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So, 07:18 Uhr
30.09.2012

Fettschadstoff ahoi!

Cover (Foto: ÖkoTest) Cover (Foto: ÖkoTest) Ein aktueller Test des Verbrauchermagazins ÖKO-TEST zeigt, dass in einigen Fischstäbchen zu viel eines Fettschadstoffs steckt. Positiv zu sehen ist jedoch, dass die Produkte wirklich praktisch grätenfrei sind und dass sich die Anbieter um nachhaltigen Fischfang und Transparenz bemühen...


Das von ÖKO-TEST beauftragte Labor entdeckte in fünf Produkten erhöhte Mengen von 3-MCPD-Estern. Dieser Fettschadstoff wandelt sich im Körper in einen anderen Stoff um, der in Tierversuchen die Nieren geschädigt und in hohen Dosen zur Bildung gutartiger Tumore geführt
hat.

Ärgerlich ist zudem die Portionsangabe von Aldi Nord. Demnach liegt eine Portion bei 30 Gramm, was genau einem einzigen Fischstäbchen entspricht. Das soll darüber hinwegtäuschen, wie viel Kalorien eine Fischstäbchen-Mahlzeit aus vier Stück tatsächlich hat – nämlich rund 400 kcal, wenn die Fischstäbchen in der Pfanne in Fett zubereitet werden, und ohne Beilagen.

Erfreulicherweise arbeiten die Anbieter der Fischstäbchen an der Nachhaltigkeit der Produkte. Nachhaltiger Fischfang muss verbindliche Fangquoten haben, deren Einhaltung geprüft wird und
die auf wissenschaftlichen Empfehlungen beruhen. Die Behörden müssen außerdem wissen, wer wie wo fischt, und sie müssen mit den Fischereien so gut zusammenarbeiten, dass sie bei Problemen eingreifen können und zum Beispiel Fangquoten senken oder Gebiete sperren.

Die Hersteller der Fischstäbchen konnten nachweisen, dass es für die Fischereien ein verlässliches Management gibt und dass daran gearbeitet wird, die Auswirkungen auf das Öko-System im Griff zu behalten.

Das ÖKO-TEST-Magazin Oktober 2012 gibt es seit dem 28. September 2012 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
Autor: nnz

Kommentare
Bodo Schwarzberg
30.09.2012, 10.22 Uhr
Fischstäbchen: "Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff"
"Die Hersteller der Fischstäbchen konnten nachweisen, dass es für die Fischereien ein verlässliches Management gibt und dass daran gearbeitet wird, die Auswirkungen auf das Öko-System im Griff zu behalten."

Wers glaubt, wird seelig: Hier wird a) suggeriert, dass der Mensch auf den Meeren "alles im Griff" habe und dass er beim Essen von Fischstäbchen kein schlechtes Gewissen zu haben braucht. Da sich Unternehmen und Verbraucher selbst zensieren, brauchen wir keine offizielle Pressezensur: Das Unternehmen (hier also Fischstäbchenhersteller)würde nie die Wahrheit über die Situation der Meere verkünden und so dem Verbraucher ein schlechtes Gewissen einreden. Und der Verbraucher ist naturgemäß bestrebt, für ihn negative Informationen gar nicht erst an sich heranzulassen. Wenn gleich zwei Parteien den Kopf in den Sand stecken, hört und sieht man besonders wenig.

Unterschlagen wird hier, dass ganze Meeresregionen von den schwimmenden Fischfabriken leergefischt sind, zu Lasten der auf den Fisch angewiesenen lokalen Fischer, dass gigantische Mengen "Beifang" qualvoll in den gigantischen Industrienetzen verenden (z.B. Delphine), dass zahlreiche Fischarten an den Rand der Ausrottung gebracht wurden (z.B. Blauflossenthun), dass tausende Fischarten durch den Klimawandel in den Korrallenriffen bedroht sind und dass sich viele, in den vergangenen Jahrhunderten fast ausgerottete Großwalarten nun der sie fehlorientierenden Lärmverschmutzung durch immer mehr Schiffe ausgesetzt sehen.

Vergessen wird ferner die verheerende
Meeresversauerung durch den Klimawandel, die durch die Auflösung der die Schalen des für die Nahrungsketten unverichtbaren Planktons auflöst. - Alles im Griff also?

Zu DDR-Zeiten wusste jeder, dass die Wahrheit nicht in der Zeitung steht. Man kannte aber die Wahrheit wenigstens. Heute ist es nicht so einfach: Man muss sich mit der Wahrheit beschäftigen, man muss sie herauslesen können und dies vor allem wollen, um sich ein realistisches Bild zu machen. Das aber tut kaum einer: Denn im Gegensatz zur Vorwendezeit geht es uns materiell viel zu gut.
Wolfi65
30.09.2012, 13.56 Uhr
Und trotzdem
Trotz aller Ermahnungen und Vorhaltungen werde ich Fischstäbchen gleich welcher Art und Herkunft essen. Was schmeckt und preiswert ist kommt in den Korb. Da kann ein Herr Schwarzberg noch so schimpfen. Ich mache trotzdem was ich will.
Basta!
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