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Do, 14:21 Uhr
21.03.2013

In der Schuldenfalle

In die Schuldenfalle zu geraten ist gar nicht so schwer. Banken, Versand- und Autohäuser locken mit vermeintlich günstigen Krediten, Versicherungen preisen ihre langfristigen, nicht selten überteuerten Verträge an und Kreditkarten und Dispositionskredite tun ihr Eigenes...

Grafik (Foto: TLS) Grafik (Foto: TLS)

Wer über kein geregeltes Einkommen verfügt oder einen unvorhersehbaren finanziellen Einbruch erlebt, kann so recht schnell in die Mühlen von Banken und Inkassobüros geraten. Der häufigste Auslöser für die private Überschuldung war in Thüringen im Jahr 2011 die Arbeitslosigkeit. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gab knapp ein Drittel der Betroffenen den Verlust des Arbeitsplatzes als Hauptgrund für ihre Überschuldung an. Aber auch Trennung, Scheidung oder Tod des Partners (13 Prozent), Erkrankung, Sucht oder Unfall (10 Prozent) und unwirtschaftliche Haushaltsführung (9 Prozent) sind nicht selten ausschlaggebend für die finanzielle Not.

Im Durchschnitt hatte jeder Schuldner, der im Jahr 2011 eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchte, 34 000 Euro Schulden, auf deren Rückzahlung in erster Linie Kreditinstitute (29 Prozent), Inkassobüros (13 Prozent) und öffentliche Gläubiger (7 Prozent) warteten.

Drei Viertel der unter 25-Jährigen Schuldner hatten ausstehende Kosten bei den Telefongesellschaften, rund 1 390 Euro je Schuldner. Über die Hälfte der Schuldner dieser Altersgruppe waren ohne Berufsausbildung. Betroffen von Überschuldungen sind Männer und Frauen nahezu gleichermaßen. 45 Prozent der überschuldeten Personen waren alleinlebend, 16 Prozent alleinerziehend und ca. ein Drittel lebte in einer Paarbeziehung.

71 Prozent der Betroffenen waren zu Beginn der Beratung nicht erwerbstätig. Grundlage dieser Betrachtungen ist die Überschuldungsstatistik, welche zentral im Statistischen Bundesamt erhoben wird. Die Thüringer Zahlen basieren auf freiwilligen anonymen Angaben von über 13 200 Beratungssuchenden, die eine der 25 beteiligten Thüringer Schuldnerberatungsstellen aufgesucht haben. Die Zahl der überschuldeten Thüringer insgesamt ist jedoch auf jeden Fall noch höher, als die hier genannte, schon allein, weil bei weitem nicht jeder in finanzielle Not geratene eine Beratungsstelle aufsucht.

Es existiert in Thüringen ein flächendeckendes Netz an Hilfsangeboten für betroffene Menschen. Allein in jedem Landkreis bzw. in jeder kreisfreien Stadt gibt es mindestens ein vom Land Thüringen gefördertes Angebot der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung. Wichtig ist zu wissen, dass die Angebote dieser Beratungsstellen völlig kostenfrei sind. Der Freistaat Thüringen stellt allein im Haushaltsjahr 2013 für diese Beratungsleistungen insgesamt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Autor: red

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