Aus einem dicken Wälzer eine Kurzform für die Nachrichten zu bringen ist schwierig, denn der Entwurf der Schulnetzplanung ist 190 Seiten stark.

Die Verwaltung des Kyffhäuserkreises um Landrätin Antje Hochwind (SPD und dem 1. Beigeordneten Holger Häßler haben es sich offensichtlich nicht leicht gemacht. Schließlich ging ein jahrelanger Investitionsstau voraus und die aufgedeckten Bandschutz – und Sicherheitsmängel haben ein übriges getan.

In der heutigen Pressekonferenz waren sich Hochwind und Häßler einig, wenn alle Schulen in der jetzigen Form erhalten werden sollen brauchte man einen Investitionsbedarf von rund 40 Millionen Euro. Für so eine Summe bekommt der Kreis keinen Kredit, zumal es ihm wegen des fehlenden Nachweises der Nachhaltigkeit zusätzlich nicht machbar wäre. Nachhaltigkeit heißt in dem Falle, für die nächsten 20 bis 25 Jahre müssten die Schülerzahlen in den jetzigen Größenordnungen bleiben. Bei der prognostizierten demografischen Entwicklung sei diese Nachhaltigkeit einfach nicht darstellbar.

Zur Fortschreibung der Schulnetzplanung sagte man:

„Die Fortschreibung der Schulnetzplanung im Kyffhäuserkreis erweit sich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels als ein schwieriger, komplexer und zum teil von Emotionen begleitender Prozess“

Daher wurde bei der Erstellung des vorliegenden Entwurfs eine noch breitere Herangehensweise gewählt als dies im Jahre 2011 der Fall war. So wurde eine langfristige Geburtenprognose erstellt.

Gleichzeitig wurden erst inhaltliche Aspekte der pädagogischen Arbeit in der Schule reflektiert (Inklusion, Thüringer Gemeinschaftsschule, Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Thüringer Grundschule), weil diese in einem unmittelbaren Zusammenhang mit schulnetzplanerischen Entscheidungen des Schulträgers stehen.“

Bei der Auflösung des Investitionsstau an den staatlichen Schulen haben oberste Priorität:
Die Beseitigung der Mängel im Brand- und Rauchschutz. Unter der Berücksichtigung bereitsvollzogener Maßnahmen und komplexer Sanierungsvorhaben werden hier 1,2 Millionen Euro kalkuliert.

Für die Fertigstellung begonnener Vorhaben werden weitere 1,65 Millionen Euro benötigt. So für

• GS/RS Ebeleben – Errichtung eines Spiel- und Sportplatzes – 300.000 Euro
  
• GS Ebeleben - Fertigstellung begonnener Baumaßnahmen – 350.000 Euro
  
• RS Ebeleben – Erweiterung der Kapazität am Haus I zur Aufgabe des Hauses II – 350.000 Euro
  
• RS Oldisleben – Schulhof – 100.000 Euro
  
• Gebäude Feldstraße Bad Frankenhausen – Ausbau als Grundschulstandort, Außenanlagen 55.000 Euro.

Neue Maßnahmen mit zentraler Bedeutung für die zukünftige Schulinfrastruktur in Höhe von 18 Millionen Euro.

• Gymnasium Greußen – Ersatzneubau für Thüringer Gemeinschaftsschule – 5.5 Millionen Euro (Errichtung einer Gemeinschaftsschule Kl. 1 –12 und Einbeziehung Haus I der derzeitigen Regelschule ins Raumkonzept
  
• Fritz-Brather-Straße in Bad Frankenhausen – Komplexsanierung Haus I für die RS Bad Frankenhausen, die hier einziehen soll – 2 Millionen Euro (Gebäudetausch Kyffhäusergymnasium mit der RS Bad Frankenhausen)
  
• RS Franzberg – Ersatzneubau – 5.5 Millionen Euro.
  
• GS Artern - Sanierung Turnhalle 1.25 Millionen Euro
  
• Oldisleben- Kapazitätserweiterung für Schmücke GS Heldrungen – 1,75 Millionen Euro
  
• Müldener Str. Bad Frankenhausen – Kapazitätserweiterung für Kyffhäuser-Gymnasium –2 Millionen Euro (Gebäudetausch.)

Fasst man zusammen dann werden in Summe 20,85 Millionen Euro benötigt.

Diese Summe soll durch eine Kreditaufnahme aufgebracht werden. Der Kredit wird uns nur gewährt, so Hochwind und Häßler, wenn die Nachhaltigkeit für die nächsten 20 bis 25 Jahre nachgewiesen wird.

Wie und welche Schulen betroffen werden erfahren Sie im zweiten Teil des Berichts.