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Sa, 11:28 Uhr
15.12.2012

Ortsgeschichte (n)

Geschichtliches aus dem Ostteil des Kyffhäuserkreises aus bergbaulicher Sicht hat unser Leser Hans-Jürgen Schmidt zusammengetragen.

Im Mittelalter gehörte der Ostteil des Kyffhäuserkreises zur Grafschaft Mansfeld. Die Grafschaft Mansfeld, die nach Burgbezirken eingeteilt war, gehörte zum Königreich Sachsen.
Der Burgbezirk Artern wurde durch Kauf um 1450 erworben. Die Burg und Stadt Arteren hies um 950 Aratora. Dazu zählte unter anderen Gehofen (um 780 Hofin genannt), Ritteburg (um 1000 Riede genannt), Voigstedt (um 780 Vocstat genannt), Schönfeld (um 1346 Schonuelt genannt).

Der Burgbezirk Heldrungen wurde durch Kauf im Jahre 1484 erworben. Dazu zählte unter anderen Bretleben (um 780 Bretalaboc genannt), Reinsdorf (um 780 Reginhardesdorf genannt), Harras (um 1252 ebenfalls Harras genannt), Hauterode (um 1467 Heseverterode genannt), Oberheldrungen ( um 1256 Superior Heldrungen genannt).
(Quelle: „Der Mansfelder Kupferschieferbergbau in seiner rechtsgeschichtlichen Entwicklung“ von Dr. jur. Walter Mück aus dem Jahre 1910.)

Ortsgeschichte (n) (Foto: Hans-Jürgen Schmidt) Ortsgeschichte (n) (Foto: Hans-Jürgen Schmidt)

Wappen vom Bottendorf. In der Mitte sieht man symbolisch die Grasnelke „Armeria bottendorfiensis“

Ein weiterer Indiz sind dafür die Rechtsverhältnisse um Bottendorf. Der Kurfürst von Sachsen, Johann Georg I., der 1656 verstorben war, hatte testamentarisch dem ältesten Sohn, Johann Georg II., welcher die Hoheitsrechte für das erbende Gesamtgebiet gewährte. Allerdings wurde auch der Älteste der drei Brüder, Fürst August, durch Georg I. bedacht. Ihm wurde das Herzogtum Sachen – Weißenfels zugesprochen. Dazu zählten zum Beispiel die Ämter Sangerhausen, Querfurt, Heldrungen, Wendelstein. Bottendorf war somit ein Wendelsteinisches Amtsdorf, so dass auch der Bereich Bottendorf sächsischen Gesetzen unterlag, zumal um 1700 die Schmelzhütte mit den Bergwerkseinrichtungen durch den Herzog Johann Georg an den Kurfürstlichen-Sächsischen Kammer – und Bergrat Rappold zu Schwemsal und den reichen Kaufmann Dinkler aus Leipzig verkauft hatte. (Quelle: Beiträge zur Kyffhäuserlandschaft, Heft 14 des Kreisheimatmuseums Bad Frankenhausen, Seite 16).

Ein weiterer Beweis von Wanderungen der Bergleute von West nach Ost ist das Bergbaugeschehen um Bottendorf unmittelbar nach dem 30-jährigen Krieg. Entsprechend der Kriegseinwirkungen war der Bergbau hier zu Erliegen gekommen. Er kann wieder schleppend in Gang. 1666 waren erst einige Schächte abgeteuft. In den Chroniken tauchten wieder die Berufe Bergman und Schmelzer auf. Aus dem Gebiet des Deister, südwestlich von Hannover, wanderten arbeitslose Kohlekumpel ein und siedelten sich in Bottendorf und Roßleben an. Sie bildeten gemeinsam mit Bergleuten aus dem Mansfeldischen eine Knappschft, die in den späteren Jahren den Bottendorfer Kupferschieferbergbau zu einer Blüte verhalf. (Quelle: J. Leipold, H.Lohfing, 1100 Jahre Bottendof – Roßleben, aus dem Jahre 1999, Seite 24).

Betrachtet man die Wanderungen der Bergleute in dem Bereich des Kyffhäusers zusammenfassend, so kann feststellen, dass sie eindeutig aus dem Harz, dem Mansfeldischen, wiederum aus Sachsen oder aus dem Raum des Thüringer Waldes kamen. Gefragt waren immer die bergmännischen Fachleute, die Erfahrungen, Wissen und Können mitbrachten, um ein Bergwerk betreiben zu können. Weiteres bergmännisches Personal wurde aus den ländlichen Gebieten der Umgebung eines bergmännischen Unternehmens rekrutiert. Indizien dafür sind unter anderen, die Auffahrung des Falkenburger Stollens. Die Barbarossahöhle wurde mit dieser Auffahrung 1865 entdeckt.

Die bergmännischen Arbeiten standen unter der Leitung von Grubeninspektor Klett aus Frankenhausen, dem Schichtmeister Leonhardt aus Udersleben und Steiger Rödiger aus Könitz bei Saalfeld. Aus Steinthaleben waren die Bergleute Nachtweihe, Schumann und Vollrodt mit den Auffahren beschäftigt. Sie waren vorher in den Braunkohlengruben zwischen Bendeleben und Steinthaleben tätig. Das war im Jahre 1865. (Quelle: Michael Brust, „Die Barbarossahöhle“ in der Zeitschrift „Heimat Thüringen“, 2/3 2002 , Seite 60). Auf den Braunkohlengruben zwischen Bendeleben und Steinthaleben war Steiger Karl Huth beschäftigt. Dazu kann man im Kirchenbuch von Steinthaleben von 1822 bis 1903 lesen, dass am 3.Mai 1857 „der Junggeselle Herr Friedrich, August Huth, Steiger bei den hiesigen Kohlenwerken, geboren am 25.2.1827“ geheiratet hatte. Angegeben war weiter, dass sein Vater Karl Huth ein Bergmann in Ahlsdof bei Eisleben war.

Bildtexte in der pdf-Datei:
- Leitungsschema zum Kupferschieferabbau in Bottendorf um 1750
- Allgemeiner Hinweis zu Bottendorf

Hans-Jürgen Schmidt
Autor: khh

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