viel, laufen die Baue schnell voll und die Mausvermehrung gerät ins Stocken. In diesem Jahr, aber auch gehäuft in den Jahren 2007, 09 und 11, hatten wir aber trockene Frühjahre. Das aber wiederum wird in dieser Häufung von verschiiedenen wissenschaftlichen Studien dem Klimawandel zugeschrieben. Dass "Schädlinge" aller Art durch die Klimaveränderung zunehmen, wird überall publiziert: Mais-Zünsler, Eichen-Prozessionsspinner, Nonne und andere. Das heißt also unter dem Strich, dass es der Mensch auf seinen Äckern neben den Folgen der unnatürlichen Monokulturen nun auch noch mit den Folgen der Klimaerwärmung zu tun bekommt.

Und es wird nicht lange dauern; Sollte die Mäuseplage künftig zu Millionenverlusten führen, wird die chemische Keule willfährig. Dass man damit unserer Ernährung nur vordergründig einen Dienst erweist, werden die zuständigen Behörden geflissentlich übergehen. So funktioniert nachhaltige Zukunftssicherung. Die ganz große Katastrophe schiebt man damit vor sich her.

Kein Kommentator ist auf den alles störenden Klimaawandel eingegangen. Der aber lässt mittlerweile nicht nur die Feldmaus-, sondern auch die Rötelmaus-Population ansteigen, weil wir immer häufiger ein sog. Mastjahr haben, in dem Waldbäume als Stressreaktion auf das Klimawandelwetter exorbitant mehr Früchte tragen. Schauen Sie sich nur die Zapfenmassen auf Nadellbäumen an oder die Bucheckermassen von 2011: Die Rötelmaus aber ist Zwischenwirt für den Fuchsbandwurm und Überträger des Hanta-Virus. Wer sich informiert, wird gelesen haben, dass sie Diagnosen bei letzterem sprunghaft gestiegen sind. Noch etwas zur Feldmausplage: In Deutschland werden täglich Tausende Tonnen Backwaren, also gewandelte Feldfrüchte, weggeworfen.

Blicken Sie mal hinter die Kulissen von Bäckern. Wir bräuchten alo viel weniger Feldkultur und hätten bei Umsetzung ein geringeres Mausproblem. Lange Rede kurzer Sinn: Hauptursache für das Mäuseproblem ist der Mensch mit seiner Gier nach Geld und Überfluss - Viele also von Ihnen, liebe Kommentatoren. Das macht Monokultur riesigen Ausmaßes nötig und erzeugt den Klimawandel. Beides zusammen fördert die Mäusepopulation. Schon Engels schrieb in seiner "Dialektik der Natur", dass sich jeder menschliche Eingriff in die Natur rächt. Ich empfehle, ihn zu lesen. Denn hat er nicht recht?
Retupmoc
14.07.2012, 10.51 Uhr
Wendehälse
Einmal muß die Artenvielfalt geschützt werden - wenn die aber die Errungenschaften des Menschen ein wenig angreifen - dann kommt die Hartz4-Bezieher-Giftmischer- Brigade und los gehts. Was für eine Doppelmoral!
Harzer_Wolf
14.07.2012, 10.57 Uhr
FDP - Lösung
Na sicher doch Frau Hitzing: Rein mit dem Gift in die Erde! Tötet die Tiere. Das der Mensch dann das Gift auch über das Grundwasser oder die Nahrung aufnimmt intressiert doch die FDP nicht. Deren Mitglieder lassen sich doch den Kaviar zukommen und essen kein trocken Brot.

Und die Idee mit Arbeitslosen Mäuse zu bekämpfen ist die größte Frechheit. Entweder morden diese Leute die Tiere oder sie bekommen kein Hartz4 mehr.

PS: Die Thüringer FDP sollte sich lieber mal mit anderen Dingen befassen. Nämlich denen, wie es dem Bürger besser geht. Achso geht ja nicht - ist ja die Partei der Reichen und Schwätzer.
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