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Do, 10:57 Uhr
21.02.2013

Nie blind vertrauen

Wer uninformiert Rat in einem Telekommunikations-Shop sucht, kann nicht in jedem Fall faire Beratung durch geschultes Fachpersonal sowie ein maßgeschneidertes Angebot erwarten. Blindes Vertrauen in die Aussagen der Verkäufer kann Verbraucher teuer zu stehen kommen, wie Thüringer Verbraucherschützer derzeit vermehrt beobachten...


Auf keinen Fall sollte man sich auf mündliche Aussagen verlassen. Allzu schnell leisten Kunden ihre Unterschrift unter einen Vertrag, den sie oft nicht einmal gelesen, geschweige denn im Detail verstanden haben. „Der Mitarbeiter im Shop hat gesagt, dass alles seine Richtigkeit habe und die Unterschrift nur Formsache sein. Wenn ich gewusst hätte, dass später alles viel teurer wird, hätte ich den Vertrag so nicht unterschrieben.“

Die Berater in den Thüringer Verbraucherberatungsstellen bekommen das immer öfter zu hören. „Vielfach verkennen Verbraucher, dass Telekommunikations-Shops vom Kundengeschäft leben. In Vertragsgesprächen werden allzu oft wichtige Vertragsdetails, wie Zusatzkosten, Anschlusspreise oder Tarifbesonderheiten verschwiegen“, beklagt Rebecca Bergmann von der Erfurter Verbraucherberatungsstelle.

Doch nicht nur das. Es passiert auch, dass auf einen Schlag gleich mehrere Verträge abgeschlossen werden, ohne dass dies dem Verbraucher bewusst ist. Mit einem qualifizierten Kundengespräch hat dies alles nichts mehr zu tun.

So sieht keine seriöse Beratung aus: Frau R. (80) aus Erfurt kann es immer noch nicht fassen. Sie ging in den Shop wegen eines einfachen Telefon- und Kabelanschlusses, zudem gab sie zu verstehen, dass sie aufgrund ihres geringen Einkommens gezwungen sei, den Vertrag so günstig wie möglich abzuschließen. In der Tat wurde sie Vertragsinhaberin über eine 2-Kombi, obwohl sie weder über Internetkenntnisse noch über einen Computer verfügt. Darüber hinaus verfügt sie nun auch über einen HD digitalen Kabelanschluss mit einem CI+Modul zum einmaligen Preis von 89,90 Euro.

Eine negative Überraschung gab es auch für Frau S. aus Nordthüringen. Sie hat bereits einen Mobilfunkvertrag und wollte im Shop beim gleichen Anbieter einen Vertrag über Festnetz und Internet abschließen. Später stellte sich heraus, dass der neu abgeschlossene Vertrag nicht zu den Konditionen abgeschlossen wurde, wie besprochen.

Thüringer Verbraucher scheinen mit diesen Problemen nicht allein dazustehen. Eine aktuelle Stichprobe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in 30 Läden in NRW bestätigt, dass auch dort in Sachen Telekommunikations-Shops einiges im Argen liegt.

Tipps der Verbraucherzentrale Thüringen:
  • Auch wenn es mühsam ist, vor Vertragsabschluss genau überlegen, welcher Anbieter mit welchem Tarif am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt.
  • Eine Recherche im Internet kann bei späteren Vertragsverhandlungen hilfreich sein und Kosten sparen.
  • Wer im Dschungel der Tarife und Begriffe den Durchblick verliert - vor einem Gespräch im Shop nach Erfahrungen im Familien- und Freundeskreis fragen.
  • Im Kundengespräch sich konkret nach Zusatzkosten erkundigen, auf Nachfrage müssen Verkäufer darüber Auskunft geben.
  • Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser- Vertrag erst unterschreiben, wenn der komplette Vertrag gelesen wurde und alle Unklarheiten beseitigt sind.
Bei Fragen rund um Verträge zu Handy und Festnetz kann man sich in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Thüringen beraten lassen.
Autor: red

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